Manchuela ist das bergige Juwel in der Großregion Castilla La Mancha. Erst seit dem Jahr 2004 als eigenständige D.O. zugelassen, hat diese Bergregion seitdem eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen.
Die Region Manchuela liegt im heißen Südosten Spaniens, genauer gesagt nördlich von Jumilla und direkt westlich von Valencia. Damit liegt die Region nicht direkt am Mittelmeer, sondern etwas weiter auf dem Festland. Das Klima ist hier kontinental geprägt, jedoch mit deutlich maritimen Einflüssen durch das nahegelegene Mittelmeer. Das bedeutet also einerseits große Temperaturschwankungen und viel Trockenheit, andererseits aber auch kühle Winde und eine gute Wasserzufuhr durch die nahegelegenen Flüsse. Diese Kombination ergibt perfekte klimatische Bedingungen für eine optimale Traubenreife. Viele Reben stehen in großen, flachen Talebenen, geprägt von Schwemmland und Sand. Die wirklich großen Weine aber entstehen auf bis zu über 800 Metern Höhe. In den hochgelegenen Berglagen, die durchzogen sind von tiefgründigen Kalk-, Ton- und Lehmböden.
Die Rebsortenvielfalt in Manchuela ist hauptsächlich geprägt von autochthonen Sorten. Leitrebsorte ist dabei ganz klar die Bobal. Eine relativ dickschalige Sorte, die recht farbintensive Rotweine hervorbringt, die manchmal auch etwas rustikal wirken können. Wird sie aber am richtigen Standort kultiviert, wie zum Beispiel in den Berglagen, und zudem von den richtigen Händen angefasst, können extrem geschliffene, finessenreiche Weine aus ihr entstehen. Damit ist die Bobal so etwas wie der heimliche Star des spanischen Südostens.
Manchuela ist eigentlich eine sehr traditionsreiche Weinregion, dessen Geschichte zurückgeht bis ins alte Rom. Auch die Mauren wussten das besondere Mikroklima hier bereits im 16. Jahrhundert zu schätzen. Dann ging es allerdings ein wenig bergab und viele Jahre lang brachte die Region überwiegend relativ belanglose Massenweine hervor. Doch dann geschah ein Umdenken. Einige Winzer, darunter Juan Antonio Ponce, erkannten das Potenzial der einzigartigen Hochlagen, begannen Erträge zu reduzieren und fuhren Holzeinsatz und Extraktion deutlich herunter. Das Ergebnis sind nun eine ganze Reihe eleganter und ausdrucksstarker Terroirweine. Letztlich führte diese Entwicklung dann auch dazu, dass 5.000 Hektar der insgesamt 75.000 Hektar umfassenden Appellation der Status D.O. anerkannt wurde.
Ich bin mehr als zuversichtlich, ja sogar ziemlich sicher, dass hier in den kommenden Jahren noch einiges passieren wird. Manchuela der neuer Rohdiamant im Südosten Spaniens? Wir werden sehen. Die Entwicklung, die diese relativ junge Appellation in den vergangenen Jahren durchlaufen hat, ist jedenfalls schonmal ziemlich beachtlich.