Die rassige schwarzblaue Rebsorte zeigt sich überaus wandlungsfähig und kommt je nach Terroir und Ausbau mal fruchtig leicht, mal als wahres Kraftpaket daher. Viele spanische Rotweine sind ohne Tempranillo undenkbar. So liefert die Edelrebe die Identitätsgrundlage aller Riojaweine und geht in Cuvées eine ideale Verbindung mit Garnacha, Cabernet-Sauvignon, Viura oder Pinot-Noir ein. Ihr Ursprung ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise gelangte die Traubensorte im 15. Jahrhundert mit Mönchen über den Jakobsweg von Frankreich nach Spanien. Andere Quellen wieder weisen sie als urspanische Rebe aus.
Die kleinbeerige Traube ist eine anpassungsfähige Rebsorte, die mit verschiedenen klimatischen Bedingungen und Bodenqualitäten zurechtkommt. Neben Spanien und Portugal, wo sie Bestandteil exzellenter Portweine ist, wird die Traube auch außerhalb der Iberischen Halbinsel und in Übersee angebaut – doch scheint sie besonders auf Spaniens Klima zugeschnitten zu sein. Denn nirgends sonst bringt die Traube so hervorragende Ergebnisse. Kein Wunder also, dass das Zentrum des Tempranilloanbaus in Spanien liegt. Die Traube ist in allen Weinbaugebieten Spaniens vertreten und beansprucht die Hälfte aller Rebflächen für sich – ganze 110.000 Hektar sind mit der widerstandsfähigen roten Rebe bestockt. Ob auf den hitzeflirrenden Rebflächen der spanischen Meseta in der La Mancha, in Rioja an den Ufern des Ebro, in Kastilien oder im katalanischen Penedès – die Tempranillotraube ist überall zu Hause. Aufgrund ihrer kurzen Wachstumsperiode und frühen Reife ist sie bestens für höher gelegene Anbaugebiete wie die spanische Hochebene geeignet. Dort herrschen beträchtliche Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter. Doch gerade diese Extreme scheinen das Beste aus der Traube herauszukitzeln und bringen konzentrierte kraftvolle Rotweine mit Feuer hervor.
Die kleine Frühe mit großem Potenzial
Die Tempranillo-Rebe ist Spaniens Diamant in der Krone der Rebsorten und für viele Weinliebhaber sind daher Tempranillo-Weine der Inbegriff der spanischen Weinkultur. Der Ruhm des traditionellen Tempranillo-Weins geht sogar ein paar Jahrhunderte zurück. Ihr Ursprung ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise gelangte die Traubensorte im 15. Jahrhundert mit Mönchen über den Jakobsweg von Frankreich nach Spanien. Andere Quellen wiederum weisen sie als ur-spanische Rebe aus. Vor der Klimaerwärmung war es selbst in Spanien – und vor allem in Regionen mit harschem kontinentalen Klima wie der Rioja oder der Ribera del Duero – nicht jedes Jahr gegeben, dass Trauben natürlich ausreifen konnten. Der Name Tempranillo stammt vom spanischen »temprano«, also früh, ab. Mit der verkleinernden Endung -illo drücken Spanier liebevolle Zuneigung zu etwas aus, in diesem Fall also für die kleinen, frühen Beeren. Somit waren Weine der frühreifen Tempranillo bereits damals reifer und damit saftiger und trinkbarer als die sauren Weine anderer Rebsorten, was mit Sicherheit positiv zur weiten Verbreitung der Rebsorte beitrug.
