Es ist so weit, die ersten 2024er Weine kommen auf den Markt, die Einstiegsweine sind sogar oft schon direkt lieferbar. Doch jedes Jahr stellt sich die Frage, wie fällt der neue Jahrgang aus, was erwartet uns freudige Genießer. In den letzten Jahren wurden wir oft verwöhnt mit grandios reifen Weinen, die sich vor allem durch ihren Frischegrad, ihre Zugänglichkeit und ihre Komplexität im Charakter unterschieden, aber in der Qualität alle auf ähnlich hohem Niveau waren.
Wie wird also 2024? Das ist mit einer pauschalen Antwort kaum wiederzugeben. Anders als z.B. 2016 oder 2022 scheint es in Europa nicht ganz so heterogen zu sein. Und doch gibt es wohl einen über alle Ländergrenzen hinweg prägenden Begriff, auf den sich alle einigen können: »Finesse pur!«. In allen Berichten finden sich die Worte Klarheit und Eleganz wieder. 2024 ist also absolut kein üppiges Jahr.
In vielen Teilen Mitteleuropas hat dazu vor allem ein Element beigetragen: Wasser. 2024 spielte der Regen von der Champagne, Burgund und Rhône über Österreich, Piemont hin zur Toskana eine außerordentliche Rolle. Und doch sieht es von Region zu Region, sogar innerhalb einer einzigen Weinregion, sehr unterschiedlich aus. Je nach Wetterverlauf und Ausrichtung der Lagen gab es herbe Verluste, aber da, wo Spitzenwinzer ernten konnten, scheint im Querschnitt die Qualität zu überwiegen.
In ganz Frankreich spricht man von einem herausfordernden oder anspruchsvollen Jahrgang. Gerade Rhône, Burgund und Champagne beklagen viel Regen über das ganze Jahr, was extrem fordernd im Weinberg war. Manchmal auch hier mit dramatischen Ernteeinbußen. Bei Moussé Fils nennt man das Jahr 2024 in Bezug auf die Biodynamie »sportlich!«, aber am Ende wird die Qualität auch hier durchaus positiv bilanziert:
UGC Grands Crus de Bordeaux
Frische, fruchtige Rotweine, darunter einige große Erfolge auf den besten Terroirs, sehr gute geschliffene und ausdrucksstarke trockene Weißweine und reine und ausgewogene botrytisierte Süßweine.
Andrew Blacks • Premiere Press
Primeurs 2024
Wenn die Erzeuger einen kleinen, attraktiven und früh trinkbaren Jahrgang erzeugen wollten, wäre 2024 angesichts der derzeitigen düsteren Lage auf den Weinmärkten wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt dafür. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Preise erheblich sinken, was für diese Primeurs-Kampagne allgemein vorhergesagt wird.
Die Winzer, die während der Weinlese 2024 alle Register gezogen und sich ausschließlich auf die Ernte reifer, gesunder Früchte konzentriert haben, haben in vielen Fällen winzige Mengen frischer, aromatischer Weine mit Textur, weichen Tanninen und langem Geschmack erzeugt.
Aufgrund schlechter Vorhersagen haben die Winzer, denen es gelungen ist, in diesem Jahrgang köstliche, fruchtige und attraktive Weine zu erzeugen, befürchtet, dass die Verkoster den 2024er abschreiben werden, bevor sie die überraschend hohe Qualität vieler Weine probieren können. Die Verkoster müssen geduldig und wählerisch sein.
Die folgenden Interviews haben einen gemeinsamen Nenner: Die Winzer waren von diesem Jahrgang überrascht, nicht nur wegen seiner Fruchtigkeit und Zugänglichkeit, sondern auch wegen seiner unerwarteten Dichte und Qualität der Tannine. Wer weiß? Vielleicht gibt es am Ende dieser Kampagne noch ein paar Schnäppchen zu machen!
Beauregard
»We’re fortunate in Pomerol to have a terroir that regulates water in the soils, and so we have a better chance of producing wines with structure and concentration.« – Lauren Laudrin
Conseillante
»Its Pomerol character comes through very well, in a fresher style.« – Marielle Cazaux
Figeac
»The wine is very different from what some have been expecting. We ourselves have been surprised!« – Frederic Faye
Vieux Château Certan und Le Pin
»It’s a good vintage, no doubt about that. If we’d produced this quality in say the 1980s, we’d have been overjoyed. If I had to categorise it, I’d call it a modern classic.« – Guillaume Thienpont
Angelus
The balance is harmonious, and the harvest’s more moderate sugar content should please connoisseurs. The color is bright, purple, shiny and deep. Intense red fruit aromas and well-controlled acidity make today’s first tastings an incredible pleasure.
Beau-Séjour Bécot
The 2024 seduces with its purple dress with violet reflections, deep and bright. The nose, of great aromatic intensity, opens on a bouquet of juicy raspberries and wild blackberries, enhanced by a touch of licorice that brings complexity and gourmandise. On the palate, the attack is remarkably smooth, enveloping and suave. The tannins, with a velvety texture, accompany with finesse a fresh and harmonious frame. The finish, elegant and persistent, prolongs the pleasure with a feeling of sweetness and balance. A vintage of beautiful purity, combining brilliance of the fruit and elegance.
Beauregard und Petit Village
For me, 2024 is the style of Bordeaux that consumers are looking for these days. And with alcoholic degrees of 12.5 to 13, it’s going to be a »digestible« vintage.
Bel Air La Royere
Der Jahrgang 2024 hat eine schöne Länge im Mund und eine schöne Komplexität dank des Malbec und Cabernet Sauvignon.
Branaire
The nose is fine and precise, with a lovely richness and sparkle of slowly ripened fruit without excessive heat. On the palate, the wine is round and supple, with a lovely aromatic relief. The wine is slightly aged at this stage, but the finesse and elegance of the already well melted tannins are perfectly respected. The tannins in the grapes took full advantage of the drier conditions in the middle of the summer. The alcohol content, just under 13% vol. , is moderate, and the wine is well-balanced with a lovely liveliness. The 2024 vintage reveals itself to be delicate and complex, yet fleshy, with refined tannins and long-lasting aromas.
Calon Segur
Yet again, the clay played its part of regulating, allowing us to push to the maximum, the ripeness of the grapes. Thus, the harvest unrolled from September 23rd to October 2nd for the merlots, and from October 2nd to 9th for the cabernets and petit Verdot. The final yield of 45hl/ha testified of a very beautiful sanitary quality and a winegrowing mastery all along the vegetative cycle.
Cap de Faugères
Wir mussten mit den Wetterfenstern spielen, um eine gesunde Ernte einzufahren! Noch nie war es so dicht, aber das Ergebnis ist da: Man findet den köstlichen und charmanten Charakter von Cap.
Château Pavie Macquin, Château Puygueraud, Château La Prade
The profile of 2024 is that of an oceanic Vintage with remarkable energy and aromatic complexity. Thanks to a lovely summer, the structure is delicate and integrated.
Clinet
Clinet 2024 displays a deep garnet colour, brightly flecked with light. The nose is intense, bursting with Morellocherry, wildberries and delicious pastry scents. A smooth, velvety texture unfolds on the palate, heralding a delightful array of aromas that is both rich and harmonious. The wine lingers with a mezzo and silky finish.
Clos Puy Arnaud
Der Grand Vin 2024 zeichnet sich durch seine Frische und Ausgewogenheit aus. Der moderate Alkoholgehalt (13%), der der Nachfrage auf dem Rotweinmarkt entspricht, bringt eine schöne aromatische Komplexität zur Geltung, die reife Früchte und mineralische Spannung vereint. Bei diesen Alkoholgraden verläuft die Gärung wieder linear und schnell, wodurch die Weine an Klarheit und Reinheit gewinnen. Am Gaumen bieten die seidige, elegante Struktur und die für den Kalkstein von Puy Arnaud typische Säure eine ausgezeichnete Trinkbarkeit und versprechen uns einen Jahrgang, der zugleich angenehm und raffiniert ist.
Dauzac
Die Erntezeit verlief optimal und ermöglichte es, perfekt ausgereifte Trauben zu ernten, die Frische und intensiven aromatischen Ausdruck miteinander verbanden. Dank einer sorgfältigen Auswahl und einer kunstvollen Arbeit im Weinberg zeichnet sich der Jahrgang 2024 als ein strahlendes Jahr ab, in dem jede Rebsorte ihr volles Potenzial entfaltet.
Domaine de Chevalier
Der Weißwein: Alle Partien des Weißweins, die separat in Barriques vinifiziert und nur auf ihren besten Hefen ausgebaut werden, sind von sehr hoher Qualität. Sie sind intensiv aromatisch, fruchtig, fleischig, komplex, straff, ausgewogen und von großer Frische. Die herrlichen Säuren sorgen für eine großartige Spannung und lassen diese schönen Partien vibrieren. Die nun erfolgte Assemblage bestätigt die Versprechungen der verschiedenen Partien. Dieser Wein, der mit vielen bereits sehr geschätzten Qualitäten geboren wurde, ist trotz der Klimaerwärmung von großer Klassik… Seine Spannung und Ausgewogenheit sowie seine Frische werden ihm eine lange Lagerung in Frische und Geschmack sichern.
Der Rote: Die strahlende Fruchtigkeit, das Fruchtfleisch eines zarten Fleisches, die würzige und mineralische Seite und die raffinierte und elegante Tanninstruktur sind die Zutaten für eine gelungene Assemblage. Der Domaine de Chevalier Rouge 2024 ist wie ein großer, raffinierter Klassiker, der durch die heutigen und ständig verbesserten, technischen und önologischen Mittel vorteilhaft zur Geltung gebracht wird. Darüber hinaus haben die Qualität der Sortierung, der Auswahl und der Kontrollen bei der Weinbereitung Reinheit und Präzision dieser strahlend fruchtigen Assemblage garantiert.
Du Glana
Unsere Rotweine zeichnen sich durch ihre Frische, ihre strahlende Fruchtigkeit und ihre seidigen Tannine aus, die eine harmonische Textur und einen schönen Genuss bieten. Dieser technisch seltene und zugleich vielversprechende Jahrgang 2024 offenbart den ganzen Reichtum und die Vielfalt unseres Terroirs und zeugt von einer präzisen und leidenschaftlichen Arbeit im Dienste der Perfektion.
Faugeres
Ein stressiger Jahrgang, der uns dazu zwang, schnell zu ernten, um die Frucht zu erhalten. Die lange und schonende Mazeration hat es uns ermöglicht, eine schöne Struktur im Wein zu erhalten…
Giscours
Gemäß unserer Philosophie ernteten wir jede Traube bis zu ihrem Reifegrad. Die präzise und minimalistische Vinifizierung brachte den einzigartigen Geschmack des Jahrgangs mit Volumen, Genauigkeit und Frische zum Ausdruck. Château Giscours 2024 enthüllt eine schillernde Frucht, einen aromatischen Glanz und eine präzise tanninartige Struktur, die von der Tiefe der Cabernets getragen wird. Er ist ein geschmackvoller und würziger Wein, welcher der Giscours-Signatur treu bleibt.
Haut Batailley, Lynch Bages, Ormes de Pez
2024 proved to be a challenging year that put our technical teams through their paces all year round. However, thanks to their resilience and perseverance, this vintage is a testament to their great expertise. Their know-how, combined with the exceptional quality of our terroirs, has produced wines that are fresh, well-balanced and elegant. They offer a clean, fruity aromatic palette complemented by a fine balance and supple tannins. This vintage is perfectly in tune with the times, echoing the well-balanced excellence of Bordeaux’s greats and yielding harmonious, precise, refined wines that will gradually reveal their full complexity.
Haut-Bailly
The first 2024 parcels, tasted between alcoholic and malolactic fermentations, are already revealing the promise of a great fine wine. Our highly committed winemaking team is doing its utmost to create a wine that fully reflects Haut-Bailly‘s high standards and consistency. We are confident that this vintage, like those that have gone before, will capture all the elegance and finesse that define our Grands Vins.
La Conseillante
In so many ways, 2024 is a magical vintage. Though it sometimes put a strain on the vignerons’ nerves, the wine delights with its charm. Ist aromatic profile, intense fruit character, the smoothness of its tannins, its invigorating freshness and its very measured alcoholic degree combine to make it a vintage built for enjoyment. It’s a wonderfully creamy and flavoursome wine with lovely density and balance. In a word, it shows a certain Pomerol »classicism«, which should appeal to all wine enthusiasts and also age well.
Lascombes
Präzision ist das beste Wort, um die Weine zu charakterisieren. 2024 hat schlanke Weine mit einem perfekten Gleichgewicht zwischen moderatem Alkohol, erfrischender Säure und schlanken, seidigen Tanninen hervorgebracht, die von einer außergewöhnlich reinen Frucht getragen werden. Die großen Cabernet Sauvignon-Reben auf dem historischen Terroir des Gutes glänzen mit ihrer Ausgewogenheit zwischen Kraft und Feinheit und beweisen einmal mehr, dass sie unter allen Bedingungen zu Höchstleistungen fähig sind.
Léoville Poyferré
A vintage of vibrancy and precision. This is all about bright fruit, elegance, and finesse - far from the richness of dark fruits. Here, we have freshness, subtlety, and tension that make your mouth water and awakens the senses!
Der Jahrgang 2024 ist ein Jahrgang der Ausgewogenheit, eine Kombination aus Eleganz und Feinschmeckertum.
- Peby Faugeres
Montrose
2024 stands out as an oceanic vintage, shaped by the demands of the climate, the precision of the actions, and the uniqueness of the estate‘s terroirs. A demonstration of resilience, mastery, and commitment, which once again reveals Montrose‘s distinctive identity.
Peby Faugeres
Im Jahr 2024 haben wir viel gehofft und gebetet… Bis zum letzten Moment suchten wir den Himmel ab. Himmel, damit das Wetter mit uns ist. Mit der Hilfe eines sehr professionellen technischen Teams gelang es uns, mit diesen Unwägbarkeiten zurechtzukommen und Weine zu erzeugen, die sich sehen lassen können. Frische Weine mit viel Spannung! Der Jahrgang 2024 ist ein Jahrgang der Ausgewogenheit, eine Kombination aus Eleganz und Feinschmeckertum. Er ist »genau richtig«.
