Mit dem Pingus, seinem privaten Kleinstprojekt, erzeugt er seit Jahren einen der besten Weine der Welt. Sein Hauptarbeitsplatz als Weinmacher ist jedoch seit Beginn seiner Winzerkarriere im Jahr 1990 die Hacienda Monasterio. Das Weingut gibt es allerdings bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts, damals noch im Besitz der Familie Lecanda.
Das Team der Hacienda Monasterio ist perfekt eingespielt, der Chef Winemaker von Peter Sisseck zum Beispiel, Carlos de la Fuente, steht bereits seit 1992, also quasi von Anfang an, an seiner Seite. Die Hacienda Monasterio, wie auch deren Weingärten, liegt zwischen Pesquera und Valbuena de Duero, den Hotspots für die besten Weine der Region. Der Besitz der Hacienda Monasterio umfasst stolze 160 Hektar Land, davon sind aber nur knapp die Hälfte, etwa 75 Hektar, in 800 Meter Höhe dicht bepflanzt mit Weinreben. Etwa 4.000 Stöcke sind je Hektar gepflanzt, in der Umgebung üblich sind 1.000–2.000! Neben Tempranillo, wurden auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Malbec gepflanzt, hier vermählt sich die satte Frucht Spaniens mit einem guten Touch Frankreich. Die französischen Rebsorten wurden zu einer Zeit gepflanzt, als der Tinto Fino (eine Variation des Tempranillo) noch nicht jedes Jahr perfekt ausreifen konnte und diese das Geschmacksprofil der Weine gut ergänzten. Mit der Zeit wurden die Rebsorten allerdings auch aufgrund ihrer strukturgebenden Eigenschaft und zur Abrundung des Geschmacks unersetzlich und sind mittlerweile fester Bestandteil der Weine der Hacienda Monasterio. Die heterogene Zusammensetzung der Böden erlaubt es der Hacienda Monasterio, ihre Rebsorten auf die für sie perfekten Plots aufzuteilen, alle haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Eine hohe Konzentration an Kalkstein.
Die Weingärten der Hacienda Monasterio lassen teilweise an die der Côte des Blancs in der Champagne erinnern, so weiß sind die Kalksteine der oberen Bodenschichten.
Durch die durchlässige Auflage von Kalkstein ist die Drainage des Bodens besonders gut, was dafür sorgt, dass sich in den oberen Erdschichten kein Wasser staut, sodass es tief in den Boden einsickern kann. So gibt es keine Staunässe und die Pflanzen können dennoch auf das Wasser zugreifen, wenn nötig. Das verleiht den Weinen durchweg eine Feinheit und Eleganz, die die Dichte und Kraft hervorragend ergänzen. Die Weine der Hacienda Monasterio sind sehr komplex, mit die besten in Ribera de Duero. Ab 2001 gab es den Durchbruch in Spaniens Oberliga und seit 2004 kann man von großen Weinen sprechen, die international für Trinkfreude und Qualität bekannt und beliebt sind. Die Crianza und Reserva unterscheiden sich nur in einem kleinen Hauch an mehr Struktur und Kraft, beides sind Weine, die man eigentlich eher im höheren Preisspektrum erwarten würde.
Ökologischer Weinbau wird bei Peter Sisseck groß geschrieben, die Verbindung zwischen dem Produkt Wein und der Natur soll bestehen bleiben.
In den Weingärten wird ohne Herbizide, Pestizide oder chemische Düngemittel gearbeitet. Durch den geringen Einfluss auf die Natur gedeihen Flora und Fauna und bilden ein Gleichgewicht in und mit dem Weinberg. Durch die erhaltene biologische Aktivität im Boden wird die Wasseraufnahme erleichtert, was im heißen Spanien von großem Vorteil ist. Zudem sind die Reben sehr alt und wurzeln, auch aufgrund der Dichtpflanzung, tief, was die Versorgung mit Wasser und wichtigen Mineralstoffen erleichtert. Zwischen den Rebzeilen werden Pflanzen gesät, die Nützlinge anziehen und die Aktivität im Boden steigern, ohne den Reben Wasser wegzunehmen, im Gegenteil, dadurch kann der Boden im Endeffekt mehr Wasser aufnehmen. Dadurch, dass alle Weinberge umwaldet sind, entsteht ein einzigartiges Mikroklima, denn der Wald kühlt, zudem wirkt sich das Leben in und um den Wald positiv auf die Weinberge aus. All diese besonderen Eigenschaften fördern auch eine Widerstandsfähigkeit der Weinberge gegen Schädlinge und Krankheiten, was die Voraussetzung für 1A Traubenmaterial ist. Die geernteten Früchte sind von so hoher Qualität, dass sie sich ohne weiteres zu Weinen von großartiger Klasse verarbeiten lassen.
Die späte Lese und die durch die Dichtpflanzung natürliche Reduzierung der Erträge sind entscheidende Qualitätsfaktoren bei Monasterio.
Geerntet wird per Hand in kleine Boxen, damit die Beeren nicht beschädigt werden, bevor sie ins Weingut kommen. Schon im Weinberg werden Beeren aussortiert, die dem Qualitätsanspruch nicht entsprechen und im Weingut wird nochmal nachsortiert. Das ist in der Regel allerdings keine große Aufgabe, da das Lesematerial so hervorragend ist. Nach einer langen Gärung, um einen möglichst extraktreichen Wein zu erhalten, kommt der Wein für 18 Monate in französische Eichenfässer. Die Konzentration der Frucht übersteht problemlos die von Sisseck geforderten 18 Monate Reife in Barriques.
Die Weine von Peter Sissecks Hacienda Monasterio sind reif, voll, würzig und dabei trinkig und saftig.
Opulent, hedonistisch und charmant würde sie am besten beschreiben, dabei muss man allerdings die erstaunliche Frische und Finesse erwähnen, die allen Weinen der Hacienda innewohnt und das, obwohl sie sehr säurearm sind. Die Konzentration und der Reichtum an Extrakt kommen durch die späte Lese und die lange Gär- und Mazerationszeit, Frische und Finesse durch die Arbeit mit und in den hoch gelegenen Weinbergen. Spanien pur in jedem Schluck, das ist einfach gesagt Spaß und Trinkfreude in hoher Intensität!