Kongsgaard war in einer Klasse mit David Ramey, Lee Hudson, Tim Mondavi und vielen anderen. Er arbeitete von 1976–1996 als Winemaker auf vielen Weingütern, auch auf vielen mittelmäßigen, wie er heute einräumt. Er war Ausbilder von Andy Erickson von Harlan Estate, Screaming Eagle und Arietta. Den ersten Meilenstein in seiner Karriere legte er bei Newton Vineyards, wo er lange als Winemaker arbeitete. Dort festigte er seine Reputation als Meister Yoda der Kleinstvergärung im Holz mit spontanen Hefen. Bis letztlich der Wunsch in ihm reifte, eigenen Wein zu machen. Er lehrte Weinbau als Celebrity Winemaker um sich das nötige Geld zu verdienen und leaste von 2000–2005 zunächst eine Winery in St. Helena, wo er mangels eigenem Keller seine Weine ausbaute. Im Jahr 2006 war Kongsgaard endlich startklar und ließ seinen eigenen Keller in das Vulkangestein in die Spitze des Atlas Peak bohren. Kongsgaard beschreibt die Entstehung seines Betriebes als reines Familienprojekt einer »hands on family«, d. h. alles entstand mit eigenem Kapital in Eigenleistung, vom Bau des Kellers bis zum Aufbau des wahrscheinlich kleinsten Vertriebssystems der Welt: Einer Mailingliste mit ein paar tausend Kundenadressen.
Im Jahr 2006 war Kongsgaard endlich startklar und ließ seinen eigenen Keller in das Vulkangestein in die Spitze des Atlas Peak bohren.
Der erste Jahrgang der neuen Winery entstand 2006, damals noch aus zugekauften Trauben. Er legte neue Weingärten an und entwickelte ein neues Pachtsystem, dass ihm erlaubt, die Arbeiten und den Ertrag selbst zu bestimmen statt pauschal nach Maximalertrag eine Pacht zu entrichten. »Es ist sinnlos für acht Tonnen Trauben zu zahlen, wenn ich nur zwei Tonnen benötige,« so Kongsgaard zu dem System, dass sich im Qualitätsweinbau mehr und mehr etabliert. Denn obwohl der Großteil seiner Reben oben am Atlas Peak in Eigenbesitz ist, arbeitet er weiterhin mit Traubenproduzenten zusammen, natürlich nur mit den Besten. Aus Carneros bezieht er seit über 20 Jahren die Trauben für seinen Chardonnay von Lee Hudson und Larry Hyde. Die Trauben seines weißen Icon-Chardonnay The Judge stammen vom eigenen Weinberg der Familien Ranch, den er in den 70er Jahren selbst bepflanzt hat.
Die Produktion der Weißweine unterscheidet sich bei Kongsgaard nicht groß von der seiner Rotweine. Sie werden mit Schalen und Stielen vergoren – entgegen der immer noch gängigen Lehrmeinung der UC Davis. Der Most bekommt nach dem Pressen nur minimalen Schwefel, um die malolaktische Gärung in Zaum zu halten. Es folgt Remontage statt Punchdown für sanfte Tannine alle zwei Tage, auch hier arbeitet Kongsgaard mehr nach Gefühl als nach Rezept. Die Weine reifen 20 Monate im Fass bevor sie unfiltriert abgefüllt werden – auch hier war John Kongsgaard der Erste, der sich der Lehrmeinung widersetzte. Zu Recht, den seine Weine zählen zu den rarsten und gesuchtesten Trouvaillen Kaliforniens und sind stets verteilt, noch bevor sie gefüllt sind. Zu gering sind die Erträge und die daraus produzierten Mengen, um die Nachfrage auch nur annähernd zu decken. Zum Glück gehören wir zu den wenigen Händlern weltweit, die über Kongsgaards Mailing-Liste hinaus mit einigen wenigen Flaschen bedacht werden.