Pedesclaux
Im Jahr 2024 sind die Cabernets in der Mehrheit und signalisieren die Einzigartigkeit der beiden Weine: Fleur de Pédesclaux und Château Pédesclaux. Diese Assemblagen spiegeln die Arbeit der Cabernisation wider, die seit 15 Jahren auf dem Weinberg durchgeführt wird. Die großen Terroirs aus Pauillac-Kieselsteinen machen den Cabernet Sauvignon zu einem wichtigen Bestandteil des Weins. Er ist rassig, dicht und tragend. Die Cabernet Franc, die auf den frühen ton- und kalkhaltigen Hängen gedeihen, bringen ein Korn von Tannin und eine Frucht von seltener Reinheit mit sich, während die Merlots, die hauptsächlich auf ton- und kalkhaltigem Boden gedeihen, ein Register von frischen, köstlichen Früchten eröffnen. Schließlich verleiht der Petit Verdot in beiden Weinen einen besonderen blumigen Ausdruck.
Phelan Segur
The good balance of acidity, alcohol and tannins already promises an approachable wine that is easy to drink. Ist aromatic complexity, fruit and generous flavours will charm you immediately.
Tertre Roteboeuf
Reife, geschmeidige, moderate Struktur. Ausgezeichnete und dynamische Aromatik, sowohl in der Nase als auch im Mund. Frischer, eleganter, eher spektakulärer Charakter. Völlig anders als die Jahrgänge mit großer Hitze. Geschmeidig im Mund, ein Jahrgang, der im Keller in seinem charmanten Charakter altern wird. Raffinierter Ausdruck, klassisches Bordeaux.
Agnès Paquet
2024 war eine sehr anstrengende Kampagne, sehr gut mit 2021 zu vergleichen! Ein Jahr mit vielen Wendungen und vielen Hoffnungen! Der Regen, der das ganze Jahr über unaufhörlich war, hat unseren Trauben zugesetzt. Wir verloren einen großen Teil der Ernte durch den falschen Mehltau. Aber in unserem Unglück gab es auch ein kleines Glück: Der Mehltau trocknete die befallenen Beeren aus, blockierte aber nicht die Reife der gesunden Beeren. Die Mengen sind also sehr gering, aber die Qualität ist hübsch, denn die wenigen Beeren, die überlebt haben, waren hübsch und reif. Bei der Annahme der Trauben in der Cuverie musste eine sehr strenge Auswahl getroffen werden, aber wir sollten positiv denken… wenig Volumen, aber Qualität… 2024 wird ein Winzerjahrgang!
Buisson-Charles
Wir gehen davon aus, dass die Weißweine dem Jahrgang 2021 ziemlich ähnlich sein werden, mit schönen Säurewerten, und wir haben volles Vertrauen in ihre hohe aromatische Kraft. Die Rotweine sind sehr süffig und duftend auf schlanken Körpern, sie haben für sich eine schöne Frische und eine erstaunliche »Trinkbarkeit«.
Wir wissen, dass dies nicht das Jahr des Jahrhunderts sein wird, aber wir haben volles Vertrauen in die Entwicklung dieser Weine, die sie hoffentlich zu guten, zugänglichen und süffigen Gewächsen machen werden, die leicht altern können.
Chablisienne
Dank unserer präzisen Arbeit bei der Auswahl der Säfte offenbaren die Weine nach der Gärung einen sehr Chablis-artigen Charakter mit einem schönen Säuregerüst und einem frischen und eleganten Bouquet mit Noten von Zitrusfrüchten und exotischen Früchten. Der Geschmack ist frisch, energisch und mineralisch mit Noten von Zesten und einem langen, salzigen Abgang. Die letzten Verkostungen bestätigen das schöne Potenzial des Jahrgangs trotz aller Schwierigkeiten, auf die man in diesem außergewöhnlichen Jahr gestoßen ist.
Chandon de Briailles
Die Weine, die derzeit in Fässern reifen, sind sehr elegant, mit sehr blumigen Aromen, viel Mineralität und Salzigkeit in unseren Savigny-, Pernand- und Corton-Weinen. Die Weißweine haben gerade die Gärung abgeschlossen und sind sehr dicht und ausgewogen, sehr lebhaft, ein sehr vielversprechender Jahrgang! Zu Ihrer Information: Wir bauen die Weißweine jetzt bis zu 24/30 Monate auf der Hefe aus, um Länge, Festigkeit und Kraft zu gewinnen.
Château de la Chaize
Wir entschieden uns dafür, im Vergleich zu den Empfehlungen der Branche später zu ernten, da das Kriterium »Gesundheit« eine ideale Reife voraussetzt, die für die Entstehung eines qualitativ hochwertigen Weins günstig ist. Wir haben gut aufgepasst, denn der Most, der anschließend von unseren beiden Pressen (eine senkrecht, die andere waagerecht) abgegeben wird, spiegelt mit Präzision die Exzellenz unseres Weinguts wider.
Die Weine sind frisch, offen, leicht, geradlinig, aber dennoch köstlich. Ein sehr reiner Jahrgang, der bereits recht einfach zu verkosten ist.
– Robert Denogent
Château des Bachelards
However, the harvest was reduced to extremely low yields, with an average of just 10–15 hL/ha, far from the usual 30 hL/ha. A great disappointment, but nature ultimately selected the best, resulting in wines with great density and remarkable aromatic expression.Thus, the 2024 vintage was a year of challenges, where quality prevailed over quantity. The wines that have emerged are powerful, fragrant, and complex, a true testament to the resilience of nature and the commitment of our teams.
Chermette
Die Weinlese 2024 begann schnell mit einem frühen Austrieb und einem relativ schnellen Wachstum der Reben. Der verregnete Frühling, verbunden mit unterdurchschnittlichen Temperaturen, verlangsamte jedoch den Fortschritt der Reben. Das warme Wetter kam spät, ermöglichte aber eine erfolgreiche Blüte. Der sehr sonnige Sommer, der von gelegentlichen Niederschlägen unterbrochen wurde, war für die Entwicklung der Trauben sehr günstig. Trotz der mäßigen Erträge erwarten wir im Beaujolais einen vielversprechenden Jahrgang, der ähnlich reife Früchte wie 2023 bietet und dank der gemäßigten Temperaturen Ende August frisch ist. Dieser Jahrgang wird dem Stil des Beaujolais treu bleiben.
Domaine Dominique Gruhier
Von unserer Seite aus ist es ziemlich schwierig, vom Jahrgang 2024 zu sprechen, da es fast keine Ernte gab. In der Tat folgten Frost, Hagel und Regen aufeinander, was die Entwicklung von Krankheiten wie dem Falschen Mehltau begünstigte. Unser endgültiger Ertrag lag bei 80 Litern pro Hektar…! Aber hier ist, was wir über das, was wir produziert haben, sagen können: Es ist ein ziemlich klassischer Jahrgang, wir finden die typischen Noten von Burgund Epineuil und Burgund Tonnerre wieder. Der Rotwein ist knackig mit Frucht, aber relativ leicht.
Robert Denogent
Was die Weinberge betrifft, so war 2024 sehr kompliziert mit Frost in den Weinbergen am unteren Ende der Côteaux, drei Hagelschlägen in denselben Weinbergen und fast ununterbrochenem Regen seit Oktober 2023, mit großen Verlusten wegen des Falschen Mehltaus. Weinkeller: Ziemlich kalter Jahrgang, kleine Gradzahlen, sehr frische Weine mit gut geschmolzener Säure und einer großartigen Ausgewogenheit. Die Weine sind frisch, offen, leicht, geradlinig, aber dennoch köstlich. Ein sehr reiner Jahrgang, der bereits recht einfach zu verkosten ist.
Verget
Auch in diesem Jahr war es notwendig, die Reife der Parzellen genau zu verfolgen und den Erntetag zu bestimmen. Bei Verget begannen die Weinlesen am 10. September und endeten am 28. September. Da auch hier der Regen einsetzte, mussten wir unsere Weinleser oft unterbrechen, um die Trauben unter den besten Bedingungen zu ernten.
Wir freuen uns, Ihnen den anspruchsvollen Jahrgang 2024 vorzustellen, der uns mineralische und sehr kraftvolle Weißweine beschert. Sie erinnern uns an die Jahrgänge 2010 oder 2014, die für Liebhaber weißer Burgunderweine zu Referenzen geworden sind.
Bourgeois Diaz
Ein extrem komplizierter Bio-Jahrgang mit einer stark reduzierten Ernte, aber einer hohen Qualität mit guter Reife, schöner Säure und reinen, ausdrucksstarken Weinen.
Clouet
Ein komplizierter Jahrgang, da das Weinjahr kompliziert zu halten war. Die Weinlese war regnerisch und die Ernte nicht sehr üppig. Dennoch ist die Qualität vorhanden. Ein etwas klassischerer Jahrgang, wie man ihn seit 2013 nicht mehr gesehen hatte. Eine recht späte Lese mit einem recht hohen Säuregehalt und einer etwas geringeren Zuckerreife als in den letzten Jahren. Dies ergibt jedoch einen frischen und ausgewogenen Wein mit einer delikaten Fruchtigkeit, wenn die Reife ausreichend war. Wir sind recht optimistisch, was die allgemeine Qualität des 2024 und sein Alterungspotenzial angeht.
Gimonnet & Fils
Unsere aktuellen Verkostungen bestätigen unsere Eindrücke von Ende 2024. Selbst das in vielerlei Hinsicht komplexe Jahr 2024 hat uns eine schöne Lebenslektion gelehrt: die, immer optimistisch zu leben… Aus Sicht des Weinbaus war es in der Tat eines der schlimmsten Jahre, die es zu bewältigen galt, da die Niederschläge so reichlich waren. Dennoch können wir uns darüber freuen, dass wir eine qualitativ zufriedenstellende und mengenmäßig »normale« Ernte eingebracht haben.
Die vor einigen Tagen verkosteten »Klarweine« bestätigen uns, dass wenn das Jahr schwierig ist, bringen nur die großen Terroirs große Weine hervor. Alle unsere in der ersten Woche der Weinlese geernteten Grands Crus sind perfekt und haben die gewünschten Typizitäten. Fast alle »Cuis 1er cru«, die später und größtenteils »im Regen« geerntet wurden, haben, haben sie aufgrund des Regens nicht die gewünschte Konzentration, aber sie sind reif und nicht kräutrig. Unsere übliche Politik, generell später als andere zu ernten, um eine schöne aromatische Reife zu erreichen, ist nicht in 100 % aller Jahrgänge erfolgreich, aber in 9 von 10 Fällen.
Trotz dieses einzigartigen Jahres und der eher geringen Erträge ist der Jahrgang 2024 von Frucht, Frische und einer vielversprechenden Qualität geprägt.
- Le Brun de Neuville
Jacquesson
2024 war eine feuchte und wenig sonnige Weinbaukampagne mit unaufhörlichen Niederschlägen seit Oktober 2023. Es war eine anstrengende, schwierige und fordernde Kampagne für die Menschen und den Weinberg, mit stark beeinträchtigten Erträgen.
Glücklicherweise ermöglichten die niedrigen Temperaturen trotz des Regens einen guten Gesundheitszustand der Trauben. Wir erreichten die Weinlese mit einer geringen, aber qualitativ hochwertigen Ernte!
Die ersten Verkostungen der Jungweine sind recht positiv und wir gehen davon aus, in diesem Jahrgang schöne Lagenweine und eine schöne Cuvée Nr. 752, dominiert von Chardonnay, zu erzeugen.
Laherte Frères
Nach einer sehr schwierigen Saison im Weinberg konnten wir es kaum erwarten, mit dieser Ernte zu beginnen!
Tatsächlich haben wir keine Mühen gescheut, um die Trauben sowie das gesamte Qualitätspotenzial des Jahres zu erhalten! In jeder schwierigen Saison spüre ich immer eine sehr starke Persönlichkeit und Einzigartigkeit bei den Weinen dieses Jahrgangs (wie auch bei den Jahrgängen 2012, 2016, 2021).
Wir sind optimistisch, was das Qualitätspotenzial angeht: Die gesamte Arbeit der letzten Jahre ist in den Trauben verankert, die sorgfältige Arbeit, die moderaten Erträge sowie die günstigen Bedingungen vor der Lese werden es ermöglicht haben, eine komplexe Aromatik bei unseren Chardonnay-Weinen zu erzielen. Wir können sagen, dass wir eine ungewöhnliche Weinbausaison erlebt haben und dass die Weinlese ebenso ungewöhnlich war. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Säfte diese Einzigartigkeit in sich tragen, die sie zu Weinen macht, die für lange Zeit im Gedächtnis bleiben werden…
Le Brun de Neuville
2024 war ein sehr feuchtes Jahr, das von heftigen Regenfällen im Winter und Frühjahr geprägt war. Diese Wetterkapriolen führten zu einem starken Krankheitsdruck, dem Falschen Mehltau, auf dem gesamten Weinbaugebiet der Côte de Sézanne. Dank des guten Wetters in den zwei Wochen vor der Weinlese konnten die Beeren jedoch einen schönen Reifegrad erreichen. Trotz dieses einzigartigen Jahres und der eher geringen Erträge ist der Jahrgang 2024 von Frucht, Frische und einer vielversprechenden Qualität geprägt.
Moncuit
Also an das Jahr 2024 werden wir uns, denke ich, lange erinnern, wegen der enormen Schwierigkeiten, die wir aufgrund der schlechten Wetterbedingungen hatten. Ein komplettes Jahr Regen, keine Chance für den Rebschutz und am Ende eine kleine, aber qualitativ recht gute Ernte!
