Hier wird eine große Bandbreite an Rotweinen gemacht, die von einfachen Massenweinen bis zu den besten Qualitäten Italiens reichen!
»Valpolicella Classico«, das ursprüngliche Herzland – und vielleicht das beste Terroir der Region – liegt ganz im Westen der Region, in der Nähe des Gardasees, der für ein ausgeglichenes Klima sorgt. Mehrere nebeneinander liegende und in Nord-Süd-Richtung verlaufende Täler gehören jeweils zu den Gemeinden Fumane, Marano, Negrar, Sant'Ambrogio und San Pietro in Cariano und bringen einige der berühmtesten Weine hervor. Die Reben stehen hier von ungefähr 100 bis auf 400 Höhenmetern. »Valpolicella Valpantena« schließt sich im Osten an die »Classico«-Zone an, und die Subregion erstreckt sich nördlich von Verona bis fast in die Vororte der Stadt.
»Valpolicella Orientale« ist die dritte und östlichste Subregion Valpolicellas. Hier befindet sich auch der Ort Illasi, die Heimat des Modernisten Romano Dal Forno. Obwohl die »Classico«-Weine in der Regel komplexer und tiefer sind, können Weine aus den östlichen Valpolicella-Tälern Valpantena und Illasi ebenso große Weine hervorbringen.
Zu den bekanntesten Weinen der Region gehört ganz ohne Frage der berühmte Amarone della Valpolicella, der zugleich zur Spitze der Luxusweine in der Region und ganz Italiens gehört. Zusammen mit dem Recioto della Valpolicella stellt der Amarone della Valpolicella den Höhepunkt der Komplexität der Region Valpolicella dar.
Der Recioto-Stil ist eine historische Spezialität der Region und war der Vorläufer des modernen Valpolicella. Heutzutage macht er nur noch einen kleinen Teil der Gesamtproduktion aus. Recioto della Valpolicella und Amarone-Weine werden im aufwändigen Appassimento-Verfahren hergestellt, welches den Weinen komplexe Trockenobsttöne und ein fülliges Mundgefühl gibt. Dabei werden die Trauben vor der Gärung mehr als drei Monate lang in speziellen Räumen (fruttai) mit guter Luftzirkulation getrocknet, wodurch Zucker und Extrakt effektiv konzentriert werden und nur der Wasseranteil der Trauben verdunstet. Die Trauben, die für Recioto della Valpolicella bestimmt sind, werden im Vergleich zum Amarone meist einen weiteren Monat lang getrocknet. Der daraus resultierende Wein ist halbtrocken bis süß, während der Amarone bis zur Trockenheit oder fast bis zur Trockenheit vergoren wird. Amarone darf als Riserva bezeichnet werden, wenn er mindestens vier Jahre lang gereift wurde.
Modernisten wie das Weingut Romano Dal Forno verwenden neue Barriques, um ihren Weinen zusätzliche Würze und Dichte zu verleihen. Andere, wie zum Beispiel das Weingut Giuseppe Quintarelli, bauen ihren Wein traditionell in großen, neutralen slawonischen Eichen-Botti aus.
Sowohl der Recioto della Valpolicella als auch der Amarone della Valpolicella erhielten 2010 – at long last – den Status DOCG, der besten und garantierten Herkunftsbezeichnung Italiens. Dem Valpolicella Ripasso wurde 2010 eine eigene DOC zuerkannt. Er ist ein stilistisches Sprungbrett zwischen Valpolicella und Amarone. Der Ripasso wird mit den un-abgepressten Schalen der Trauben, die zuvor zu Amarone- oder Recioto-Wein vergoren wurden, erneut vergoren. Dabei steigert sich nicht nur der Alkoholgehalt des Weins, sondern er bekommt zugleich auch einige der geschmacklichen Eigenschaften des Amarone oder Recioto.
Die einfachen roten Valpolicella-DOC-Weine werden aus einer Traubenzusammensetzung gemacht, die nicht unähnlich der des Amarone ist. 45-95 Prozent sind aus Corvina, der besten Qualitäts-Rebsorte der Region, die hauptsächlich mit Rondinella verschnitten wird. Weitere Rebsorten der Region, wie Molinara, Negrara und Oseleta, dürfen insgesamt nicht mehr als 15 Prozent des gesamten Blends ausmachen. Diese einfachen roten Valpolicella-Weine sind im besten Fall erfrischend, lebendig und unkompliziert. Weine mit der Bezeichnung »Superiore« haben einen höheren Mindestalkoholgehalt und müssen mindestens ein Jahr lang reifen, daher sind sie cremiger und reichhaltiger.