Ein paar Hard Facts, um in das Thema Swartland einzuführen: nur etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Kapstadt entfernt, produziert das Swartland auf etwas weniger als 15000 Hektar Rebland rund 70 Millionen Liter Wein pro Jahr. Die Weinberge sind nur selten mehr als 50 km vom Meer entfernt. Dabei sind vor allem die kühlen Brisen vom Atlantik, der durch den eiskalten Benguelastrom gekühlt wird, einflussgebend für den Weinbau. Die an sich hohen Temperaturen an Land werden dadurch gemäßigt. Die Böden Südafrikas gehören zu den ältesten Böden der Menschheit. Vor allem in der Geographical Unit Western Cape. Dort liegt, in der Coastal Region, der District Swartland mit seinen Schieferderivaten. Er wird von grünen Rebflächen und goldenen Weizenfelder eingerahmt. Je weiter man Richtung Norden und in das Landesinnere eindringt, desto wärmer werden die Temperaturen. Dort wirkt zwar das Meer nicht mehr kühlend, jedoch ein Wind namens Cape Doctor, welcher das Land mit kühler Luft aus dem Osten des Landes verarztet.
Als vorherrschende Rebsorten in Swartland gelten Shiraz (also Syrah), Cabernet Sauvignon, Merlot, Chenin Blanc und Sauvignon Blanc. Außerdem der berühmt berüchtigte Pinotage. Eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault, welche an der Universität Stellenbosch entwickelt wurde. Sein Anteil an einem Cape Blend beträgt bei vielen Winzern oft mindestens 30%. So ein Blend ist die südafrikanische Antwort eines Bordeaux Blends und enthält die Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon und eben den Pinotage. Liebevoll werden sie als die Three Cape Ladies bezeichnet.
Wie in vielen Ländern der neuen Weinwelt befindet sich Swartland ständig im Wandel und wird fortlaufend besser. Vergleichbar und konkurrenzfähig zu Weinen der alten Welt. Genau in dieser Entwicklung steckt vermutlich auch das Potential und Interessante in der Region. Fernab von starren Konventionen und Gewohnheiten entstehen hier spannende Ursprungsweine mit satter Power, ganz eigenem Charakter und maritimen Cool-Climate-Einflüssen.