Und dabei können wir nur festhalten, dass je kleiner die Ernte ist, desto besser sind die Trauben, und das spüren wir heute in unseren Weinen, die exzellent, sehr aromatisch sind, die Säure und die pH-Werte sind perfekt! Wir können es kaum erwarten, diese in Flaschen zu füllen (Juli 2025) und sie zu verkosten, aber da müssen wir dann geduldig sein, mindestens 3 oder 4 Jahre!
Moussé Fils
Der Jahrgang 2024 in Biodynamie war sportlich. Doppelt so viel Regen wie in einer normalen Saison, aber kein Frost. Wir haben 24 Mal gespritzt und 5 Mal mit Mikrodosen gepudert. Unser Glück war ein sehr kalter letzter Monat der Reifung, der es ermöglichte, die Säure und damit die Spannung in den Weinen zu erhalten. Am Ende ernteten wir 85% einer normalen Ernte und die Qualität war außergewöhnlich. Wahrscheinlich eine der kleinsten Ernten in der Champagne seit 20 Jahren, aber vielleicht die qualitativ hochwertigste seit 1982.
Piollot
Was uns betrifft, so war der Jahrgang 2024 sehr, sehr kompliziert, der komplizierteste, den wir in unseren 37 Berufsjahren erlebt haben. Wir hatten Frühlingsfrost, Regen während der Blüte und im Juli sowie Hagel im August. Wir haben viel verloren und sind nicht in der Lage, alle unsere Cuvées herzustellen. Die Jungweine sind jedoch sehr angenehm, mit schöner Säure, schönen Aromen und Länge. Abgesehen von der Menge, die nicht den Erwartungen entspricht, freuen wir uns trotzdem auf die Flaschenabfüllung.
Pol Roger
Die Anstrengungen der Winzer wurden mit einer qualitativ hochwertigen Ernte belohnt. Das aromatische Potenzial ist bei den dunklen Rebsorten sehr groß. Schon bei der Annahme der Moste zeichneten sich schmeichelhafte Aromen ab, die Gärung »roch gut« … und die ersten verkosteten hellen Weine zeigen ebenfalls sehr ausdrucksstarke Nasen. Es gibt Frische, Intensität und Komplexität.
Champagne De Sousa
Hier an der Küste der Weißweine gab es natürlich viel Regen, aber wir haben es trotzdem geschafft, eine ansehnliche Ernte einzubringen und reife Trauben zu ernten, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten…
Wir sind mit der Qualität der Trauben zufrieden und freuen uns über die Menge, die wir schließlich geerntet haben. Wir mussten im Weinberg sehr viel Schutzarbeit leisten. Die Trauben sind schließlich gut konzentriert und der Jahrgang ist vielversprechend!
Die hellen Weine sind schön fruchtig. Wir warten darauf, dass der Frühling die Weine erwärmt, um sein zukünftiges Potenzial zu sehen.
Thiénot
Das Highlight der Kampagne 2024 war der Regen. Von Oktober 2023 bis zur Weinlese 2024 gab es keine wirkliche Verschnaufpause. Damit war das Wirtschaftsjahr 2024 das regenreichste, das je in der Champagne verzeichnet wurde. Mit allen gesundheitlichen Folgen. Kurzum: eine komplizierte Kampagne und eine kleine Ernte.
Im Gegensatz dazu ist die Zufriedenheit mit der Qualität enorm hoch. Die Bedingungen während der Weinlese waren ideal (kühle Nächte, trockene, sonnige und windige Tage). Dadurch blieben die Trauben gesund und konnten ihre Reife in Ruhe abschließen.
Die Trauben sind gesund mit schönen fruchtigen Aromaprofilen und einem guten Säuregehalt. Dies bestätigt sich bei der Verkostung der Stillweine, die insgesamt klar, ehrlich, frisch und fruchtig sind, unabhängig von der Rebsorte und dem Sektor. Die Assemblagen sind in Arbeit und schon jetzt vielversprechend!
Vincent Couche
Das Jahr 2024 war für uns an der Côte des Bar (südliche Champagne) und an der Côte d‘Or (nördliche Burgund) ein sehr bewegtes Jahr. Zunächst einmal hatten wir bis zum Ende des Jahres 2024 rekordverdächtige Niederschlagsmengen. Fast jeden Tag regnete es. Dann hatten wir zu Beginn des Frühlings Frost, der die Knospen der zukünftigen Trauben zerstörte. Dann hatten wir Hagel, der das Holz der Weinstöcke so sehr zerbrach, dass die Hagelkörner groß waren. Und schließlich endete die Saison mit Mehltau an den Trauben, was auf den vielen Regen zurückzuführen war, den wir hatten. Bilanz der Weinlese 2024: Wir haben 95 % der Weinlese in der Champagne verloren – und wir haben 100 % der Weinlese in Burgund verloren. Das Jahr 2024 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Caveau de Bacchus - Lucien Aviet et Fils
Wir sind mit dem Jahrgang 2024 zufrieden, zwar nicht allzu viel, aber eine gute Qualität und schöne, vielversprechende Weine. Ich freue mich darauf, Sie diesen Jahrgang entdecken zu lassen, der sich zwischen 2022, das sehr reich war, und 2023, dem leichtfüßigen Gegenteil, mit einer Mühelosigkeit auch in der Jugend einpendeln wird.
Jerome Arnoux
Regarding the 2024 vintage, we suffered a devastating frost about 70% losses, and mildew attacks due to a rainy vintage, which leads us to a yield of 9 hL/ha. 2024 is exclusively dedicated to still wines with micro cuvées that give very fruity and gouleyant wines.
Montbourgeau
2024 war ein komplizierter Jahrgang: Der Frost schlug am 20. April in Étoile an allen unteren Hängen zu. Es folgte eine Saison mit viel Regen bis Ende Juli, sodass wir einen Frühling mit großem Krankheitsdruck hatten. Wir haben es dennoch geschafft, uns mit harter Arbeit und Ausdauer durchzuschlagen. Die Ernte 2024 brachte zwar mit 25 hl/ha ein zufriedenstellendes Ergebnis, bleibt aber angesichts der rund 50-prozentigen Verluste eine kleine Menge. Der Jahrgang an sich ist in Bezug auf den Wein dem Jahrgang 2019 recht ähnlich: Aromatische Komplexität und Frische.
Daumas Gassac
2024 war ein sehr gutes Jahr für uns, wir hatten sehr schöne Trauben, Säfte mit einer schönen Rundheit und einer Säure, die am Ende eine hervorragende Frische bringt. Ein bemerkenswerter und heterogener Jahrgang, der Aromen von großer Komplexität bietet, mit einer blumigen Nase und einem großzügigen Gaumen (gelbe Früchte). Wir nehmen außerdem eine schöne Spannung wahr, begleitet von einem sehr moderaten Restzuckergehalt, der diese schöne Lebhaftigkeit mit sich bringt.
Gaudry
Für den Jahrgang 2024 hat uns die Natur auf eine harte Probe gestellt. Frost, dann starke Regenfälle, Mehltau und Hagel zum Schluss. Dennoch ernteten wir Ende September und beendeten die Ernte Anfang Oktober und zu unserer großen Überraschung ernteten wir reife Trauben. Die Ernte 2024 erwies sich als mengenmäßig klein, aber von sehr guter Qualität.
Jean Max Roger
Das Jahr 2024 war aufgrund der starken Regenfälle ein kompliziertes Jahr. Glücklicherweise blieb die Qualität davon unberührt, auch wenn die Weine weniger gehaltvoll waren als die des Vorjahres. Der Jahrgang 2024 weist ein gutes Aromaprofil auf, das von Frucht und Frische geprägt ist. Die fruchtigen Zitrusaromen finden sich am Gaumen mit einem frischen, leicht säuerlichen Wein von großer Trinkbarkeit wieder. Der Mund ist geradlinig mit einem saftigen Abgang. 2024 ist also ein guter Jahrgang: aromatisch, fruchtig und frisch.
La Grange aux Belles
Die Weinlese war einfacher als im letzten Jahr. Trotz der Regenfälle hielten die Trauben und es war nur eine geringe Aussortierung auf der Parzelle erforderlich. Die Vinifizierung verlief relativ gut mit frischen, sauren Säften, die ruhig und ohne Anstieg der Volatilität gärten. Die Weißweine haben eine schöne Spannung wie im Jahr 2021 und sind fleischiger als die 2023er. Die Rotweine werden weicher sein als in den beiden vorangegangenen Jahrgängen.
Domaine des Roches Neuves
Der Jahrgang 2024 war im Loiretal von besonders herausfordernden klimatischen Bedingungen geprägt, darunter Regenperioden und Mehltaubefall, die unsererseits erhöhte Wachsamkeit erforderten. Trotz dieser Herausforderungen weisen die produzierten Weine eine vielversprechende Qualität auf. Die Weißweine des Jahrgangs 2024 zeichnen sich durch ausgeprägte Frische und zarte Aromen aus. Was die Appellation Saumur-Champigny betrifft, weisen die aus Cabernet Franc hergestellten Rotweine Aromen von roten Früchten mit einem Hauch von Graphit auf. Am Gaumen sind sie frisch und knackig, unterstützt von feinen und saftigen Tanninen und bieten ein Gleichgewicht zwischen Frische und Konzentration.
Vacheron
Ein anspruchsvoller, aber vielversprechender Jahrgang. 2024 ist durch niedrige Menge gekennzeichnet, bringt aber Weine hervor, die sowohl ausgewogen als auch konzentriert sind, mit seidigen Tanninen und kontrolliertem Alkoholgehalt. Niedrigere pH-Werte versprechen ein gutes Alterungspotenzial. Komplexität, Finesse, Frische und Lebendigkeit sind die Schlüsselwörter dieses Jahrgangs, der an den Stil und das Alterungspotenzial der 1990er Jahre erinnert.
Tempier
Die ersten Grenaches waren mengenmäßig sehr enttäuschend und wir befürchteten ein weiteres schwaches Jahr. Bei den Weißen bestätigte sich der Trend. Glücklicherweise besserte sich die Lage mit der Ankunft von Cinsault und insbesondere Mourvèdre, dessen Beeren sehr voll waren. Die Gärungen verliefen gut und die Weine sind ausgewogen: weniger kraftvoll, frischer und mit geringerem Alkoholgehalt, aber viel Geschmack!
Bosquet des Papes
Ein schöner, gelungener Jahrgang in Weiß wie in Rot
Gelungene Gleichgewichte
Sowohl bei den Weiß- als auch bei den Rotweinen lassen sich insgesamt sehr gute Gleichgewichte mit schönen phenolischen Reifegraden feststellen. Die Säurewerte sind oft höher als gewöhnlich, was zu sehr guten pH-Werten führt, ein Garant für Qualität, Stabilität und Lagerfähigkeit.
Frische Weißweine
Die Weißweine sind sehr ausdrucksstark, geprägt von Frische und Finesse. Ihre floralen und Zitrusaromen sind bereits jetzt sehr angenehm. Eine behutsame Reifung wird ihnen zusätzliche Komplexität verleihen und, falls noch nötig, beweisen, dass die weißen Châteauneuf-du-Pape, ähnlich wie die roten, jung genossen, aber auch nach mehreren Jahren der Lagerung geschätzt werden können.
Dichte und reife Rotweine
Bei allen roten Rebsorten haben die kühlen Temperaturen und die Regenfälle Anfang September ausgezeichnete phenolische Reifegrade ermöglicht. Dies führt zu sehr aromatischen Weinen, Farbintensitäten über dem Durchschnitt sowie feinen und eleganten Tanninen.
Die roten Châteauneuf-du-Pape haben einen starken Charakter aufgrund des relativ höheren Anteils von Syrah und Mourvèdre in den Assemblagen. Diese beiden Rebsorten, die weniger anfällig für Verrieselung als Grenache sind, entfalten so ihr volles aromatisches Potenzial, geprägt von Noten schwarzer und roter Früchte. Bei Weinen aus später gelesenen Parzellen werden sich Aromen von schwarzen Oliven und Lakritz hervorheben. Die Grenache-Trauben ergänzen diese fruchtige Palette mit überraschenden Noten von Sauerkirschen und Grenadine.
De Boisseyt
Der Jahrgang 2024: ein schwieriger, aber unverzichtbarer Jahrgang. Seit 15 Jahren erlebt das Rhône-Tal heiße und trockene Jahrgänge, insbesondere die Jahrgänge 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020 und der Jahrgang 2022. Das ändert sich jedoch mit den Jahrgängen 2023 und 2024. Bei uns gibt es Wasser, viel Wasser, mehrere Regenschauer pro Woche und eher warme Temperaturen. Der Druck durch Mehltau ist sehr hoch und wir müssen sehr oft behandeln. Für ein Weingut wie unseres, das biologisch bewirtschaftet wird, ist das eine schwierige Aufgabe.
Das Ergebnis des Jahrgangs ist wirklich sehr überraschend. Die Weißweine sind sehr aromatisch, definiert, straff und köstlich. Die Rotweine sind seidig, die Tannine sind fein, der Mund und die Aromen sind präzise. Die Ausgewogenheit ist harmonisch und bekömmlich. Die Parzellen (Cote blonde, Rivoire und Cordonnes) des Weinguts sind fantastisch. Dieser Jahrgang bietet ausgewogene Weine. Er ist eine perfekte Präsentation der Terroirs von Chavanay, tiefgründig und elegant. Es war ein komplizierter, aber notwendiger Jahrgang, denn der viele Regen hat das Grundwasser aufgefüllt, die Kraft der Rebstöcke erhöht und das Leben in unsere Hänge zurückgebracht.
Calendal Cambie
Dieser Jahrgang zeichnet sich durch eine seltene Frische aus, besonders bei den Weißweinen, die ein perfektes natürliches Gleichgewicht aufweisen: Frucht, Mineralität, Spannung. Die Rotweine sind zwar sehr vertraulich, offenbaren aber eine strahlende Fruchtigkeit, blumige Aromen, eine große Tiefe und weiche Tannine. Ein vielversprechender Jahrgang, der durch die verschiedenen Ausbaustufen an Komplexität gewinnen wird.
