Genau an dem Punkt, so sagt der spanische Volksmund, an dem der Norden vom Süden getrennt wird. Einst bekannt als Zentrum der Glasproduktion, wurde dann der Weinbau im 19. Jahrhundert zum wirtschaftlichen Standbein der Region. Telmo Rodriguez entdeckte diese in extremer Hochlage gelegenen Weinberge aus verwilderten Buschweinen in Arrebatacapas ganz zufällig bei einer wilden Rallye mit seinem Freund, dem Rallyeweltmeister Carlos Sainz, auf den Transhumanzrouten der Cañada Real. Mitten in der wilden Hatz full stop! So beeindruckt von der atemberaubenden Aussicht auf die mit Garnacha-Reben bewachsene Landschaft und vor allem diesem außergewöhnlichen Weinberg, welcher so wild wuchs, ganz ohne Winzer, Önologen oder Ingenieur, fiel der Entschluss zu einem Gemeinschaftsprojekt der Beiden.
Der Eine hatte das Genie für Wein, der Andere für die wilde Autohatz, und Carlos hatte auch das nötige Kleingeld, dass Telmo seinerzeit eher fehlte. Also fifty-fifty joint venture, jeder trägt seine Fähigkeiten bei. So entstand hier 1999 das Abenteuer, das bezaubernde Märchen der Wiederauferstehung eines uralten Weinguts. Sie arbeiteten hart und lange an einer Appellation, die es zuvor noch nicht gab. Es war die Vision, das Überleben dieser wahrlich hartnäckigen und uralten, 85 jährigen Reben zu ermöglichen, und in 1000 Höhenmetern Weltklasse-Garnacha von diesen 10 Hektar zu erzeugen. Und das in kontrolliert biologischem Anbau, denn diese Reben wuchsen womöglich seit Jahrzehnten in reinster Biologie und ohne jeglichen Eingriff einfach so vor sich hin.
Ein Teil der Reben steht auf Schieferböden, der Stil geht hier mehr zur kraftvollen schwarzen Kirsche, Brombeere und dunklere Frucht mit Garrigues-Würze, ein anderer Teil steht auf Granit, welcher den Wein etwas himbeeriger, salziger, rotfruchtig feiner und pflaumiger macht. Die Cool-Climate-Hochlage bringt fast eine elegante Dramatik in diese überaus spannenden Weine. Heute ist Cebreros eine international anerkannte Appellation und der Barrancos de Pizarra sowie der Granito sind der reine Ausdruck dieses extremen und unverwechselbaren Terroirs. Und gerade weil es eben nicht mehr Ribera del Duero ist, kann man preislich von wirklichen Schnäppchen reden. Viele Jahre später ist dann mit Comando G quasi eine Auskoppelung aus Telmo Projekt »Sierra de Credos« entstanden, jetzt gib es schon zweimal Weltklasse in Gredos, das bringt diese Hochlagen bei Madrid verdient so langsam auf jede Sterne-Weinkarte.