Juans Philosophie ist es, Weine zu erzeugen, die das Terroir von Manchuela widerspiegeln und dabei eine Hommage an die ikonische Bobal-Traube der Region sind. Diese Rebsorte ist nicht einfach zu händeln, kann sie doch manchmal sehr von ihren rustikalen Eigenschaften geprägt sein. Aber Ponce schafft es immer wieder aufs neue unfassbar seidig-elegante, ja beinahe tänzelnde Weine aus der Bobal zu produzieren. Eigentlich kein Wunder, wenn man weiß, dass er sein Winzerhandwerk bei keinem geringeren als Spaniens Großmeister Telmo Rodríguez erlernte, dessen rechte Hand er für knapp fünf Jahre war. Er begleitete Telmo und seinen Geschäftspartner Pablo Eguzkiza während dieser Zeit auf mehreren Projekten in ganz Spanien. Im Anschluss ging es für Juan in verschiedene Betriebe in Frankreich um dort das Handwerk der Biodynamie, das ihn so sehr faszinierte, noch weiter zu vertiefen.
Im Alter von nur 23 Jahren entschied sich Juan Antonio Ponce dann mit Unterstützung seines Vaters, der dort einige Hektar Land besaß, ein eigenes Weingut in Manchuela zu gründen. Heute bewirtschaftet die Familie Ponce hier rund 17 Hektar eigene Weinberge und weitere 18 Hektar in Pacht. Im Schnitt 50, aber bis zu 90 Jahre alte, teilweise wurzelechte Reben auf 700 bis 820 Metern. Diese für die Region typischen Höhenlagen sind geprägt von Kalk, Sandstein und Lehm. Das Weingut bewirtschaftet hier 32 verschiedene Plots, die alle ein unterschiedliches Terroir auszeichnet und deshalb auch dementsprechend separat ausgebaut werden. Die Idee ist es quasi einen Bobal im burgundischen Stil zu vinifizieren – terroirgeprägt und parzellengenau, um die Einzigartigkeit eines jeden Weinbergs herauszustellen. Zudem werden noch weitere autochthone Rebsorten, teils im Mischsatz, angebaut.
Geringe Erträge, dafür aber konzentrierte und hocharomatische Trauben, sowie sorgfältige biodynamische Weinbergsarbeit sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Im Weinberg werden, mit Ausnahme sehr geringer Mengen Schwefel, keinerlei Chemikalien eingesetzt. Auch kein Kupfer. Das ist hier nur möglich wegen dieser extremen Hochlage, wodurch eine optimale Durchlüftung der Weinberge gegeben ist. Alles wird per Hand bearbeitet. Juan liest etwas früher als seine Kollegen in der Region, weil er eben die Frische in den Weinen erhalten will. Die Lese findet dann grundsätzlich in den frühen Morgenstunden statt, um die Trauben bei möglichst kühlen Temperaturen einzufahren. Selbstverständlich Handlese mit penibelster Selektion. Im Keller wird nicht entrappt und nach kurzer Maischestandzeit schonend gepresst, danach im großen Holz spontan vergoren. Um einen möglichst eleganten Wein zu keltern, wird hier niemals überextrahiert. Der Holzeinsatz ist immer bewusst neutral gehalten um den individuellen Terroircharakter der einzelnen Lagen herauszustellen.
Das Ergebnis sind wahrlich unikathafte Bobal mit Terroircharakter. Verblüffend feine, elegante und doch intensive Hochlagenweine mit immensem Potenzial.