Michel Tardieu
Südliche Rhône
Das Ergebnis ist da: Die Weißweine erinnern uns stark an den Jahrgang 2021. Sehr schöne Gleichgewichte und eine hervorragende aromatische Persistenz. Die »gelungenen« Rotweine bezaubern uns bereits durch ihre köstliche, strahlende Fruchtigkeit! Die Aromen sind zart, die Gaumen geschmeidig, manchmal leicht herb – das ist das Kennzeichen des Jahrgangs.
Nördliche Rhône
Erinnert typischerweise an klassischere Erntetermine im Weinlesekalender, Ende der 90er Jahre, zur großen Freude der »nostalgischen Liebhaber«! Es gibt eine Familienähnlichkeit zu den südlichen Weißweinen, eine ausgeprägtere Frische, intensive Aromen ohne Üppigkeit. Die Rotweine sind rassig, typisch mit Noten von Veilchen und schönen pfeffrigen Abgängen. Die Tannine sind dicht und samtig. »Besondere Erwähnung« für Hermitage!
Vieille Julienne
Im Weinberg war das Jahr 2024 sehr herausfordernd, beginnend mit »Coulure« an unseren alten Grenache-Reben während der Blüte, gefolgt von einem schweren Mehltau-Befall Ende Juni. Unsere Erträge waren noch nie so niedrig, es ist eine Prüfung, aber wir müssen uns auf diese neuen Herausforderungen einstellen, die der Klimawandel mit sich bringt. Was uns tröstet, ist, dass wir einen sehr feinen und delikaten Jahrgang im Keller haben, ein Paradoxon der Auswirkungen der globalen Erwärmung.
Auch hier in Deutschland berichten unsere Winzer von einem Jahr, das zwar als global wärmstes Jahr in die Geschichte eingeht, aber eher den Charakter eines gemäßigten Jahrgangs mitbringt. Einige ziehen die Parallelen zu 2008, 2016 und 2021. Alle sprechen von einem anspruchsvollen und arbeitsintensiven Jahrgang, der einiges abverlangt hat. Aber über die Qualität der Trauben und der jetzt reifenden Weine gibt es fast ausnahmslos Gutes zu sagen. Stellvertretend kann hier Dönnhoff zitiert werden:
Grund zur Freude – der Jahrgang 2024 ist vollständig eingebracht! Er wird vielen Winzerinnen und Winzern als schier "unendlicher Herbst" in Erinnerung bleiben. Während manche Regionen mit der Sektlese bereits Ende August begonnen hatten, waren andere noch bis Ende Oktober mit der Ernte beschäftigt. Ein Jahr geprägt von Spätfrost und damit teils uneinheitlich reifenden Trauben, das genaues Hinsehen, viel Erfahrung, intensive Handarbeit und - zu guter Letzt - häufig Geduld erforderte. Doch das Warten, Bangen und die intensive Arbeit haben sich gelohnt. Denn es konnte Lesegut von hoher Güte in die Keller gebracht werden.
Hanspeter Ziereisen
Erst Anfang Oktober ging es so richtig in die Vollen und dank unseres super eingespielten Leseteams waren dann knapp zwei Wochen später alle Trauben im Keller.
Der Ertrag hätte für unseren Geschmack etwas höher ausfallen können, unsere Parameter zur Traubenqualität – absolut gesund, mit moderaten Öchsle- und niedrigen pH-Werten – haben jedoch auch dieses Mal perfekt gepasst. Auch 2024 lässt sehr ausgewogene, ausbalancierte Weine mit hohem Reifepotenzial erwarten.
Vor allem auf die Gutedel sind wir in diesem Jahr richtig gespannt. Denn die haben wir in absolut großartiger Qualität in den Keller holen können – in diesem doch sehr anspruchsvollen Weinjahr.
Horst Sauer
Die Weinlese begann am 10. September mit unseren roten Trauben. Sie verlief schleppend, da wir immer wieder wegen Regens unterbrechen mussten oder erst am Mittag starten konnten. Selbst drei Wetter-Apps konnten die Regenschauer nicht genau vorhersagen, was an manchen Tagen die Nerven strapazierte. Doch 30 Tage später war die Hauptlese abgeschlossen – mit einem sehr guten Ergebnis. Wir sind wahnsinnig dankbar für einen Jahrgang mit normalen Erträgen und hervorragender Qualität. Die Gärung verlief zügig und problemlos. Nun reift ein Jahrgang mit unverwechselbarer, feiner Mineralik in unserem Weinkeller.
Clemens Busch
Anfang Oktober erlangten die Riesling-Trauben die benötigte Reife. Unser Leseteam musste wieder einmal sehr schnell und dabei selektiv ernten, um die Qualität der Trauben zu sichern. An dieser Stelle möchten wir uns für diesen unermüdlichen Einsatz bei allen Helfern bedanken. Am Ende wird das Weinjahr 2024 als mengenmäßig kleines, aber qualitativ gutes Weinjahr in die Statistik eingehen.
Fritz Haag
Durch den ungewöhnlich frühen Austrieb im Frühjahr begannen wir bereits am 23. September mit der Vorlese der ersten kerngesunden, goldgelben Trauben. Ein Wechselspiel von Sonne und Regen kennzeichnete die folgenden Erntewochen. Eine kompromisslose und akribische Selektion war auch in diesem Jahr erneut der Schlüssel zu bester Qualität.
Der unermüdliche Einsatz während des ganzen Jahres und die sorgfältige Lese im Herbst spiegeln sich im Jahrgang wider. Durch den verhaltenen Sommer schenkte uns die Natur einen klassischen leichten Mosel-Jahrgang mit außergewöhnlicher Ausdruckskraft, intensiver Frucht und moderatem Alkohol. Unsere Jungweine zeigen nicht nur eine intensive, klarer Aromatik, sondern gleichzeitig auch feine Eleganz, Leichtigkeit und eine beeindruckende Mineralität.
Maximin Grünhaus
Den Jahrgang 2024 bewerten wir mit rund 20 % der durchschnittlichen Erntemenge als historisch klein, aber von konstanter Qualität und Eigenständigkeit. Auch in vermeintlich kleineren Jahren bleibt unser Qualitätsanspruch ungebrochen.
Unsere VDP.Gutsweine werden wie gewohnt verfügbar sein. Auch wenn die VDP.Lagenweine nur in Teilen produziert werden konnten, zeichnen sie sich durch eine klassisch kühle und elegante Struktur mit lebendiger Aromatik und Mineralität aus. Diese Eigenschaften verleihen den Weinen ein enormes Reifepotenzial und erinnern an die gefeierten Jahrgänge der 80er und 90er Jahre.
Rückblickend schauen wir dankbar auf das letzte Jahr: es hat uns die Chance gegeben verschiedene Maßnahmen und Abläufe zu überdenken, zu optimieren und neu zu gestalten. Das Jahr 2024 wird somit für eine extrem kleine Erntemenge, aber auch für Dankbarkeit und Fortschritt in Erinnerung bleiben!
Peter Lauer
Beeindruckende Feinheit! Durch kleinste Erntemengen bei gleichzeitig sehr guter Wasserversorgung präsentieren sich die Weine des neuen Jahrgangs vollmundig, ohne schwer zu wirken und extraktreich ohne überladene Fülle.
Dies liegt nicht zuletzt am moderaten Alkoholgehalt, der meist um ca. 1 bis 1,5% niedriger als in den Vorjahren rangiert. Mit dieser Eleganz und Animation bewegt sich 2024 stilistisch im Kosmos der absoluten Klassiker. Man darf Vergleiche mit 2008, 2013, 2016 oder 2021 ziehen.
Dönnhoff
Trotz aller Rückschläge sind wir dankbar für das, was uns dieser Jahrgang schenkt. Die Weine, die wir in den Keller bringen konnten, überzeugen durch Charakter, Eleganz und Harmonie – auch wenn sie nur in sehr begrenzter Menge verfügbar sein werden. Besonders aus unseren Großen Lagen der Mittleren Nahe wird es nur wenige, dafür umso kostbarere Flaschen geben. Wir sind jedoch überzeugt, dass der Jahrgang 2024 nicht nur durch seine außergewöhnliche Qualität, sondern auch durch die einzigartige Geschichte, die ihn begleitet, einen besonderen Platz in den Herzen unserer Kunden finden wird.
Obwohl also 2024 als global wärmstes Jahr in die Geschichte eingeht, entspricht die Vegetation der Reben in Deutschland eher der eines gemäßigten Jahrgangs.
– Emrich Schönleber
Emrich Schönleber
Letztlich konnten wir die Herausforderungen des Jahres meistern und somit beste Bedingungen für eine erfolgreiche Weinlese schaffen. Der warme Sommer mit oftmals bedecktem Himmel, sorgte für eine langsame Reifeentwicklung der Trauben. Dies gilt als vorteilhaft für die Aromenbildung und verzögert die Zuckerreife. Die Lese konnte daher glücklicherweise relativ spät und bei kühlen Temperaturen erfolgen. Obwohl also 2024 als global wärmstes Jahr in die Geschichte eingeht, entspricht die Vegetation der Reben in Deutschland eher der eines gemäßigten Jahrgangs.
Am 18. Oktober wurde die Weinlese erfolgreich beendet. Der um gut 40% reduzierte Ertrag wird durch die außerordentliche Güte der Weine überstrahlt. Die 24er sind elegant und feinfruchtig. Es lassen sich Parallelen zu den Jahrgängen 2016 oder 2008 erkennen.
Alois Kiefer
Das Weinjahr 2024 brachte tolle Qualitäten mit geringeren Erträgen als die Vorjahrgänge hervor. Die Weine besitzen eine angenehme, lebendige Säure mit schönen Fruchtaromen und moderatem Alkoholgehalt. Vor allem die Burgundersorten profitierten in diesem Jahr von den klimatischen Bedingungen und bildeten ein ausgezeichnetes Mundgefühl aus. Der Riesling präsentiert sich klassisch mit fruchtigen Aromen und schönem Säurespiel.
Wie in den vergangenen Jahren war das Jahr wieder von Wetterextremen geprägt mit viel Regen und starker Hitze vor der Lese. Dies erforderte eine rasche Lese mit sorgfältiger Selektion. Wir sind von den 2024er Weinen sehr begeistert.
Christmann
Ein weiteres Mal war es eine Lese, die deutlich machte, wie notwendig die selektive Handlese durch unsere erfahrenen Helfer ist, um so ausschließlich gesunde Trauben zu verarbeiten und unserem Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Rückblickend sind wir wieder sehr zufrieden mit der Lese und freuen uns auf die ersten Proben des neuen Jahrgangs, der mit reduzierter Menge eher eine etwas kühlere Prägung haben wird.
Dr. Wehrheim
Im Weinberg haben wir einen Jahrgang voller Charakter – und ein Geschenk der Natur. 2024 war ein Jahr, das uns vieles abverlangte – und ebenso viel geschenkt hat. Unsere Burgundersorten durften in diesem besonderen Jahr ihr ganzes Potenzial zeigen. Der viele Regen hat unsere Böden belebt, die jungen Reben gestärkt und uns gleichzeitig vor große Herausforderungen gestellt. Und dann kam der goldene Herbst – trocken, warm und voller Licht – und schenkte unseren Trauben eine Reife, wie man sie sich nur wünschen kann.
Besonders der Spätburgunder und Weißburgunder zeigen sich jetzt mit großer Tiefe, feiner Struktur und einer Eleganz, die uns begeistert. Die Erträge waren niedrig, doch gerade darin liegt die Kraft dieses Jahrgangs: Die Konzentration auf das Wesentliche, auf Qualität, auf Charakter. Die Rieslinge bereiteten uns dann etwas mehr Aufwand. Je später es im Herbst wurde desto öfter gab es Regen und die Menge bei den Top-Rieslingen wurde kleiner und kleiner. Mit viel Handarbeit schafften wir es Top-Rieslinge in diesem Jahr zu erzeugen. Der Jahrgang wird folglich bei den Burgundern noch lange als Topjahrgang in Erinnerung bleiben. Zumindest sieht es danach aus. Für die Rieslinge war es ein klassisches deutsches Jahr mit eleganterer Typizität.
Frank John
Die Chardonnay-Stillweine waren sehr spät reif (erstes Drittel Oktober), nach einer Grünlese aber sehr gesund und stabil mit reifer mittlerer Säure. Die Struktur ist absolut überzeugend mit feiner exotischer Frucht. Alkoholgehalte zwischen 12,5%–13,5%.
Pinot Noir-Stillweine waren dann aufgrund der einsetzenden Regenfälle doch recht früh geerntet. Die Farben sind dunkelviolett, die Säuren lebendig und die Tannine samtig. Vor allem die Ortsweine sind großartig. Königsbach performt zum jetzigen Zeitpunkt eine Idee prägnanter, aber da ist ja bekanntlich das letzte Wort noch nicht gesprochen. Alkoholgehalte zwischen 12,5%–13,0%.
Riesling-Stillweine sind allesamt durch sehr reife und nachhaltige Säuren geprägt, die Frucht ist gut gemischt mit kräutrigen und floralen Noten. Auch hier sind die Weine mit den kräftigeren Böden momentan etwas in der Entwicklung hinten, was aber für Dauerläufer kein Problem darstellt. Wir erwarten sehr langlebige Weine mit ausgeprägter klarer Jahrgangstypizität. Alkoholgehalte zwischen 11,5%–12,5%.
Die Erntemenge lag ca. 30% unter dem langjährigem Durchschnitt von 65 hl/ha. Im Keller versöhnt der Wein den Jahresverlauf mit viel Animation und Trinkfreude.
Reichsrat von Buhl
Rückblickend war das Jahr wettertechnisch – mal wieder – anspruchsvoll, doch durch die richtigen Maßnahmen zur passenden Zeit konnten wir eine sehr gute Traubenqualität erzielen. Wir freuen uns über die hohe Qualität des Jahrgangs 2024. Die Trauben zeichnen sich durch hohe Extraktwerte, eine feine Aromatik und eine frische Säure aus. Obwohl es uns das Wetter in diesem Jahr nicht immer leicht gemacht hat, brachte unser Team um unseren langjährigen Außenbetriebsleiter, Christian Bohmüller, wieder einmal perfekt reife Trauben auf die Kelter. Nun reifen die Weine auf der Hefe, um ihr volles Potential zu entfalten.
