Trotz der Herausforderungen durch geopolitische Unruhen und sich verändernde klimatische Bedingungen pflegen einige Winzer die Jahrtausende alte Weinbautradition Syriens.
In Syrien gibt es heute nur wenige Winzer die Wein, diese beschränken sich auf klimatisch für Wein begünstigte Regionen wie die Küstengebiete und die Bergregionen. Die Küstenregion Latakia profitiert von einem mediterranen Klima mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern - ideale Bedingungen für den Weinanbau. Bergregionen wie das Al-Ansariyah-Gebirge bieten kühlere Höhenlagen, in denen der Wein vor der Hitze, die in weiten Teilen des Landes herrscht, verschont bleibt.
Mit der aufkommenden Islamisierung geriet der Weinbau in den Hintergrund, doch Winzer der christlichen Minderheit kultivieren auch heute noch die hervorragenden Böden in der Nähe des Mittelmeeres. Wegen der großen Hitze ist hier die relativ hitzeresistente Rebsorte Syrah ein Dauerbrenner, aber die Weinberge liegen mit knapp 1000 Metern auch hoch genug, um für große Tag-Nacht-Wechsel zu sorgen, die kalkhaltigen Böden speichern das Wasser der (seltenen) Niederschläge. Wie in Höhenlagen üblich, kühlen die syrischen Weinberge nachts gut ab, das erhält eine gewisse Säure und Frische in den Beeren und der Hitzestress ist nicht allzu schlimm, außerdem kühlt der Mittelmeerwind die Weinberge zusätzlich. Durch das Erstarken des so genannten Islamischen Staates in Syrien hatten die Winzer massive Probleme und mussten teilweise fliehen, glücklicherweise konnte deren Einfluss heute fast vollständig zurückgedrängt werden. Die Domaine de Bargylus ist neben Château Musar im benachbarten Libanon das wohl beste Weingut des Nahen Ostens und maßgeblich am Überleben des Weinbaus in Syrien beteiligt. Alle Achtung vor der Leidenschaft und dem Mut, trotz dieser widrigen Umstände Wein zu produzieren.