Y de Chateau d' Yquem 2022

Y de Chateau d' Yquem 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97
100
2
Sauvignon Blanc 60%, Semillon 40%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 97/100
Colin Hay: 95/100
Lisa Perrotti Brown: 94+/100
Suckling: 94/100
6
Frankreich, Bordeaux, Sauternes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Y de Chateau d' Yquem 2022

97
/100

Lobenberg: Y ist der beste trockene Weißwein aus Sauternes, Jahr für Jahr. Mit der ersten Botrytis geerntet, sorgt er wieder mal für eine tolle Fülle. In der Nase schweben Mandarinen, Quitten und Bergamotte. Am Gaumen zeigen sich warme Aromen von Pfirsich und Aprikose, die dann übergehen in eine feine Zitrusphase. Hinten raus feine salzige Anklänge und Bitter-Aromen von Pinien oder Sonnenblumenkernen. Der Y ist voll, komplex und hochkonzentriert, überzeugt aber vor allem durch eine filigranere, trinkigere Leichtigkeit.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

95
/100

Colin Hay über: Y de Chateau d' Yquem

-- Colin Hay: A wine of staggering elegance and freshness given the meteorological conditions out of which it was forged. The earliest vintage ever recorded here, with the picking dates chosen to retain all the structuring freshness of the Sauvignon Blanc. This is profoundly complex, even in its infancy. Blanched almonds; white pear; elderflower and elderberry; hawthorn; green leaf tea; mimosa; lime, confit lime and lemongrass; a little apricot and peach skin; white wine gums (remember them?) – with that gentle hint of sugar; toasted brioche with melted beurre salé. I love the subtle hint of the residual sugar here which just reinforces the depth and richness and gives the citrus notes more to play with in extracting tension. There’s a subtle and very gentle bitter note here, too (coming I think from the early botrytis, castamé) – caramelised mandarin peel, blood orange and Seville marmalade perhaps. This is an Y with significant aging potential, of course, but it is also already highly accessible, its complexity already almost fully formed. That said, I love the additional leafiness that comes through with aeration – gooseberry leaf, orange blossom and white currant above all – suggesting the value of the decanter. Great precision and a technical triumph over climatic adversity that should give us great confidence for the future.

94+
/100

Lisa Perrotti Brown über: Y de Chateau d' Yquem

-- Lisa Perrotti Brown: Composed of 60% Sauvignon Blanc and 40% Sémillon, the 2022 Y d'Yquem has 6 grams per liter of residual sugar. It skips out of the glass with cheery notions of fresh, crunchy pears, allspice, fennel seed, and lime leaves, leading to touches of lemon drops, chalk dust, and white pepper. The medium-bodied palate has a satiny texture and racy backbone with layers of pear and baking spices flavors, finishing on a lingering chalky note. 94+/100

94
/100

Suckling über: Y de Chateau d' Yquem

-- Suckling: This is a big white with sliced apple, pineapple and lychee fruit. It’s full-bodied and dense with lots of fruit and phenolics on the mid-palate. A roundness and power at the end. From the same plots as Yquem. Harvested August 9. 60% sauvignon blanc and 40% semillon. Drink or hold.

Mein Winzer

Chateau d’Yquem

Weinliebhaber in aller Welt fragen sich: „Was ist das Geheimnis von Yquem? Was macht dieses weltberühmte Chateau so speziell?“ Es gibt einige Ansätze, diese Frage zu beantworten.

Y de Chateau d' Yquem 2022