Bischöfliches Weingut Rüdesheim
Der Jahrgang 2024 forderte uns erneut heraus, da auf ein nasses Frühjahr ein ebenso verregneter Sommer folgte, in welchem es zu einer großen Herausforderung wurde, zu den richtigen Zeitpunkten Pflanzenschutz zu betreiben, um unsere Trauben gesund zu halten. Dank des unermüdlichen Einsatzes unseres Teams gelang es uns jedoch wieder schöne und gesunde Trauben zu ernten. Wir waren somit nach dem Herbst glücklich darüber, einen Jahrgang von guter Qualität und zufriedenstellender Güte in den Keller gebracht zu haben.
Nachdem die Gärung abgeschlossen war zeigte sich bereits, dass uns ein vielseitiger und starker Jahrgang erwartet, der von der Basis bis zur Lage hin mit knackiger Säure und Mineralität überzeugt und immer wieder weiche Fruchtnoten aufzeigt.
Im Mai werden wir unsere Basis sowie die Ortsweine auf die Flasche bringen und freuen uns danach einen frischen und mineralischen Jahrgang 2024 anbieten zu können.
2024 ist ein typischer Kabinettjahrgang und präsentiert sich im Keller bereits elegant und feinfruchtig mit gutem Lagerpotenzial.
–Schoss Johannisberg
Georg Breuer
2024 hat uns Schwitzen lassen… nicht wirklich, weil es so wahnsinnig heiß war und das über Wochen, so wie es in 2022 und 2023 der Fall war, viel mehr, weil die Niederschläge den Pflanzen Kraft geschenkt haben und wir einen sportlichen Arbeitstakt hatten, zwischen Laufschnitt, Pflanzenschutz und Arbeiten in der direkten Traubenzone!
Aber… wir wurden mit Trauben, genau nach unserem Geschmack belohnt! Eine herrlich knackige Säure, die von viel Extrakt abgepuffert wird! Die Weine sind sehr geradlinig, eher schnörkellos und werden Riesling-Liebhaber sehr glücklich machen!
Robert Weil
Ende September konnten wir mit der Ernte beginnen, hatten kerngesunde Trauben mit komplexer intensiver Fruchtausbildung, goldgelb und äußerst schmackhaft. Grandiose Voraussetzungen für hervorragende Weine! So wie die Trauben, so die Weine!
So sind wir uns heute schon sicher, dass bei unseren Gutsrieslingen und bei unseren Ortsrieslingen ein Qualitätsniveau erreicht werden konnte, das mit dem Ausnahmejahrgang 2023 auf Augenhöhe ist. Es schloss sich dann Mitte Oktober die Ernte der Ersten Lagen mit Kiedricher Klosterberg und Kiedricher Turmberg sowie der Großen Lage Kiedricher Gräfenberg an, mit entsprechend noch höherer Ausreifung der Trauben, aber trotzdem noch absolut gesund. Dieses gesunde Lesegut war sicherlich Voraussetzung für die hervorragenden Qualitäten, die jetzt im Fass reifen, hat uns aber bei der Selektion von Spätlesen und edelsüßen Weinen dann doch mehr als begrenzt.
Diese Qualitäten konnten nur in winzigen Mengen bei größtem Aufwand selektioniert werden. Und doch wurden wir wieder von der Natur belohnt mit der Ernte aller Qualitätsstufen einschließlich einer Trockenbeerenauslese und dies jetzt im 36. Jahr in ununterbrochener Folge.
Schloss Johannisberg
Ende September begannen wir mit der Lese. Zu diesem Zeitpunkt setzte auch wieder häufiger Niederschlag ein, was eine stark selektive Handlese erforderte. Es konnten gesunde und reife Trauben mit einer ausgewogenen, lebendigen Säurestruktur geerntet werden. Aufgrund der ständigen Niederschläge konnten jedoch keine Auslesen, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen geerntet werden, da die Beeren nicht eintrocknen konnten. 2024 ist ein typischer Kabinettjahrgang und präsentiert sich im Keller bereits elegant und feinfruchtig mit gutem Lagerpotenzial.
Wegeler
Alles in allem war es ein aufregendes Jahr während der Vegetationszeit und der Traubenlese. Ausreichend Power bei der Handlese und eine strenge Selektion der Trauben lässt uns mehr als zufrieden sein. Moderate Alkohole, großartige Säurewerte und eine fast laute Frucht lässt auf ein sehr gutes Reifepotential schließen.
Gunderloch
Zusammengefasst schaue ich zufrieden zurück auf ein klassisches Weißweinjahr, wie man es früher öfter hatte. Cool Climate Weinbau, der im Keller eine aromatische Erinnerung an 2021 liefert, aber balancierter in der Säure ist. Ein Jahrgang geprägt von Spannung und Balance – in Witterung und Wein.
Katharina Wechsler
Auf einen frühen Austrieb und sonnige Tage im April folgten kühle Wochen und örtlicher Frost im Mai. Sonne und überdurchschnittliche Niederschläge lieferten sich von Juni bis August einen regen Schlagabtausch. Aus Winzer-Perspektive kein einfaches Jahr. Trotz vieler Challenges sprechen die geernteten Qualitäten wieder einmal für sich und wir blicken voller Dankbarkeit und ohne Schaden auf die Wachstumsperiode zurück. Die Weine zeigen sich im Keller bereits sehr balanciert. Die kühlen Temperaturen und das ausreichende Wasser im Boden haben die Trauben sehr aromatisch und sehr schlank werden lassen. Die Rieslinge habe eine schöne Frucht und auch die Säure ist nach Gärung und biologischem Säureabbau moderat. Die Weine versprechen bereits große Trinkfreude.
Raumland
Die Traubenlese 2024 präsentierte sich aus Sicht der Sektbereitung als nahezu ideal. Bereits früh im Herbst zeigten sich die Trauben in einem außergewöhnlich balancierten Zustand: goldgelbe Beeren mit reifen, braunen Kernen – ein klares Zeichen für eine hohe physiologische Reife. Was dabei in diesem Jahr besonders war: Trotz dieser inneren Reife stiegen die Zuckerwerte kaum weiter an. Die Oechsle-Werte blieben moderat, was für die Erzeugung von Sektgrundweinen von großem Vorteil ist – hier kommt es weniger auf hohe Mostgewichte als auf Frische, Säurestruktur und Aromatik an.
Diese spezielle Reifeentwicklung ermöglichte eine entspannte, gut planbare und entzerrte Weinlese. Es gab keinen Druck, schnell ernten zu müssen, da die Trauben stabil blieben und nicht Gefahr liefen, überreif zu werden. So konnten wir unsere Erntearbeiten in aller Ruhe und mit großer Präzision durchführen – ein seltener Luxus in einem oft von Wetterkapriolen bestimmten Herbst.
Pünktlich mit den ersten Oktobertagen stellte sich schließlich das typische Herbstwetter ein: kühl, feucht und zunehmend von Fäulnis geprägt. Doch zu diesem Zeitpunkt war unsere Lese bereits abgeschlossen – zum idealen Zeitpunkt, kurz bevor die Witterung kippte.
Rückblickend steht der Jahrgang 2024 für elegante Grundweine mit feiner Säure, viel Frische und einer bemerkenswerten inneren Reife. Die Voraussetzungen für charaktervolle, lagerfähige Sekte könnten kaum besser sein.
Trotz vieler Challenges sprechen die geernteten Qualitäten wieder einmal für sich und wir blicken voller Dankbarkeit und ohne Schaden auf die Wachstumsperiode zurück.
– Katharina Wechsler
Wagner-Stempel
Die quantitative Bilanz dieses Herbstes ist ein wenig bedrückend. Der Tribut, den die Frostnacht und der Mehltau eingefordert hatten, ist hoch. Vielleicht haben wir knapp die Hälfte der sonst üblichen Menge im Keller - vielleicht auch weniger.
Der prinzipielle Stil und die hervorragende Qualität jedoch halten die Stimmung hoch. Wie an dieser Stelle im letzten Jahr bereits angemerkt sind so vitale, wechselhafte und regenreiche Jahre für die Böden und die Reben ein Segen. Die gesamte Rebphysiologie spielt auf einem anderen Niveau. Das zeigt sich auch überall. In den Weinbergen selbst, in allem, was in der Gemarkung wächst und gedeiht und selbstverständlich dann auch in den Früchten, die wir ernten und sogar jetzt im Keller. Das Gärverhalten der Moste ist wie im Vorjahr entspannter, einfacher und konstanter verglichen mit den heißen, trockenen Jahrgängen. Ein erfreulicher Aspekt dieser Jahrgänge, die uns im Weinberg immer an die absolute Grenze bringen und uns ungemein fordern.
Karl Haidle
Der 2024er Jahrgang ist für mich ein recht ausgewogener Jahrgang. Seit den Erfahrungen mit dem 2022er Jahrgang bin ich von Grund auf schon einmal zufrieden, wenn die Reben genügend Wasser hatten. Mittlerweile ist mir ein bisschen zu viel Wasser sogar lieber als ein bisschen zu wenig!
2024 war es tatsächlich ein bisschen zu viel, was für uns bio- und biodynamischen Weingüter, ein enormer Aufwand war. Aber wir haben es gesund in den Keller gebracht und das ist das Wichtigste!
Die Weine des Jahrgangs präsentieren sich mir sehr ausgewogen! Sie haben eine angenehme Frische, die durch eine gute Säurestruktur unterstrichen wird. Nichtsdestotrotz haben sie aber auch eine gute Balance. Die feine Frucht gibt den Weinen den notwendigen Körper. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit 2024. Der Mehraufwand hat sich gelohnt!
Österreich ist mit einem recht warmen Winter in das Jahr gestartet, was zu einem frühen Austrieb führte. Die Entwicklung wurde dann allerdings im Jahr 2024 ein paar Mal auf die Probe gestellt. Erst gab es Spätfrost, dann eine enorme Hitzeperiode mit hoher Trockenheit im Juli. Manche Regionen waren dann noch mit extremem Hochwasser konfrontiert. Wegen drohender Unwetter haben viel Winzer früh angefangen zu lesen. Einige sprechen sogar von der frühesten Ernte jemals. Und trotz aller Widrigkeiten sind die Stimmen aus dem Nachbarland von vorsichtig optimistisch bis euphorisch.
Finessenreich mit viel Eleganz präsentieren sich die Weine des Jahrganges 2024. Ein großer Jahrgang, der überraschend fein und lebendig ist.
– Umathum
Österreich Wein - Weinjahrgang 2024
Nach einem abwechslungsreichen Witterungsverlauf mit zahlreichen Kapriolen – u. a. Spätfröste, Hagelschauer und Starkregen – endete das Weinjahr 2024 versöhnlich mit einem sehr schönen Spätsommer und Herbst. Die Hauptlese konnte großteils unter günstigen Voraussetzungen eingebracht werden. Zwar fiel die Erntemenge niedrig aus, doch die entstandenen Weine bereiten Freude. Im Allgemeinen sind gut ausgereifte, balancierte Weißweine mit feiner Frucht und Fülle sowie gemäßigter Säure zu erwarten, die die Merkmale der einzelnen Rebsorten klar wiedergeben. Die tiefdunklen, konzentrierten Rotweine werden aller Voraussicht nach zu einem großen Jahrgang heranreifen, der zu den allerbesten der letzten Jahrzehnte zählen sollte.
Ernst Triebaumer
Nach einem nasskalten Winter folgte ein überaus warmer Februar und in Folge zeichnete sich der ganze Frühling durch eine stark verfrühte phänologische Reife aus, die in einen vorgezogenen Lesebeginn Mitte August mündete. Es blieb heiß und trocken bis Mitte September, was die Lese erschwerte. Darauf folgte ein Sturm mit starken Niederschlägen und herabfallenden Temperaturen. Was zuerst als Katastrophe während der Lese wirkte, entpuppte sich als Segen: die Trauben blieben während dem Regen durch die niederen Temperaturen gesund und bauten wieder Spannkraft, Knackigkeit und Frische auf. Das Fazit ist somit eine herausfordernde Ernteselektion 2024 mit geringerer Erntemenge, jedoch von großartiger Qualität!
Heinrich
Der Sommer war gekennzeichnet von Hitze und teilweise extremer Trockenheit (wir arbeiten gänzlich ohne Bewässerung), die auch zu einem geringeren Saftanteil in den Trauben und höherer natürlicher Konzentration führten. Punktuell traten auch Unwetter mit Hagel auf, die uns aber nur leicht »gestreift« haben. Und aufgrund der frühen Lese (Lesebeginn Ende August) hatte das große Starkregen- und Hochwasserereignis im September bei uns im Burgenland keine nennenswerten Auswirkungen. Alles in allem kann man sagen: Ein sehr, sehr guter Jahrgang in kleinerer Menge mit guter Struktur, auch hinsichtlich Gerbstoff und Stoffigkeit, mit einem hohen Maß an natürlicher Konzentration und Komplexität. Also auch ein Jahrgang, der etwas mehr Zeit bei der Reife benötigt und somit ein sehr gutes Lagerpotential besitzt. Der Jahrgang 2024 wird uns jedenfalls auch in ferner Zukunft noch viel Freude bereiten…
Markus Altenburger
Der Jahrgang 2024 wird uns als ein ganz Besonderer in Erinnerung bleiben. Das wärmste Frühjahr seit langem, ein kühler Mai mit viel Niederschlag und ein brennheisser Sommer gaben dem Jahrgang seine Charakteristika. Getoppt wurde das Ganze von intensiven Niederschlägen im Herbst, die den Typus des Jahres in zwei Stile aufteilten: Vor und nach dem Regen. Nach dem Regen zeigten sich die Weine saftig und rund, vor dem Regen präzise und energiegeladen zitronig. Wir haben sämtliche weiße Trauben vor dem Regen geholt und es dadurch auch geschafft, Leichtigkeit und Druck in den Weinen zu verbinden. Beim Blaufränkisch war es der perfekte Mix: Die besonders reifen Trauben, die wir nach dem Regen geerntet haben, verleihen den früher gelesenen, hocheleganten Weinen Kern und Saftigkeit.
