Silvaner Sulzfelder Ortswein 2023

Zehnthof Luckert: Silvaner Sulzfelder Ortswein 2023

BIO

VDP

Zum Winzer

93+
100
2
Silvaner 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2031
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
voll & rund
3
Lobenberg: 93+/100
Suckling: 94/100
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Silvaner Sulzfelder Ortswein 2023

93+
/100

Lobenberg: Der Ortswein aus Sulzfeld durchläuft wie alle Weine die Spontangärung und den Ausbau im großen Holz mit Hefelager bis zur Füllung im Frühjahr. Der Wein wächst großteils im Sulzfelder Sonnenberg auf Gelbkalk, also einer Ersten Lage. Dieser total entspannte, elegante Luckert-Stil setzt sich auch im expressiveren 2023 fort. Kühle, weißfruchtige Nase mit weißem Pfirsich, einem Touch Kumquat und milder Amalfizitrone. Total ruhig, clean, in sich ruhend, buddhistische Balance. Und dann kommt die Aufregung und der Zug im Mund! Straffer Antritt, schön salzig auslaufend, zieht und zieht. Diese Silvaner von Luckert sind einfach schick, weil sie trotz ihrer hohen Spannung so unanstrengend und geschmeidig sind, so einen seidigen Fluss haben. Für einen Ortswein ist das schon richtig gut und für diesen Preis immer ein top Deal, besser geht es kaum.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2022 auf 2023 brachte endlich, wovon wir in den letzten Jahren oft zu wenig hatten: Niederschlag. Dank Regen satt, waren die Wasserreserven nach dem viel zu trockenen 2022 endlich wieder gut gefüllt, was den Reben einen vitalen Start ins Frühjahr eröffnete. Nahezu keine Frostschäden und paradiesisches Wetter begleiteten eine tolle Austriebs- und Blütezeit, die die Winzerherzen höherschlagen ließ. Es folgte, woran wir uns – mit Ausnahme von 2021 – bereits gewöhnt haben: ein heißer und (zu) trockener Sommer. An den kargsten Standorten gab es wie im Vorjahr etwas Trockenstress. Die älteren Reben kamen aber aufgrund der satten Winterniederschläge glimpflich und sehr gesund durch den provençalischen Frühsommer. Nichtsdestotrotz hätte 2023 eine mittlere Katastrophe werden können, wenn die Trockenheit bis zur Lese so durchgepowert hätte, doch ausgerechnet der sonnenverwöhnte August brachte die Kehrtwende auf den Hacken, denn es war der regenreichste August seit langem. Ab Anfang/Mitte September – gerade recht zur Lesezeit – machte das Wetter vielerorts erneut eine Kehrtwende und schwenkte zurück zu sonnig-warmen, trockenen Verhältnissen. Die bereits kühleren Nächte ermöglichten eine hocharomatische Ausreifung, die 2023 diese gewaltige Fruchtstärke und kühle Brillanz beschert hat. Tatsächlich sahen die Trauben mancherorts aus wie von einem anderen Stern: goldgelb, hochreif und voll praller Energie und Saft. Ob 2023 wirklich DAS Jahr der Jahre ist, steht natürlich noch in den Sternen, aber die Vorzeichen sind mehr als grandios… es ist aus mehreren Gründen der faszinierendste Jahrgang der letzten Jahre. Kein Jahr zuvor war in der Vegetationsperiode so »sonnig« UND so »nass« zugleich. Also doch kein reines (Wein-)Wunder, dass 2023 diese wundervolle geschmackliche Mischung zwischen den aromatisch-dichten 2018ern und 2019ern, sowie den rassig-kühlen 2012ern und 2013ern ist. Warme, satte Agrumenfrucht ohne Ende, von Grapefruit bis Quitte ist alles dabei – und darunterliegend immer wieder dieser mitreißende Speichelturbo. Die Weine haben mehr Dichte als in 2020, eine höhere Reife als in 2021 und mehr Geschmeidigkeit als in 2022 – deshalb gefällt mir der Jahrgang beim Riesling in der Breite bisher auch besser als seine Vorgänger. 2023 kann sowohl 2021er Riesling-Freaks als auch Fans des runderen 2018 abholen. Die Einzigartigkeit der 2023er Rieslinge liegt im Akkord aus beeindruckender Dichte, die selten schwer wirkt, glasklarem Terroircharakter und einem Trinkfluss für die Götter. Die höhere Wasserverfügbarkeit der Reben hat vielen Weinen einen schwer in Worte zu fassenden »Fluss« verliehen. Die Besten sind so reich und geschmeidig, dennoch nie fett oder überwältigend, immer freudvoll und saftig. Vor allem im direkten Vergleich mit dem phenolisch-festeren und etwas kargeren Vorjahr 2022, ist das ein Quantensprung in Richtung früher Trinkbarkeit und Gourmetfaktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 sogar bei den großen Weinen für eine längere Zeit offen und zugänglich bleibt. Das gibt dem Jahr potenziell ein riesiges Trinkfenster, denn dank tiefer pH-Werte und großer Balance ist das allemal auch ein Jahrgang für den Keller. In der Spitze sind die 2023er buddhistische Rieslinge. Keines der letzten drei Jahre hatte ein so stimmiges Gesamtbild aus expressiver Frucht, samtig-dichter Textur und perfekt reifen Säuren. 2023 fließt einfach – Hedonismus pur!

94
/100

Suckling über: Silvaner Sulzfelder Ortswein

-- Suckling: Very fine nose of fresh quince and Mirabelle plums. At once juicy and elegant, with a finesse that’s rare for this grape on the remarkably focused medium-bodied palate. I love the way the grapefruit and Amalfi lemon freshness lifts the vibrant finish. Mostly from 20-to 25-year-old vines, plus a few younger vineyards. From organically grown grapes. Drink or hold. Screw cap.

Mein Winzer

Zehnthof Luckert

Das Weingut Luckert ist ein echtes Familienunternehmen. Aktuell wird es von Ulrich, Wolfgang und Sohn Philipp Luckert und deren Familien geleitet. Ulrich hat beim Fürstlich Castell’schen Domänenamt gelernt, Wolfgang beim Würzburger Bürgerspital, Philipp bei Fürst in Bürgstadt.

Silvaner Sulzfelder Ortswein 2023