Die heute 60 ha große Bodega Cerron (davon 40 Hektar uralte Lagen unter dem Namen Stratum) ist 2004 entstanden, als die Familie Cerron ihre Weinberge aus der ortsansässigen Winzergenossenschaft nahm. Die junge Generation wollte auch in die erste Reihe der spanischen “jungen Wilden” vorstoßen und die mögliche Weltklasse aus dem autochtonen Jumilla beweisen. Jose Maria Vincente Sanchez Cerezo der Bodega Casa Castillo, vom unteren, auf nur 600 - 700 Meter hohen südwestlich Teil der Jumilla (eigentlich müsste man zwei Appellationen aus Jumilla machen, das Terroir, Klima und Höhe sind schon sehr unterschiedlich)hatte schon Weltklasse unter Beweis gestellt. Die alten, auf 800-1000 Metern gelegenen Einzellagen Stratum, wie auch die unter dem Namen Cerron erzeugten Village-Lagen, sind seit Generationen im Familienbesitz, einem ganz traditionellen Mischbetrieb mit Ziegen, Oliven und eben Wein. Heute ist die ehrgeizigste vierte Generation am Werk und sie hat sich auf die Fahne geschrieben, noch mehr verlassene Lagen in Jumilla zu entdecken und wieder zu beleben. Alles steht unter dem Stern, heute wieder zeitgemäße Weine aus gemischtem Satz zu produzieren. Manch einer würde sagen modern, aber eben eigentlich auch historisch, doch all dies ist die falsche Bezeichnung für die Pionierarbeit bei der Bodega Cérron. Die zwei Brüder, Juan Jose und Carlos Miguel, sind stets auf der Sucher nach neuen, uralten abgelegenen Weinbergen, die sie wieder zum Leben erwecken können. In dieser Form einzigartig in Jumilla, das erinnert stark an Dominio de Aguila und Bendito Destino in Ribera del Duero, die später als Stratum genau eine solche Arbeit zu Ruhm und Ehre brachten.
Stratum is one of the most exciting new names in the Mediterranean part of Spain.
– Luis Gutierrez für Parker
Das Weingut liegt in Fuente-Alamo, einem kleinen Örtchen etwa 100 km westlich von Alicante. Eine fast unwirkliche und unbarmherzig heiße Region. Genau aus diesem Grund ist der gesamten Prozess der Weinbergsarbeit bis zum Erntezeitpunkt von höchster Bedeutung, es gilt die Kühle und Frische der Weine zu bewahren. Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall gegeben, die Stratum Lagen liegen nämlich auf beeindruckender Höhe zwischen 850 und 960 Metern über dem Meer, vereinzelt sogar über 1000 m. Die dazu kommenden neuen alten Weinberge, die durch die beiden Brüder wieder zum Leben erweckt werden, werden neben uralter Reben auch gezielt unter dem Gesichtspunkt der Frische und Kühle ausgesucht. Meist in Nord Ausrichtung, oft schwer erreichbare Steillagen, und fast immer gemischte Sätze. Die jüngsten Reben, die bewirtschaftet werden, sind sagenhafte 35 Jahre alt, aberces geht auch hoch bis weit über 100 Jahre. Zudem gibt es einen beeindruckend Bestand an prephylloxera Reben, also wurzelecht und ohne amerikanische Unterlagsreben. Die Weinberge haben fast alle eines gemeinsam: den Hauptanteil Monastrell, die im gemischten Satz, neben Bobal, Garnache und anderen, auch schon mal 95% erreichen kann. Juan Jose und Carlos Miguel haben sich entschieden ihrer Herzensrebsorte wieder den Platz einzuräumen, die sie historisch in Jumilla hatte.
Genau für diese Weine, für die Lagenweine aus den verlassenen Parzellen, wurde 2011 »Stratum Wines« mit 40 Hektar und nur 40 Tausend Flaschen Jahresmenge ausgegliedert und gegründet. Das Projekt hat zum Ziel, das Erbe des Weines in Fuente-Alamo wiederzuentdecken und -beleben. Diese eindrucksvolle Pionierarbeit versteckt sich in den Lagenweinen der Bodega. Die Stratum Wines der Bodega Cerron sind stets so natürlich wie möglich gehalten. Alle sind seit 2021 biodynamisch zertifiziert, übrigens genauso wie die Weinguts eigenen Ziegen, die Milch für den eigenen Käse liefern.