Prieler
Unsere gut gewachsenen Trauben konnten den Wetterextremen problemlos standhalten. Die anhaltende Wärme bescherte uns die früheste Ernte, die wir jemals hatten. Bei heißen Temperaturen starteten wir am 26. August mit der Lese kerngesunder Trauben. Die warmen Temperaturen ließ uns keine hochwertige Maischestandzeit zu, jedoch haben wir etwas Neues dadurch entdeckt, welches mehr als passend ist: Ein klein wenig einmaischen während der Gärung.
Statt einem – zu dieser Jahreszeit oft üblichen – wärmenden Lagerfeuer gab es dieses Jahr kühlende Eiscreme für unser hoch motiviertes Ernteteam. Vor dem großen Unwetter konnten wir erschöpft, aber mit einem zufriedenen Lächeln die Ernte abschließen. 2024 – ein Jahrgang, der uns lange in Erinnerung bleiben wird und uns gezeigt hat, dass fleißige Arbeit im Weingarten stets belohnt wird.
Umathum
Finessenreich mit viel Eleganz präsentieren sich die Weine des Jahrgangs 2024. Ein großer Jahrgang, der überraschend fein und lebendig ist.
Aufgrund des heißen Augusts starteten wir früh in die Ernte und konnten somit anregende Frische bei den Weißweinen, moderaten Alkohol und feines Tannin bei den Rotweinen erzielen. Noch vor dem großen Regen Mitte September sind alle weiße Trauben und die sensiblen Rotweinsorten geerntet. Unbeschadet überstehen der Blaufränkisch auch dieses Naturereignis.
Die Weine präsentieren sich sehr balanciert, würzig und frisch mit harmonischen, moderaten Alkoholwerten. Bei den Rotweinen sorgt die angepasste, verkürzte Kontaktzeit mit den Schalen für extrem feine, animierende Gerbsäure. In den Fässern reift ein großer Jahrgang und es ist die mengenmäßig kleinste Ernte der letzten 30 Jahre.
Bründlmayer
Eine frühe Ernte stellte sich für uns als richtige Entscheidung heraus: Nach einem guten Ernteergebnis beim Sektgrundwein führte uns die enorme Beschleunigung der Reife direkt in die Hauptlese. Auch die genauen Prognosen zu einem außergewöhnlichen Starkregen trieben uns voran. Vor den Regentagen hatten wir bereits mehr als die Hälfte der zu erwartenden Trauben im Keller. Die folgenden Überschwemmungen in den Niederungen der Flusslandschaften im Donauraum hatten ihren Schwerpunkt abseits der Weinbauzone. Unsere höher gelegenen Lagen erlaubten uns sofort nach dem Regen die Fortsetzung der Lese und wir verzeichneten schließlich am 3. Oktober den bisher frühesten Ernteschluss im Weingut, auch weil wir im kompromisslosen Bemühen um Qualität im Vergleich zu 2023 weniger Trauben einbrachten.
Die Weine zeigen sich bereits sehr fein, gut abgerundet und mit angenehmer Fruchtkonzentration. Diese Anlagen geben uns Grund, mit dem Ergebnis dieses »extremen« Jahrgangs zufrieden zu sein. Der Weinbau ist und bleibt eine Herausforderung für jeden qualitätsbewussten Winzer!
Schloss Gobelsburg
Wir schreiben den Jahrgang 854 des klösterlichen Zisterzienser Weingutes. Die vierer Jahre waren schon in den vergangenen Jahrzehnten immer herausfordernde Jahre. Und so war auch 2024 kein einfaches Jahr. Der zu warme März und April führten dazu, dass die Weingärten deutlich zu früh austrieben. Die darauffolgende Frostphase im April hinterließ großen Schaden, besonders in den Bereichen des unteren Kemptals.
Glücklicherweise machen wir seit einigen Jahren Experimente mit reifeverzögernden Maßnahmen in den Weingärten. Eine dieser Maßnahmen ist ein später Rebschnitt, der gleichzeitig auch der Frostprävention dient. Die weiteren Monate verliefen mit mehr oder weniger großen Niederschlagsmengen und die Weingärten gediehen und wuchsen mit einem Entwicklungsvorsprung von gut drei Wochen prächtig heran.
So sahen wir einer frühen Ernte Anfang September entgegen. Selbst die hohen Niederschläge und teilweisen Überschwemmungen in Ost-Österreich in der zweiten September-Woche konnten den Weingärten nichts mehr anhaben. Frühe Ernten bedeuten für uns eine komprimiertere Lesezeit, da die Trauben rascher reif werden. Die Ernte des Sektgrundweins war rasch erledigt und so begannen wir in der zweiten September-Hälfte mit der Ernte der Gebietsweine, dann der Orts- und am Schluss der Riedenweine. Die Ernte konnte am 15. Oktober so früh wie noch nie abgeschlossen werden.
Tement
2024 war bei uns in der Steiermark ein tolles Jahr. Das Frühjahr war zwar zuerst mit Frost, danach mit viel Niederschlag ziemlich schwierig und hart. Wir gingen vor allem rund um die Blüte wieder an unsere Grenzen, aber dieses Mal mit Happy-End. Ab Juli war das Wetter perfekt. Ein grandioser Sommer ließ die Trauben super reifen. Im September haben wir dann auf Abkühlung gewartet und ab Mitte September mit der Haupternte begonnen. In nur 14 Erntetagen und 200 Lesen haben wir die Ernte perfekt eingebracht. Perfekt gesunde Trauben, feine Säure und charmante Frucht. Die Traubenqualität ist sehr gut, die Erntemenge liegt im Schnitt bei 1kg/Stock = 37hl/ha.
Grabenwerkstatt
Den perfekten Lesezeitpunkt zu finden war 2024 so schwierig wie notwendig. Dabei kam uns ganz sicher unsere mittlerweile 10-jährige Erfahrung zugute: Geduld und sich stets wiederholende Lesedurchgänge waren der Schlüssel zum Erfolg. Bei immer besser werdenden Bedingungen beendeten wir die Lese Mitte Oktober mit einer letzten Riesling-Charge in der Ried Trenning. Mit dem Ergebnis sind wir hochzufrieden: Die Weine sind leichtfüßiger als in manch anderen Jahren, dabei aber doch ausdrucksstark, tiefgründig, strukturiert und fruchtbetont. Einzig die Menge lässt zu wünschen übrig.
In Italien ist das Bild ähnlich gezeichnet, der Regen machte über das ganze Jahr hin den Unterschied. Im Piemont gab es das ganze Jahr über viel Regen und die Ernte fiel je nach Ort und Lage sehr unterschiedlich aus. Von Hohe Qualität bis keine Quantität war alles dabei. Die Toskana hingegen hatte recht gute Erträge, trotz einer intensiven grünen Lese vorab. Sowohl im Piemont als auch in der Toskana sprechen die Winzer von einem klassischen Jahrgang, die 1990er Jahre werden häufig als Referenz genannt, aber bei Romitorio geht man einen Schritt weiter:
Die Weine erinnern an die 1980er Jahre. Kühl und altmodisch mit eleganten, feinen Tanninen und strahlender Energie.
– Castello Romitorio
WineCouture - Vendemmia 2024 in Italia
Das Klimaszenario hat zu erheblichen Unterschieden zwischen Gebieten mit einem Überangebot an Niederschlägen und anderen, in denen die Wasserressourcen knapp waren, geführt. Elemente, die sich sowohl auf die Erträge als auch auf bestimmte Qualitätselemente auswirkten. Vor allem in den südlichen Zentralregionen wurden die Trauben in einem guten Gesundheitszustand und mit vollständiger phenolischer Reife geerntet. In den nördlichen Regionen haben die letzten Wochen der Ernte die Reifezeit verlängert, und es wurde ein Zuckergehalt festgestellt, der im Allgemeinen innerhalb der historischen Durchschnittswerte liegt. Andererseits ist in diesen Gebieten auch festzustellen, dass die gute Temperaturspanne zu einem interessanten aromatischen Potenzial geführt hat, das den Mehrwert dieses Jahrgangs darstellen kann.
Ronchi di Cialla
Zum Jahrgang 2024 hier eine kurze Zusammenfassung: Eine sehr wechselhafte Jahreszeit. Der Spätwinter und der frühe Frühling (Februar/März) waren warm und trocken, während der Frühling und der frühe Sommer (April/Mai) kalt und regnerisch waren. Die Sommerperiode (Juli/August) war heiß und trocken, gefolgt von einer gemäßigteren Erntezeit mit abwechselnd sonnigen und regnerischen Perioden. Bisher gab es keine Jahrgänge mit solch extremen Schwankungen. Insgesamt war es ein sehr guter Jahrgang, allerdings mit geringeren Erträgen und erheblichen agronomischen Herausforderungen.
Bruno Giacosa
Die Weinlese begann in der zweiten Septemberdekade mit der Sorte Dolcetto d‘Alba, gefolgt von Arneis und Barbera d‘Alba, und endete in der ersten Oktoberhälfte mit der Nebbiolo-Lese. Die späte Lese der Trauben gewährleistete eine gute Reife, insbesondere in den besten Lagen, die vom Jahrgang weniger betroffen waren. Heute, nur sechs Monate nach der Ernte, ist es noch zu früh für ein abschließendes Urteil über den Jahrgang, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass die gewonnenen Weine eine gute Balance und eine durchschnittliche Struktur aufweisen.
Ceretto
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir 2024 sehr aktiv im Weinberg waren, um den Regenfällen entgegenzuwirken. Wer gut arbeitete und schnell handelte, brachte gute Trauben in den Keller. Die produzierten Mengen waren angemessen und der Alkoholgehalt lag im Normbereich, die Trauben waren nicht von zu viel Sonne verbrannt, und Säure und Aromen waren sehr gut.
Elvio Cogno
Trotz des anhaltenden Regens während der gesamten Saison sind wir mit dem hervorragenden Gesundheitszustand der Trauben zum Zeitpunkt der Ernte sehr zufrieden. Alle Sorten erreichten eine optimale Reife, ein Ergebnis, das sich für die Mühen im Weinberg während der Saison gelohnt hat. Die neuen Weine zeichnen sich durch lebendige, knackige Fruchtnoten aus, die sowohl in der Nase als auch am Gaumen hervorstechen. Ergänzt wird dies durch eine saftige, köstliche Frische, die einen erfrischenden Schwung verleiht und die Gesamtstruktur unterstreicht. Was diese Weine jedoch wirklich auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, sich mit einem außergewöhnlichen Maß an Finesse und Anmut auszudrücken und eine Tiefe an Eleganz zu offenbaren, die die Sinne fesselt.
Conterno Fantino
Es war ein herausforderndes Jahr mit viel Regen und relativ warmen Temperaturen. Angesichts der Einschränkungen und der Komplexität des Jahrgangs 2024 sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Weine scheinen derzeit eine Eleganz und einen leichten Körper zu besitzen, die wir in den letzten Jahren hier in Monforte d’Alba nicht erlebt haben.
Lage und Ausrichtung des Weinbergs waren ein sehr wichtiger Faktor. Im Jahrgang 2024 scheinen sich die historischen Cru-Lagen am besten entwickelt zu haben, da sie die Wärme und die Sonne, sofern vorhanden, optimal nutzen konnten. Wir waren von keinen größeren Wetterereignissen betroffen, auch Hagel war kein Problem, wie es in den Vorjahren in einigen Weinbergen der Fall war.
Corino
Während der Selektion im Juli haben wir viele Trauben geschnitten, aber die Menge übertraf dennoch die Erwartungen. Die Lese begann am 26. September und endete am 12. Oktober. Das Wetter während der Ernte war nicht so schön, mit viel Feuchtigkeit und auch Regentagen, aber dank unseres Expertenteams ist es uns gelungen, gesunde Trauben nach Hause zu bringen.
Elio Altare
Wir haben 2024 »überlebt« und viel aus einem Jahrgang gelernt, den wir seit den 70er/80er-Jahren nicht mehr erlebt haben, als es fast jedes Jahr regnete. 2024 ist definitiv der Jahrgang, in dem ich mehr Zeit in den Weinbergen verbracht habe als je zuvor, und ich bin stolz auf mein Team. Dass wir hervorragende Trauben ernten konnten, verdanken wir unserer präzisen und harten Arbeit. Wir begannen am 16. September bei extremen Wetterbedingungen mit der Ernte. Zwischen den Regentagen hatten wir nur kurze Zeitfenster mit trockenen Tagen, um die reifen Trauben zu ernten. Wir ernteten ständig im Schlamm, und in vielen Weinbergen mussten wir die Eimer von Hand transportieren, weil es zu rutschig und gefährlich war, mit den Traktoren hineinzukommen.
Am Ende ernteten wir gesunde Trauben und konnten trotzdem mehrere Ernten derselben Weinberge durchführen. Mehrere Ernten derselben Parzelle ermöglichten einen vollständigen Überblick über das Reifefenster. Manche Früchte sind knapp unterreif, manche reif, manche etwas überreif. Der Unterschied kann nur eine Woche oder ein paar Tage betragen, aber es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Ausdrücke zwischen den Picks sind.
La Giustiniana
Klimatisch gesehen markierte der Jahrgang 2024 eine Rückkehr zu dem Wetter, das unsere Region vor etwa zehn Jahren prägte. Wir erlebten kurzzeitig hohe Temperaturen und im Frühjahr viele Regenfälle. Die Wetterbedingungen stellten unsere Arbeit vor Herausforderungen und beeinflussten zwangsläufig den Traubenertrag sowie den Gesamtzucker- und Säurehaushalt. Dennoch führten die synergetischen Strategien zwischen Weinberg und Keller zu einem guten qualitativen Ergebnis.
