Es ist maßgeblich Pedro Rodriguez Perez und dem ihn beratenden Superstar des Bierzo Raul Perez zu verdanken, dass diese großartige Region aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist und heute in der Spitze Weine produziert, die der Güte der Weinberge gerecht werden. Erst seit wenigen Jahren gibt es dank der Bodega Guimaro und einigen Mitstreitern nun Weltklasse aus der Ribera Sacra. Raul Perez erzeugt seit den 2000er Jahren mit Trauben von Guimaro selbst einige der großartigsten Weine der Ribera Sacra. Eine dynamische Region im Aufwind, wenn auch noch im sehr kleinen Maße. Guimaro macht, obwohl er klar der Qualitätsvorreiter ist, noch immer Quantensprünge bei der Qualität seiner Weine. Seit einigen Jahren werden die Weinberge nun so umgestellt, dass sie volle physiologische Reife bei immer niedrigerem Alkoholgehalt erreichen. Die roten Rebsorten, die hier häufig vorkommen sind: Mencía, Brancellao, Merenzao, Sousón und Caíño. Bei Guimaro hat man festgestellt, dass die Weine mit moderaterem Alkoholgehalt dabei deutlich mehr Terroir zeigen, also klar mehr Salzigkeit, Steinigkeit und kristalline Transparenz durchscheinen lassen. Und das bei unverändert hoher Fruchtkonzentration und Tanninreife. Das ist der Guimaro-Weg, und der ist großartig, denn die Weine sind spätestens seit 2018 in der Top-Liga Spaniens angekommen. Und seit Raul Perez dem Winemaking bei Guimaro Ende der 1990er Jahre beigestanden hat, wird hier auch mit feinem Holzeinsatz experimentiert, der aber nahezu nicht spürbar ist. Die Weine sollen voller Frucht und Gestein sein, ohne überholzt zu werden. Der gekonnte Einsatz verschiedener Fässer hat den Weinen nochmals eine neue Dimension gegeben.
Bereits der Einstiegswein von Guimaro ist einer der besten Nordspaniens und in seiner spannungsreichen Kombination aus Stein, Salz und vibrierender Frucht eine geniale Visitenkarte für ganz Galizien.
Die Einzellagen im Portfolio von Guimaro - allen voran Finca Meixeman und Pombeiras - zählen zu den besten Lagen der Ribera Sacra. Terrassierte Steilsthänge, die einem den Schwindel in den Kopf treiben, so spektakulär sind sie. Uralte Rebstöcke, alles Handarbeit, keine Chemie mehr in den Weinbergen. Der Weg der handwerklichen Qualität hat hier Einzug gehalten. Und auch wenn die Mencia stets die Dominante in Galizien ist, ist sie bei weitem nicht alleine hier. Guimaro hat ein bisschen Caíño angepflanzt, die eigentlich eher in den weiter an der Küste liegenden Rias Baixas ansäßig ist. Fast noch spannender, weil viel seltener als die Roten, sind die Weißweine der Ribera Sacra. Wie im Bierzo ist hier Godello die grandiose Konstante, die das Terroir perfekt transportieren kann und auch viel Tradition in Galizien hat. Aber auch Albarino, Torrontes, Loureiro und viele weitere autochthone Rebsorten können hier vorkommen, nicht selten in Mischsätzen gepflanzt wie es in Nordspanien seit jeher üblich war. Die Weißweine sind - genau wie die Roten - voller Spannung, Salz und Energie, rassig und schlank, mit fast elektrisierenden Säuren und bissiger Mineralität. Also den besten deutschen Weinen gar nicht so unähnlich. Doch die Weine vereinen die Reife und Kraft Spaniens mit der aufregenden Spannung dieser spektakulären Weinberge. Der glorreiche Weg der Ribera Sacra hat gerade erst begonnen, mit dem kongenialen Duo Pedro Rodriguez Perez und Raul Perez an der Spitze. Wir werden noch viel von dieser großartigen Region hören!