Hinter dem Weingut Bendito Destino steht der griechische, bisher in Londons 3-Sterne-Welt tätige Star-Sommelier Terry Kandylis. Er gewann den Titel »Sommelier des Jahres« sowohl in Großbritannien als auch in seinem Heimatland Griechenland. Aber Terrys Grundausbildung begann in Griechenland als Winzer, ergänzt um viele Praktika in weltweiten Top-Weingütern. Als Terry auf einer Reise »Wines of Germany« den spanischen Star-Sommelier Guillermo Cruz (Mugaritz) kennenlernte, waren sie sofort auf einer Wellenlänge und es entwickelte sich eine Freundschaft, die weit über das gemeinsame Wein-Studium und die gemeinsame Wettbewerbsvorbereitung hinausging. In Guillermos Heimat um Riberas Penafiel, genauer im Bergdorf Canalejas (Ribero del Duero / Castilla y León, Provinz Valladolid), entwickelt Terry bei vielen Spaziergängen in der müßigen Covid-Zeit die Idee, aus den ganzen verlassenen (wegen der brutalen Arbeit in Steillagen), uralten, weit über 100 Jahre alten kleinen und kleinsten, lebendigen Weinbergen auf Kalkstein, gepflanzt im gemischten Satz, wieder Weine zu erzeugen. 925 Höhenmeter, die höchstgelegene Gemeinde in der Appellation, cool climate.
Wie viele Sommeliers hatte Terry schon zuvor den Traum vom eigenen Weingut. Und da spazierten sie, zwei Top-Sommeliers aus der großen weiten Welt, inmitten dieser verlassenen, über hundert Jahre alten Reben. Wie war es möglich, dass dieses Wahnsinnspotenzial hier in den Weinbergen brach lag und in Vergessenheit geraten konnte?!
Terry nutzte die Gunst der Stunde und gründete zielorientiert und innerhalb weniger Wochen sein eigenes Weinprojekt ›Bendito Destino‹, übersetzt heißt das so viel wie ›Gesegnetes Schicksal‹.
Guillermo bekam allerdings schon bald "kalte Füße" ob des existenziellen Risikos einer solchen Gründung aus dem Nichts. Nachdem er zunächst 2, dann vier Hektar Tempranillo-, Garnacha- und Albillo-Reben mit Hilfe von Trockenfeldbau und biologischem Anbau restaurieren konnte, startete er nach zwei Jahren Weinbergserkundung bereits mit seinem ersten vinifizierten und abgefüllten Jahrgang 2021 mit winzigen Mengen senkrecht durch. Wie sagt man so schön?: Zu klein zum Leben, zu groß zum Sterben. Der Überzeugungstäter wird mindestens 9 Monate im Jahr Winzer sein und seiner Passion nachgehen und die anderen 3 Monate als gut bezahlter Superstars der internationalen Sommelier-Szene in London sein Zubrot verdienen.
Mittlerweile hat er über acht Hektar Reben, die auf viele kleine Micro-Parzellen verteilt sind. Alle Reben sind über 80 Jahre alt, viele davon sind sogar weit über hundert Jahre alt und wurzelecht. Bis auf zwei Lagen – eine ist mit Garnacha und die andere mit Albillo bestockt – sind alle Parzellen in klassischen Buschwein Einzelstock als "Field Blends" angebaut, also mit verschiedenen Rebsorten innerhalb derselben Parzelle. "Gemischter Satz" nennen wir das, heute in Europa sicher "state of the Art" der jungen Wilden. 7 verschiedene Rebsorten im field-blend! Die Exposition der Weinberge ist dabei vielschichtig, die besten Parzellen sind in Nord- und Ostausrichtung gelegen. Das Dorf Canalejas besitzt zudem die höchstgelegenen Weinberge in der Provinz Valladolid und das kühlere Mikroklima trägt zur Eleganz der Weine bei.
2023 konnte Terry im extrem hoch gelegenen Canalejas mit viel Glück ein Dorf-Randgrundstück an der Steilkante zu den Weinbergen kaufen, bebaut moit einigen verfallenen Gebäuden und entsprechender Baugenehmigung. Auch der Dorf-Bürgermeister spielt stolz und vcoller Freude und Erwartung mit. Hier wird die 2025er Ernte nach Fertigstellung aller Gebäude vinifiziert. Zu Finanzierung seines Projekts konnte Terry einige begüterte Londoner Teilhaber gewinnen, 51% verbleiben jedoch bei ihm.
In einer Region, die für reife, stark extrahierte Weine bekannt ist, greift Terry auf burgundische Techniken zurück, die durch sanftes Herunterdrücken und Extraktion die puristische, elegante Frucht der Trauben in den Vordergrund rücken. Gar nicht unähnlich der Herangehensweise von Jorge Monzón vom nahegelegenen Weingut Dominio del Aguila, mit dem er inzwischen Weine und Erfahrungen austauscht.
Die Trauben werden bei Bendito Destino nachts gelesen, wenn es kühler ist und natürlich auch von Hand entrappt. Hier geschieht alles in penibler, ultra aufwändiger Präzisionsarbeit. Anschließend werden die Trauben in Barriques mit den Füßen angequetscht und dann mit Hilfe von wilden Hefen in offenen Behältern vergoren. Nach dem weiteren Ausbau in Barriques und Amphoren werden die Weine unfiltriert abgefüllt. Insgesamt wurden vom Jungfernjahrgang 2021 gerade mal 12.000 Flaschen gemacht, 2022 waren es 18.000 Flaschen, 1.500 Flaschen davon sind die begehrten Einzellagen Abfüllungen, der Kern und das wirkliche Highlight seiner Arbeit und sein ganzer Stolz ist aber der gemischte Satz über alle Weinberge und 7 Rebsorten.
Der Albillo Mayor aus vier 100 Jahre alten Parzellen wird in französischer Eiche vergoren und sechs Monate lang auf der Hefe gelagert, wobei die blumige Frucht durch präzise Frische ausgeglichen wird.
Der Clarete – eine Mischung aus roten und weißen Trauben aus Carramimbre, Navazal und El Olmar – ist energiegeladen mit knackigen roten Beeren und einer feinen salzigen Mineralität. Sicher einer der allerbesten "Rosé" der ganzen Welt und zu Recht Terrys zweiter großer Stolz. Der Field Blend wird mit teilweise ganzen Trauben gemacht, die also mitsamt ihrer Stiele vergoren und im Anschluss 14 Monate lang in verschiedenen Gefäßen ausgebaut wurden. Er bietet rauchige, dunkle Früchte und samtige Tannine sowie ein hohes Alterungspotenzial.
Die drei Sterne Restaurants Heston Blumenthals Fat Duck, Core by Claire Smyth, L’Enclume, El Cellar de Can Roca und AbAC sowie die zwei Sterne Restaurants The Ledbury und Da Terra sind lediglich einige der Top Restaurants, auf deren Weinkarten das Weingut Bendito Destino mit ihrem 2021er heute schon zu finden ist. Das Weingut zählt unter Weinexperten bereits zu den gefragtesten Newcomer Produzenten Spaniens, ob der Knappheit ein wirklicher Geheimtip.