Temperamentvolle, dunkle Schönheit im Glas
Die rassige schwarzblaue Rebsorte zeigt sich überaus wandlungsfähig und kommt je nach Terroir und Ausbau mal fruchtig leicht, mal als wahres Kraftpaket daher. Die Eigenschaften der Tempranillo-Weine reichen von saftigen Erdbeer-, roten Kirsch-, Pflaumen- und Beerenaromen in der Jugend hin zu Milchschokolade. Die besten gereiften Tempranillo-Weine sind gereiften Bordeaux-Weinen nicht unähnlich in ihrer graziösen Anmut und Struktur. Die erdigen Noten erinnern dann an Waldboden, grünen Tabak und Leder. Tempranillo verfügt also über ein grandioses Alterungspotenzial und erlangt mit der Reife eine samtige Tanninstruktur, die weich und geschmeidig am Gaumen ankommt. Häufig werden Tempranillo-Weine, oder die Weine, die auf der Rebsorte Tempranillo basieren, daher erst einige Jahre in Eichenfässern ausgebaut, bevor sie abgefüllt werden. In traditionellen Rioja-Weinen sind somit häufig Aromen, die den Ausbau in amerikanischer Eiche verraten, zu schmecken – zum Beispiel Dill, Kokos und Sägespäne. Eine rote Rioja Crianza reift zwei Jahre lang im Keller des Weinguts, eine Riserva drei und eine Gran Reserva sogar fünf Jahre! Der Ausbau im Holzfass reicht von mindestens sechs Monaten – im Falle der Crianza – mindestens zwölf Monaten – im Falle der Reserva – und mindestens 18 Monaten – im Falle der Gran Reserva.
Elegante feine Säure und körperreichen Struktur
Die elegante feine Säure der Tempranillo-Weine setzt einen Kontrapunkt zur körperreichen Struktur. Tempranillo-Weine zeigen ihre Stärken erst richtig im Barriqueausbau. Der kraftvolle Wein begeistert mit funkelndem Rubinrot bis hin zu geheimnisvollem Rotviolett und schmeckt – wen wundert’s – besonders gut zu Tapas, Lammgerichten und gegrilltem Fleisch. Heute ist Tempranillo die am zweithäufigsten gepflanzte Rebsorte Spaniens. Viele spanische Rotweine sind ohne Tempranillo undenkbar. So liefert die Edelrebe die Identitätsgrundlage aller Riojaweine und geht in Cuvées eine ideale Verbindung mit Garnacha, Cabernet-Sauvignon, Viura oder Pinot-Noir ein.
Eine Rebsorte mit 100 Namen
Nicht immer ist für den Laien zu erkennen, ob ein Rotwein die Tempranillo Traube enthält. Die Tempranillo hat innerhalb Spaniens beinahe 100 (!) verschiedene Namen, was es manchmal nicht einfach macht, sie auch als Tempranillo zu erkennen. So heißt sie in der Region Toro »Tinto Fino«, in Katalonien »Ull de Llebre« und in La Mancha »Cencibel«. Selbst in Portugal hat die Tempranillo mehrere Namen, im nördlichen Douro Tal heißt sie »Tinta Roriz« und im südlichen Alentejo in der Nähe zu Lissabon heißt sie »Tinta Aragonez«.
In der Welt zu Hause
Die kleinbeerige Traube ist eine anpassungsfähige Rebsorte, die mit verschiedenen klimatischen Bedingungen und Bodenqualitäten zurechtkommt. Heutzutage ist die Tempranillo in allen Ecken der Welt zu Hause und hat sogar Australien zu ihrer Heimat gemacht, trotzdem scheint sie besonders gut auf Spaniens Klima zugeschnitten zu sein. Denn nirgends sonst bringt die Traube so hervorragende Ergebnisse. Kein Wunder also, dass das Zentrum des Tempranilloanbaus in Spanien liegt. Die Traube ist in allen Weinbaugebieten Spaniens vertreten und beansprucht die Hälfte aller Rebflächen für sich – ganze 110.000 Hektar sind mit der widerstandsfähigen roten Rebe bestockt. Ob auf den hitzeflirrenden Rebflächen der spanischen Meseta in der La Mancha, in Rioja an den Ufern des Ebro, in Kastilien oder im katalanischen Penedès – die Tempranillo Traube ist überall zu Hause. Aufgrund ihrer kurzen Wachstumsperiode und frühen Reife ist sie bestens für höher gelegene Anbaugebiete wie die spanische Hochebene geeignet. Dort herrschen beträchtliche Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter. Doch gerade diese Extreme scheinen das Beste aus der Traube herauszukitzeln und bringen konzentrierte, kraftvolle Rotweine mit Feuer hervor.