Von Neugier und dem Wunsch zur Verbesserung getrieben konnte er dort einen 5 Hektar großen Versuchs-Weinberg mit 25 verschiedenen Rebsorten anlegen um rauszufinden, was letztlich das Optimum ist, reinsortig oder gar im gemischten Satz. Letztlich verblieben in dem Test aber die Godello und die rote Mencia. Die ausländischen Rebsorten hatten hier qualitativ wenig Chancen. Und so fing Bernardo an alte und uralte Weinberge in Hanglagen zu sammeln, fast immer im gemischten Satz mit Schwerpunkt Mencia bestockt und natürlich in Buschweinerziehung.
1988 erzeugte und verkaufte er die ersten Weine unter dem eigenen Namen. Er hatte das Glück mit dem Weinmacher der Vega Sicilia, Mariano Garcia, freundschaftlich verbunden zu sein, das hals sehr in der Weinbergsarbeit, Vinifikation und im Blend. Marianos Sohn, Edoardo Garcia, ist heute gleichermaßen freundschaftlich mit Bernardos Sohn, Alejandro Luna, verbunden, der seit 1998 für das Weingut verantwortlich ist.
Mit dem Jahrgang 2016 gelang Alejandro der finale Sprung in die Oberliga des Bierzo. Sein seit 1998 und seiner Betriebsübernahme zusammen mit Edoardo Garcia konzipierter PAIXAR erreichte erstmal mit dem 2016er die mystischen 95 Punkte bei Robert Parker und 2021 folgte mit 97 Punkten die bisherige Krönung. Auch der Finca genannte Gutswein aus Top-Lagen brillierte mit 93+ Punkten. Die ältesten Reben des Anwesens werden für die Paraje-Weine (Lagen-Weine) verwendet: Der Finca Luna Beberide aus der Paraje Valdetruchas, dem Weinberg Los Professores, eine Auswahl jahrhundertealter Rebstöcke aus den kleinen steilen Parzellen, die sich auf den Höhen des Weinguts Villafranca del Bierzo befinden. Lehm und Sandböden sind der Untergrund. Die Finca Valdetruchas genießt ein mildes Mikroklima und verfügt über 50 Hektar eigenen Weinberg zwischen 500 und 900 Metern über dem Meeresspiegel in Villafranca del Bierzo. Mit einem ton-kalkhaltigen Boden im unteren Bereich und Schiefer in den oberen Bereichen, kurzem, grünem Schnitt, Durchforstung vor der Ernte und Erträgen von 25 bis 30 Hektolitern pro Hektar ist es möglich, das Beste aus der Mencía, der Königintraube, herauszuholen.
Der andere großartige lokale Wein, der El PAIXAR, wird auf mehreren Weinbergen in Dragonte (Corullón – Granitschiefer) hergestellt, die auf winzige Kleinbauernhöfe verteilt sind, wo Luna Seite an Seite mit örtlichen Bauern zusammenarbeitet, um das Weinbauerbe einer Bergstadt mit uralten historischen Wurzeln im Weinbau wiederherzustellen. Die Parzellen des Paixar liegen an nach Süden ausgerichteten Hängen mit steilem Gefälle und auf Schieferböden, die im Grundgestein verankert sind und im Tertiär entstanden sind. Die alten Mencia-Reben – zwischen 70 und 100 Jahre alt –produzieren nur 500 Gramm pro Stock. Die Pflanzdichte in den Parzellen beträgt 1,20×1,20 mit einer anarchischen und fragmentierten Grundstücksstruktur. Die Reben liegen zwischen 700 und 900 Höhenmetern. Dieser in der Bercia-Landschaft ungewöhnliche Standort verlängert den Mencía-Zyklus und verzögert die Reife auf Anfang Oktober, also mindestens 15 Tage später als im Tal.