Die beiden Partner sind zwei gänzlich unterschiedliche Typen: Francesc Grimalt, Winzer und ehemaliger Partner und Techniker bei Anima Negra, hat sich vor allem durch die Rettung der Vielfalt der einheimischen Traube Callet in der balearischen Weinszene einen Namen gemacht. Sergio Caballero hingegen ist Musiker und u.a. Co-Direktor des Sonar Festival für elektronische Musik und Multimedia-Kunst. Ende September 2006 dann wurde in der Garage eines Winzerkollegen mit wenigen Mitteln, aber mit ausgezeichneten Trauben, der erste Wein hergestellt. Die Gärung und Mazeration des Weines wurde in Milchkühlgeräten vollzogen, die dank ihrer Form eine große Oberfläche ermöglichen. Der Wein wurde für 14 Monate ausgebaut und kam im Mai 2008 auf den Markt. Die Entwicklung nahm also ihren Lauf, zwischenzeitlich wurde eine ehemalige Schäferei in ein kleines Weingut umgewandelt. Das ermöglichte auch noch die Produktion weiterer Weine, wie z.B. den „12 Volts“. Das Konzept bei 4 kilos beruht nicht nur auf Vielfalt, sondern auch auf der Kombination von Rebe-Boden-Klima-Wachstum. Die Weinberge befinden sich in verschiedenen Teilen im Norden und Süden von Mallorca. Aus diesem Grund gibt es auch keine spezifisch DO-Zugehörigkeit. Die Rebstöcke sind zumeist in Cal-Vermell-Böden (Lehm) gepflanzt. Die verwendeten Sorten sind Callet, Cabernet Sauvignon, Fogoneu, Merlot, Monastrell und Syrah. Übrigens, der Name 4 kilos kommt vom Startkapital der beiden Partner. 4 Millionen Peseten wurden eingesetzt. Eine bescheidene Investition, die aber deutlich zum Ausdruck bringt, dass ein guter Wein nicht durch ein großes Investment, sondern durch Leidenschaft und dem Streben nach Qualität entsteht. Diese Weine sind mallorquinisch kraftvoll, aber immer wunderbar rund. Wer es etwas kräftiger mag, der greift zum Anima Negra, wer mehr die Harmonie sucht, ist hier an der richtigen Stelle. Vielleicht ist das auch nur tagesformabhängig. Auf jeden Fall ist 4 kilos ein schräges, wunderbares Weingut mit einer unverkennbaren Handschrift.