Die Bündner Herrschaft ist in aller Welt vor allem durch die Heidi Romane von Johanna Spyri bekannt. Weinkennern ist die Bündner Herrschaft vor allem als Burgund der Schweiz bekannt, denn Pinot Noir und Chardonnay können hier Weltklasse erzielen.
In der nördlichsten Ecke Graubündens, nahe Liechtensteins, liegt die Bündner Herrschaft. Das sogenannte »Burgund der Schweiz« bringt regelmäßig Top Weine hervor, die weltweite Anerkennung genießen. Besonders der Pinot Noir, der aus der Bündner Herrschaft kommt, genießt hohes Ansehen. Auf lediglich 400 Hektar wachsen in der Bündner Herrschaft in Graubünden Spitzengewächse, zum Teil von weltbekannten Winzern wie Gantenbein und Donatsch. Aber auch Aufsteiger wie Studach oder Adank stehen auf Augenhöhe mit den besten deutschen und Burgundern – es ist eben nur ein ganz anderes Terroir. Die schieferige, dunkle Würze, die Graubünden haben kann, erinnert beizeiten etwas an die Mosel, die strahlende Sauerkirschfrucht schon eher an Baden oder das Burgund.
80 Prozent der Rebfläche der Bündner Herrschaft ist mit roten Rebsorten bestückt, hauptsächlich Pinot Noir, der auf den Kalk- und Schieferböden der Bündner Herrschaft besonders gut gedeiht. Das Terroir hier ist hervorragend für Pinot Noir. Die Böden sind nicht zu fett, somit können elegantere Weine entstehen, die feinere Nuancen fördern. Dürchlässige Kies-, Sand- und Schieferböden, die mit Kalk durchsetzt sind, herrschen hier vor. Es entsteht keine Staunässe und die Reben müssen tief wurzeln, um an Nährstoffe zu kommen, somit entstehen keine zu breiten Weine, die beim Pinot oft flach wirken, sondern, im besten Fall, Weine mit Tiefe und Länge. Die hohen Tag-Nacht-Amplituden fördern die Eleganz der Weine noch zusätzlich. Tagsüber prägt viel Sonnenschein das Wetter der Bündner Herrschaft, durch die die Trauben perfekt ausreifen können, nachts allerdings wird es recht kalt, mit hohen Temperaturunterschieden zu den heißen Tagen. Das gibt dem Weinberg eine Verschnaufpause, er kann abkühlen. Die Beeren behalten durch diese nächtliche Kühle ihre Säure, durch die die Weine nicht verkocht wirken und die Fruchtaromatik ausgleicht. Durch dieses besondere Mikroklima wirken Graubündner Pinot Noirs sogar noch etwas kühler als die des Burgunds, sind rassiger und feiner, dafür teils weniger satt und dicht.
Reife und volle, rote Fruchtaromatik durch die Sonne, Mineralität und Schlankheit durch die Böden und eine elegante Säure, die alles in Form bringt durch die kühlen Nächte, das macht die Weine der Bündner Herrschaft aus!
Rund um das Zentrum der Bündner Herrschaft, Maienfeld, wachsen diese Weine von Weltformat. Die Gemeinde Fläsch ist gar so etwas wie Vosne-Romanée im Burgund, gemessen an der Dichte von Topwinzern in diesem recht kleinen Dörfchen. Inmitten der malerisch schönen Landschaft der Schweiz entstehen feinste Tropfen von Namen, die jeder in der Weinwelt kennt, bzw. kennen sollte. Gantenbein schon immer, aber auch Thomas Studach und Donatsch erlangten in den letzten Jahren immer mehr internationale Anerkennung und Aufmerksamkeit, etwa bei Auktionen. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen schmücken die Region dank ihnen ohnehin.