Das Baskenland ist ein absolutes Gourmet-Mekka und zählt zu den kulinarischen Hochburgen der Welt, insbesondere die beiden größten Städte, San Sebastián und Bilbao.
Das Baskenland ist ein absolutes Gourmet-Mekka und zählt zu den kulinarischen Hochburgen der Welt. Insbesondere in den beiden größten Städten, San Sebastián und Bilbao, ist die Liste an vom Guide Michelin hoch dekorierten Restaurants lang und beeindruckend. Durch die Nähe zum Meer sind jedoch auch in den einfachsten Restaurants großartige Geschmackserlebnisse vorprogrammiert. Der fangfrische Fisch wird dabei klassischerweise in einer Grillzange über Holzkohle gegrillt, und natürlich ist der Bacalau, in Salz eingelegter Kabeljau, von hier sagenhaft.
Das Baskenland erstreckt sich im Nordosten der iberischen Halbinsel vom Atlantik bis zu den Pyrenäen direkt an der französischen Grenze, übrigens ist auch die Rioja Alavesa innerhalb der politischen Grenze des Baskenlandes. Ebenso wie in Galizien, im Nordwesten des Landes, gibt es hier ausreichend Niederschlag und die hügelige, oft waldbedeckte Landschaft ist saftig grün. Schon immer war die Gegend kulturell und politisch vom Rest Spaniens getrennt und recht eigenständig. Weder die Römer noch die Westgoten oder die arabischen Machthaber, die Spanien einmal regierten, konnten hier wirklich Fuß fassen. Auch im Spanischen Bürgerkrieg blieb die Region so lange unabhängig, bis Franco mit Hilfe des Deutschen Reiches die Stadt Guernica 1937 bombardierte.
Mit dieser tief verwurzelten Unabhängigkeit kann man die starke Willenskraft der Einwohner erklären, und diese zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch die kulturelle Identität der Menschen. Selbst die Sprache, Baskisch – hier »La Euskara« genannt – hat keine Verbindung zu irgendeiner der anderen Sprachen, die es in Spanien je gab.
Trotz der kulinarisch gehobenen Küche sind die Weine des Baskenlands oft einfache Trinkweine und im Ausland wenig bekannt. Hier gibt es drei DOCs, die sich auf Chacolí, der hier Txakoli genannt wird, konzentrieren. Txakoli heißt übersetzt so viel wie »Bauernwein«. Weißwein ist King und traditionell ist er leicht und zitrus-lastig im Geschmack. Er wird meist kurz nach Ende der Gärung auf die Flasche gefüllt, daher hat er oft noch einen leichten »Spritz« durch nach der Gärung noch im Wein befindliche Kohlensäure. Die wichtigste Rebsorte ist die autochthone, weiße Hondarrabi Zuri, wobei auch jede Menge internationaler Sorten wie Folle Blanche, Petit Manseng, Gros Manseng, Riesling, Chardonnay und Sauvignon Blanc angebaut werden. Die ebenso frischen, leichten Rotweine aus der autochthonen Hondarrabi Beltza stehen im Schatten der Weißweine der Region und werden kaum exportiert.
Obwohl der meiste Wein des Baskenlandes vor Ort mit einfachen Fischgerichten getrunken wird, gibt es hier auch einige Winzer, die nach den Sternen greifen.
Alle drei DOCs sind vom atlantischen Klima beeinflusst. Txakoli de Getaria (Getariaki Txakolina), die erste und traditionellste DOC, und Txakoli de Bizkaia (Bizkaiko Txakolina), die im Westen um die Stadt Bilbao gelegene DO, liegen sogar direkt am Meer. Die heute führenden Winzer der Region haben sich in Txakoli de Bizkaia niedergelassen, da hier die Regulationen wesentlich lockerer sind und ihnen mehr Freiraum zur Rebsortenauswahl gelassen wird. Txakoli de Álava ist die kleinste der drei Appellationen im Baskenland und liegt am weitesten im Landesinneren. Obwohl sie historisch unheimlich wichtig war, stand der Weinbau hier durch die herausfordernden Wachstumsbedingungen kurz vor dem Aus.
Das Klima ist relativ feucht und die Vegetation ist auch im Sommer saftig grün. Für Winzer besteht die Herausforderung darin, das Blattwerk so zu bearbeiten, dass ausreichend Wind durch die Rebzeilen wehen kann, um die Trauben trocken zu halten und sie vor Schimmelkrankheiten zu schützen. Eine weitere Herausforderung ist es oft, die Trauben zur Reife gelangen zu lassen. Daher ist die Reberziehung sehr hoch, nicht zu unähnlich dem Pergola-Anbau, wie man ihn aus Galizien oder auch Südtirol kennt. Die Böden bestehen hauptsächlich aus sandigem Schwemmsand und die Lagen sind bis auf wenige Hanglagen relativ flach und auf Meereshöhe gelegen.
Obwohl der meiste Wein des Baskenlandes vor Ort mit einfachen Fischgerichten getrunken wird, gibt es hier auch einige Winzer, die nach den Sternen greifen. Die (Wieder)Entdeckung der spannendsten lokalen Rebsortenweine Spaniens ist nun auch hier angekommen. Oxer Wines ist DER neue Superstar der Region und auch die fantastischen, mineral-geladenen Schaumweine aus autochthonen Rebsorten von Artadi kommen aus aus dem Baskenland. Wir dürfen gespannt sein, denn was wir in letzter Zeit von hier probiert haben, hat uns begeistert und ist extrem vielversprechend und individuell.