Luigi Pira
Der Jahrgang 2024 war von einem eher instabilen Wetterverlauf geprägt. Wir hatten Perioden mit schönem Wetter und angenehmen Temperaturen, aber auch Regenperioden, was sich gut auf die Dürregefahr auswirkte. Der Jahrgang erforderte deutlich mehr Selektionsarbeit im Weinberg und die Pflege der einzelnen Trauben machte den Unterschied. In diesem Jahrgang führten die besten Lagen sicherlich zu besseren Ergebnissen als die anderen. Die Weine werden fein, elegant und sehr ausgewogen sein, mit moderatem Alkoholgehalt.
Produttori del Barbaresco
Die Lese der Schaumweintrauben begann Anfang September, ab Mitte des Monats folgten die Weißweintrauben. Die Lese von Dolcetto und Barbera begann anschließend in der zweiten Septemberdekade, wurde jedoch durch schlechtes Wetter beeinträchtigt, das den Fortschritt verlangsamte. Dasselbe gilt für die Nebbiolos, die, wie in klassischen Jahrgängen, im Oktober geerntet wurden. Generell kann man zarte, elegante Weine mit mäßigem, aber gut ausgewogenem Alkoholgehalt erwarten, insbesondere bei Trauben aus Weinbergen in guter Lage, die von den Winzern mit Sorgfalt gepflegt wurden.
Tibaldi
Die Weißweine zeigen bisher eine angenehme Säure und weniger Alkohol als in den Vorjahren, wobei sich schöne Kräuternoten durchsetzen. Auch die Rotweine zeigen eine angenehme Säure, Ausgewogenheit und eine Tendenz zu balsamischen Aromen. Insgesamt sind wir mit dem Jahrgang 2024 zufrieden, haben Glück gehabt und freuen uns auf die weitere Entwicklung der Weine.
COS
Der Jahrgang 2024 war ein sehr seltsamer. Wir hatten einen sehr warmen Winter mit wenig Regen und einen sehr, sehr heißen Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund hatten wir aufgrund der Hitze und Dürre einen um 10–15 % geringeren Ertrag. Der Jahrgang 2025 bis heute, ich möchte das nicht laut sagen, scheint ein perfekter Jahrgang zu sein. Mal sehen…
Tascante
Die Saison 2024 in Sizilien war geprägt von einem niederschlagarmen Winter, einem recht trockenen Frühling und einem heißen Sommer. Insgesamt verzeichneten wir einen Produktionsrückgang bei allen Sorten, insbesondere bei Grillo und Nero d‘Avola. In den verschiedenen Regionen Siziliens scheinen diese Sorten am stärksten von der Dürre betroffen zu sein, mit Ernterückgängen von bis zu 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Die niedrigeren Temperaturen führen zu einer Verzögerung der Reifung, und die Ernte findet hier stets später statt als im Rest Siziliens.
Terre Nere
Ein herausragender Jahrgang für uns. Tolle Saison, gute bis durchschnittliche Produktion. Alle Trauben in einwandfreiem Zustand, sodass wir nach wenigen Tagen auf die Table de Triage verzichteten! Dank unserer neuen Fassanlage, die uns eine längere Reifung des Weins und eine höhere Finesse bei der Gärung/Mazeration ermöglicht, werden die Weine wohl die besten der letzten 20 Jahre sein. Und das gilt sowohl für Rot- als auch für Weißweine.
Alois Lageder
2024 ist einerseits ein fantastisches Jahr, weil wir es geschafft haben, dass alle Winzerpartner mit diesem Jahr biologisch oder biologisch-dynamisch arbeiten. Auf der anderen Seite hätte ich mir ein etwas leichteres Jahr für diesen wichtigen Schritt gewünscht. Die Vegetationsperiode 2024 war, was die Natur anbelangt und menschlich gesehen, eine große Herausforderung. Es war sehr regenreich bis in den Juli hinein und sehr nervenaufreibend. Umso schöner und wichtiger ist es, auch für das Team und für unsere Winzerpartner, dass wir trotz der schwierigen Verhältnisse geerntet haben und die Trauben qualitativ sehr gut waren. Auch wie sich die Weine im Keller entwickeln, verspricht viel Gutes.
Cantina Terlan
In diesem anspruchsvollen Jahr haben sich vor allem wertvolle, exponierte Weinlagen als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Wetterbedingungen verlangten den Winzern viel Arbeit, Engagement und Fachwissen ab. Doch der große Einsatz hat sich gelohnt: Der Jahrgang 2024 präsentiert sich vielversprechend! Besonders die Weißweine sowie die Pinot Noirs stechen schon jetzt positiv hervor.
Altesino
Weine mit ausgeprägter Struktur, die sich für die Erzeugung eines interessanten Brunello eignen, stammen aus Montosoli, Velona, Pianezzine und einigen Parzellen des Firmensitzes. Die Sangiovese-Trauben aus der mittleren Erntezeit im Bereich des Firmensitzes waren gut. In der Schlussphase, in der die starken Regenfälle die Qualität der Trauben beeinträchtigten, wurden feinere und etwas weniger strukturierte Weine geerntet. Das allgemeine Qualitätsniveau ist gut. Die Weine waren weniger alkoholhaltig als in den letzten Ernten, mit sehr guten Extrakten und dezenten Farbintensitäten.
Ampeleia
Die Ernte 2024 in Ampeleia war lang und ertragreich. Die Trauben dieses Jahres waren gesund, voller Energie und versprachen Weine mit großer Tiefe und Eleganz. Wir verfolgen jeden Schritt im Keller aufmerksam und wissen, dass uns die Ernte 2024 eine wunderbare Gelegenheit bietet, noch tiefer in den Reichtum und die Komplexität unseres Terroirs einzutauchen.
Castello di Ama
Insgesamt ein Jahrgang, der aufgrund der Finesse und Eleganz der Weine an die 90er Jahre erinnert. Ein harmonischer Jahrgang, der duftende und frische Weine mit einem guten Polyphenolgehalt hervorbrachte, die sehr anmutig reifen werden.
Castello Romitorio
Die Weine erinnern an Weine der 1980er Jahre. Kühl und altmodisch mit eleganten, feinen Tanninen und strahlender Energie. Die Farbe ist heller als in anderen Jahren, aber wir erwarten, dass der Jahrgang 2024 ein sehr schönes Alterungspotenzial und eine hervorragende Trinkbarkeit aufweist.
Grattamacco
Die Produktion gehörte zu den höchsten der letzten Jahre, wurde jedoch durch die drastische Traubenauswahl nach den Regenfällen reduziert. Die besten Trauben werden bis zu drei Wochen lang mazeriert, wodurch Weine von bemerkenswerter Ausgewogenheit und Duft entstehen. Weine am Ende der malolaktischen Gärung weisen eine ausgeprägte extraktive Ausgewogenheit aus den frühen Phasen der Verfeinerung auf, mit moderatem Alkoholgehalt und guter Säure. Die Steuerung der Erntezeiten war in diesem Jahr von entscheidender Bedeutung. Durch Geduld beim Warten auf eine ausgewogenere Reifung, auch auf die Gefahr hin, die Gesundheit der Trauben zu schädigen, und eine radikale Auswahl bei der Ernte konnten wir ein Qualitätsniveau erreichen, das mit den besten Jahrgängen vergleichbar ist.
Le Pupille
Der Jahrgang 2024 war von einem recht wechselhaften Klimatrend geprägt, der viele unerwartete Ereignisse mit sich brachte. Die Hektarerträge waren insgesamt hoch, mit einem Durchschnitt von etwa 70 Doppelzentnern pro Hektar, ein Wert, der über dem historischen Durchschnitt der Vorjahre in der Maremma liegt. Diese reichliche Produktion wurde durch eine sorgfältige Auswahl im Weinberg und im Keller ausgeglichen, um die Integrität und Qualität der Moste und Weine zu erhalten.
Insgesamt würde ich die Ernte 2024 als einen klassischen Jahrgang bezeichnen, der das Klima wieder einem Profil annäherte, das eher dem der 90er Jahre entspricht. Trotz einiger Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Temperaturspitzen und reichlichem Herbstregen war die Qualität der Trauben hoch. Die Entwicklung der Weine, insbesondere nach der Reifung im Holz, muss sorgfältig beobachtet werden, aber im Moment können wir hinsichtlich des Potenzials dieses Jahrgangs optimistisch sein.
Monteverro
Der Chardonnay wurde bereits am 5. August gelesen. Wir haben alle vier Chardonnay-Parzellen in nur drei Tagen geerntet, um die Frische im Weinstil zu erhalten. Auch beim Vermentino riskierten wir eine frühe Weinlese und ernteten zwei Drittel der Parzellen zwischen dem 13. und 18. August. Das restliche Drittel des Vermentino wurde zu einem üblicheren Zeitpunkt geerntet, nämlich Ende August, mit leicht »gebräunten« Beeren und umhüllenden Aromen von weißem Pfirsich und Holunder. Syrah und Merlot sind von großer Ausgewogenheit und Eleganz, die wir durch den Ausbau in Holz und Zement zu optimieren versuchen. Was uns jedes Jahr mehr überrascht, ist die Qualität des Tannins während der Extraktion. Die Maischestandzeiten betragen tatsächlich nur etwa 15 bis 20 Tage – ein Zeichen dafür, dass die Trauben zunehmend widerstandsfähiger gegen Hitze sind.
Im September hatten wir einen Rückgang der Durchschnittstemperaturen um fast 10 Grad innerhalb einer Woche. Für die verbleibenden Trauben war das wie ein frischer Wind: So konnten sie ihre Phenolstruktur endlich nahezu perfekt verfeinern.
Podere Le Ripi
Die Saison 2024 war interessant, mit viel Regen und gemäßigten Temperaturen: Ein altmodischer Jahrgang. Der Mangel an Sonnentagen und die kalten Temperaturen des Sommers führten zu einer langsamen Reifung der Trauben. Im August hörte es schließlich auf zu regnen und die Temperaturen stiegen über 40 °C. Aus diesem Grund erreichten wir die Erntezeit mit niedrigem Zuckergehalt und vollen Beeren. Im Keller arbeiteten wir behutsam und geduldig mit den Schalen: Die meisten Weine wurden lange mazeriert (ca. 50–60 Tage) und die Gärung nach »Piemontesina-Art« (Fässer voller Wein und Schalen im Aufguss) abgeschlossen.
Die Weine haben eine hellere Farbe und einen niedrigeren Alkoholgehalt, sind aber reich an frischen, fruchtigen Aromen und leckeren Geschmacksrichtungen. Ein echter, altmodischer Jahrgang.
Poggio di Sotto
Die Weine des Jahrgangs 2024 unterscheiden sich nicht wesentlich von denen des vorherigen Jahrgangs: Das anfänglich kühle und regnerische Klima, das von einer starken Hitze- und Dürrewelle unterbrochen wurde und mit einem nassen September mit häufigen Regenfällen endete, verlieh den Weinen Frische, einen niedrigen Alkoholgehalt und eine leichte Trinkbarkeit, ohne dabei eine dichte und umhüllende Tanninstruktur zu vernachlässigen, was den langen Mazerationen mit häufigem Umpumpen an der Luft zu verdanken ist.
Die Weine haben gerade ihren Veredelungsprozess im Holz begonnen und verfügen über eine starke Säurestruktur, die ihnen eine lange Reifung ermöglicht.
Poliziano
Der Jahrgang 2024 war hier in Montepulciano aufgrund eines kleineren vorherigen Jahrgangs und günstiger klimatischer Bedingungen während der Vegetationsperiode ein quantitativer Jahrgang. Daher war es unerlässlich, einen Teil der Produktion einzuschränken, um sicherzustellen, dass alle unsere Trauben perfekt reif sind und somit die Qualität der Trauben hoch bleibt. Es war wichtig, konzentriert zu bleiben und Tag für Tag anzugehen. Ein weiterer Jahrgang, ein weiterer Beweis dafür, dass Erfahrung, Können und harte Arbeit im Weinbau unerlässlich sind. Wir sind insgesamt mit unserer Ernte und den getroffenen Entscheidungen zufrieden. Die daraus resultierenden Weine haben einen sehr frischen Charakter mit lebendigen Aromen und moderatem Alkoholgehalt.
Ricasoli
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Jahrgang 2024 die Ernte von gesunden, gut gereiften Trauben ermöglichte, was zu ausgewogenen, feinen und eleganten Weinen führen wird.
San Polino
Indem wir der Natur entgegenkamen und ihrem wilden Lauf mit Feingefühl und Respekt folgten, fanden wir ein Modell für gegenseitigen Nutzen in den Weinbergen und im Weingut. Die San Polino-Ernte 2024 war das Jahr des regenerativen Weinbaus in Aktion. Diesen Sommer explodierte die Natur in und um die Weinberge in ihrer ganzen Fülle – mit einer grenzenlosen Vielfalt an Insekten, Blumen, Tieren, Reptilien, Pilzen, Fledermäusen, Vögeln, Früchten, Hitze, Regen und Schönheit. Und trotz allem, was in der Welt passiert, soll es so weitergehen. Die neuen Weine stehen noch mit ihren Schalen im Keller. Wir bereiten uns auf die Kelterung vor und planen die Reihenfolge, in der die Fässer befüllt werden.
Foradori
Ein Element beschreibt den Jahrgang 2024 besser als jedes andere: Wasser. 2024 ist der regenreichste Jahrgang im Trentino seit 1921, dem Jahr, in dem wir mit der Erfassung der Klimadaten begonnen haben.
Manzoni und unsere neuen Parzellen (erste Ernte) mit Vernatsch und Nosiola am Monte Baldo profitierten von diesem Klima. Wir bekamen kräftige und schmackhafte Trauben. Die Gärungen verliefen regelmäßig und sauber. Wie auf Nosiola ernteten wir die meisten Weinberge von Lezèr und Foradori, bevor der schwere Regen einsetzte. Wir beschlossen, alle unsere Parzellen zu vergären. Die Gärungen waren sehr hell, die Weine schmeckten überraschend blumig. Sgarzon, wie immer die kühlere Parzelle mit weniger Tanninen, scheint bisher recht lebendig zu sein.
Allegrini
This season has truly underscored the value of careful, strategic choices in managing vineyards under variable climate conditions, positioning the 2024 vintage as one with great potential and depth.
Pieropan
2024 erwies sich als äußerst anspruchsvoller Jahrgang, geprägt von widrigen Wetterbedingungen, die unsere Arbeit im Weinberg auf die Probe stellten. Jede Phase der Saison war von intensiven Wetterereignissen geprägt, die kontinuierliche Anpassungen und große Aufmerksamkeit erforderten, um die Integrität der Trauben zu bewahren.
Die ersten Ergebnisse im Keller sind jedoch ermutigend: Die geernteten Trauben zeigen ihr Potenzial und geben uns Hoffnung auf eine weitere Produktion. Selbst in einem solch komplexen Kontext bleiben unsere Leidenschaft, Erfahrung und Entschlossenheit der Schlüssel, um Herausforderungen zu meistern und Weine zu produzieren, die ein authentischer Ausdruck des Terroirs sind.
Im Gegensatz zu den in weiten Teilen verregneten Mitteleuropas war das Thema in Spanien häufig die Dürre. Wobei das auf der iberischen Halbinsel sehr abhängig von der Region ist, im Nordwesten waren es z.B. die Spätfröste. Bis auf vereinzelte Stimmen sprechen aber alle Winzer von moderateren Temperaturen im Jahresverlauf, was also auch hier einen eher frischeren Jahrgang erwarten lässt.
Frontonio
Jahrgang 2024 bei Bodegas Frontonio: Frische, Spannung und Ausgewogenheit nach der Dürre.
Die große Höhenlage – von 500 bis 1.030 Metern – ermöglichte eine gestaffelte und präzise Lese, die sich dem Rhythmus jeder Parzelle und Sorte anpasste. Nach den Regenfällen wurde eine strategische Pause eingelegt – eine Entscheidung, die sich als entscheidend erwies. Die weißen Sorten wurden revitalisiert und zum idealen Zeitpunkt gelesen, während die wichtigsten Garnacha-Parzellen vom zusätzlichen Wasser profitierten. Dies trug zur Verfeinerung der Tannine bei und brachte knackige, aromatische und ausgewogene Trauben hervor.
Unter allen Weinbergen stach El Jardín de las Iguales durch seine außergewöhnliche Qualität hervor: hocharomatische Garnachas mit floralem Ausdruck und Reinheit sowie Macabeos mit lebendiger, feiner Säure – vielversprechende Weine von großer Präzision und Alterungspotenzial.
Casa Castillo
Der Jahrgang 2024 auf Casa Castillo wurde von einer Dürre beeinträchtigt, die von Ende 2023 bis Anfang Juni 2024 andauerte, ähnlich wie der vorherige Jahrgang. Dieser Winter war jedoch milder und wies im Vergleich zu den Vorjahren weniger extrem niedrige Temperaturen auf.
Gerade als wir uns wegen der Dürre Sorgen machten, kam Anfang Juni der lang ersehnte Regen. Obwohl die Trockenheit die Traubenernte, insbesondere der Garnacha-Sorte, reduzierte, waren die Sommertemperaturen nicht so hoch wie im Vorjahr. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kamen unseren Pflanzen zugute, da sie den Reifeprozess verlangsamten.
Ende August ernteten wir die Shiraz- und Garnacha-Trauben auf unserem Weingut. Als wir uns auf die Ernte der Monastrell-Sorte vorbereiteten, erlebten wir einen wohltuenden Regen. Obwohl wir die Ernte fast zwei Wochen lang unterbrechen mussten, erholten sich die Pflanzen und reiften vollständig aus, was zu gesunden, hochwertigen Trauben führte.
Mesquida Mora
2024 war für uns auf Mallorca ein sehr schwieriges Jahr. Wir betreiben Trockenfeldbau, und die Dürre hat uns schwer zugesetzt, sodass wir 55 % unserer regulären Produktion verloren haben. Die Qualität der Weine ist natürlich hervorragend, und da wir recht früh geerntet haben, sind die Weine super erfrischend, flüssig und haben einen niedrigen Alkoholgehalt. Im Herbst 2024 hatten wir herrlichen Regen, und diesen März auch. Ich hoffe, 2025 bringt noch viel schönere Trauben.
Gramona
Der Ertrag lag leicht über dem Niveau von 2023, was auf die Frühjahrniederschläge zurückzuführen ist, die das Beerenwachstum förderten.
Das Lesegut erreichte den Keller in gutem Gesundheitszustand, allerdings mit leicht niedrigen Säurewerten und einem etwas höheren pH-Wert in der Eingangsanalytik. Nachfolgend bewegten sich die Grundweine jedoch in normalen Parametern.
Die Moste zeigten exzellente Gärverläufe mit einem höheren Gehalt an leicht assimilierbarem Stickstoff, wodurch reduktive Noten minimiert wurden. Dies ermöglichte eine schonende Verarbeitung der Grundweine mit minimaler Intervention.
Insgesamt präsentieren sich die Grundweine dieses Jahr aromatisch, mit einer fließenden Textur und feiner Struktur, ohne übermäßige Spannung.
Raventós i Blanc | Can Sumoi
Raventós i Blanc: Hoffnungsvolle Ernte für die Erholung unserer Reben. Langsame Reifung und geringer Ertrag mit sehr gesunden Trauben. Sumoll war die Königssorte mit einem sehr guten Gleichgewicht zwischen Alkoholgehalt und Säure.
Can Sumoi: Der Jahrgang 2024 war geprägt von einem feuchten und gemäßigten Klima, das die vegetative Entwicklung und den Ertrag auf Can Sumoi begünstigte. Der trockene, gemäßigte Sommer ermöglichte eine langsame, ausgewogene Reifung, die zu einer gesunden, ausgewogenen Ernte beitrugen. Es war es ein anspruchsvoller, aber zufriedenstellender Jahrgang.
Recaredo
Der Jahrgang 2024 war besonders herausfordernd und geprägt von sehr niedrigen Erträgen und der Erholung der Reben. Um unsere gewünschten Qualitätsstandards zu erreichen, haben wir das Pressverhältnis niedriger als üblich reduziert. Trotz der Schwierigkeiten des Weinjahrs deuten die vergorenen Moste bereits auf die herausragende Qualität der Corpinnats dieses Jahrgangs hin.
Casa Castillo
Der Jahrgang 2024 auf Casa Castillo wurde von einer Dürre beeinträchtigt, die von Ende 2023 bis Anfang Juni 2024 andauerte, ähnlich wie der vorherige Jahrgang. Dieser Winter war jedoch milder und wies im Vergleich zu den Vorjahren weniger extrem niedrige Temperaturen auf.
Gerade als wir uns wegen der Dürre Sorgen machten, kam Anfang Juni der lang ersehnte Regen. Obwohl die Trockenheit die Traubenernte, insbesondere der Garnacha-Sorte, reduzierte, waren die Sommertemperaturen nicht so hoch wie im Vorjahr. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kamen unseren Pflanzen zugute, da sie den Reifeprozess verlangsamten.
Ende August ernteten wir die Shiraz- und Garnacha-Trauben auf unserem Weingut. Als wir uns auf die Ernte der Monastrell-Sorte vorbereiteten, erlebten wir einen wohltuenden Regen. Obwohl wir die Ernte fast zwei Wochen lang unterbrechen mussten, erholten sich die Pflanzen und reiften vollständig aus, was zu gesunden, hochwertigen Trauben führte.
Bendito Destino
Dieser Jahrgang verdeutlichte perfekt, dass der Frühlingsfrost die größte Bedrohung für die klimatischen Bedingungen in RdD darstellt und wie gesegnet wir mit unseren großen täglichen Temperaturunterschieden und der gesunden Brise sind, die Krankheiten vorbeugt.
Er erinnert mich sehr an den Jahrgang 2021, eine lange Vegetationsperiode mit perfekten Erntebedingungen – vorausgesetzt, man erntet rechtzeitig und vor den Oktoberregen.
Wir haben zwar einige einzelne Weinberge durch Frostprobleme verloren, konnten uns aber einige andere von unseren Winzerpartnern sichern, und es stehen einige wirklich spannende Weine bevor.
Dominio del Soto
Die Region Ribera Del Duero hatte im Jahr 2024 ein viel ausgeglicheneres Jahr als gewöhnlich, mit keiner übermäßigen Sommerhitze und zufriedenstellenden Regenfällen.Der einzige Wermutstropfen waren die Frühjahrsfröste im April. Nach diesem Vorfall hatten die Reben Mühe, wieder in Schwung zu kommen, aber mit der ergiebigen Regenmenge im Laufe der Saison konnten sich die Reben und Trauben entwickeln. Nach einem Sommer mit optimaler phenolischer Reife brachte die Rückkehr zu einem kühleren Klima im September einen normalen Erntetermin für die Ribera zurück. In der ersten Oktoberwoche wurde Garnacha geerntet, die Tempranillo-Trauben folgten Mitte Oktober.
Noten von reifen roten Früchten (Kirsche, Himbeere), durchzogen von schwarzen Früchten, charakterisieren Dominio Del Soto, während unsere Parzellenauswahl Camino Gumiel und Lirios strukturierte Weine mit guter Säure und bemerkenswertem Alterungspotenzial bieten sollte.
Contino
Trotz der klimatischen Herausforderungen und des Krankheitsdrucks gegen Ende der Saison blieb der Gesundheitszustand der Reben insgesamt gut. Eine detaillierte Überwachung der Weinberge und ein sorgfältiges Reifemanagement waren entscheidend für die Qualitätssicherung. Der Jahrgang 2024 wird jedoch aufgrund seiner extrem niedrigen Erträge in Erinnerung bleiben, die durch kühles Blütewetter, Frühlingsfrost und widrige Bedingungen zu kritischen Zeitpunkten der Saison bedingt waren.
Doniene Gorrondona
Der Winter 2024 war geprägt von ungewöhnlich warmen Temperaturen und starken Windeinbrüchen, wobei sich die Niederschläge auf wenige Tage konzentrierten. Mitte Februar schien der Frühling bereits früh Einzug zu halten, doch eine plötzliche Kältewelle verlängerte den Winter bis Anfang April.
Der Vegetationszyklus war in diesem Zeitraum von überdurchschnittlich hohen Niederschlägen geprägt, wobei kühle Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit die Blüte beeinträchtigten. Die Veraisonphase zog sich hin, was eine späte Ernte erwarten ließ. Der Südwind, ein wichtiger Faktor für die Reifung, setzte erst Ende Oktober ein, was die Entscheidungsfindung zusätzlich erschwerte.
Vor diesem Hintergrund waren schnelle und präzise Entscheidungen während der Ernte entscheidend für den Erfolg des Jahrgangs. Die Ernte begann in der ersten Oktoberwoche, wobei die Gesundheit der Trauben im Vordergrund stand. Infolgedessen war der Ertrag geringer als üblich, aber von außergewöhnlicher Qualität.
Quinta do Mouro
Die Ernte der Weißweine begann am 19. August, wobei die Erntemenge aufgrund von Milzbrand, Sonnenbrand und starkem Vogelbefall geringer ausfiel. Die Rotweine begannen drei Wochen später, ebenfalls mit geringerer Produktion aufgrund von Sonnenbrand, aber insgesamt hatten wir eine gute und stabile Reifung. Die klimatischen Bedingungen ermöglichten es uns, die verschiedenen Rebsorten im üblichen Leseablauf zu ihrem idealen Reifepunkt zu ernten. Das Jahr 2024 ist, wie schon 2021, ein Jahr von hervorragender Qualität, insbesondere für die Weiß- und Roséweine…
Alvaro Castro
Der Jahrgang 2024 war ein schönes Jahr in Dão Quinta da Pellada. Während der Blütezeit gab es etwas Regen, was zu Produktionseinbußen führte. Der Sommer war mild, und die Ernte begann erst am 10. September. Während der Ernte gab es, wie früher in Dão, einige Regenfälle, was uns zu einer verstärkten Auswahl zwang, was wir überhaupt ernten wollten bzw. konnten.
Quinta Nova
Dem Trend des letzten Jahrzehnts folgend, war 2024 ein besonderes Weinbaujahr. Die Wetterbedingungen waren günstig, mit mäßigen Niederschlägen und milden Temperaturen während des gesamten Zyklus, mit Ausnahme von drei Tagen im Juli, an denen die Temperaturen 40 °C überstiegen. Es gab keine klare Trennung zwischen Winter, Frühling und Sommer. Erhöhte Aufmerksamkeit auf mögliche Krankheiten führte zu Trauben von außergewöhnlicher Qualität bei der Ernte.
Dank dieser günstigen Reifebedingungen – reichlich Bodenfeuchtigkeit und milde Temperaturen – verlief die phenolische Reifung allmählich und in perfekter Balance, ohne Dehydration oder übermäßige Zuckeransammlung. pH-Wert, Säuregehalt und potenzieller Alkoholgehalt waren bei der Ernte ideal, mit makellosen Trauben in Größe und Gesundheit.
Fitapreta
Das Jahr war geprägt von hohen Temperaturen. Erhebliche Niederschläge konzentrierten sich auf die Monate Januar bis März. Leicht überdurchschnittliche Erträge, was auf eine insgesamt gute Ernteleistung hindeutet. Späte Reife, was auf eine Verzögerung des Vegetationszyklus hindeutet, möglicherweise witterungsbedingt. Hoher Falscher Mehltaubefall erfordert erhöhte Aufmerksamkeit für Pflanzenschutzmaßnahmen. Geringerer Schädlingsbefall im Vergleich zu 2022/23, was möglicherweise zu den positiven Erträgen beigetragen hat.