Lobenberg: Enric Soler - ein ehemaliger Sommelier - übernahm, Anfang der 2000er Jahre nach dem Tod seines Großvaters, spontan dessen 1945 selbst angepflanzten Weinberg. Etwas weniger als 1 Hektar reinsortiger Xarello, also die große weiße Traube des Penedes. Die Reben gehören zu den ältesten noch stehenden aus dieser Rebsorte. Aus diesem sehr speziellen Weinberg hat Enric Soler eine Selection Massale gewonnen und damit einen Hektar auf 300 Meter Hochlage angelegt, noch dazu in Nordost-Ausrichtung, also ultrakühles, geradeso noch ausreifendes Terroir in Alt-Penedes. Aus dieser Lage entsteht der Espenyalluchs. Wie in allen Weinbergen Solers wird hier seit über 15 Jahren biodynamisch gearbeitet. Die Vergärung erfolgt rein spontan. Ausbau auf der Hefe in gebrauchten französischen Fässern und Betoneiern. Und was Enric Soler aus der auch manchmal etwas langweiligen Xarello-Traube herausholt, ist einfach Wahnsinn. Die Dichte und Aromatik hat durchaus Anklänge an Weißwein aus dem Burgund, das ist höchst erstaunlich. Die Nase ist genial, eher gelb, aber keineswegs fruchtig, sondern steinig, rauchig und würzig. Ein klein Wenig Williamsbirne, Weinbergspfirsich, mit cremig-dichten Elementen, auch Bergwiesenheu, grüne Olive, Salzmandel. Auch grüne Aprikose und Kreidestaub, ein bisschen Burgund eben. Unglaubliche Komplexität. Der Mund ist intensiv und druckvoll, hat eine verblüffende Dichte aus niedrigen Erträgen, trotz der Kühle der Lage. Dazu kommt eine saftig-feine Säure, die dem Wein Flügel verleiht. Auch im Mund etwas maritim, enorm salzig, Austernwasser, Olivenpaste, gebackener Apfel, Rosmarin. Durchaus mit der mediterranen Seele Kataloniens, aber auch so schick und elegant ausgebaut, druckvoll, intensiv und dabei kühl und würzig. Der Holzausbau gibt einen schönen Schmelz im Ausklang. Das ist schon verdammt gut gemacht und zählt zum Besten, was man aus dieser Rebsorte machen kann. Wie alle Weine von Soler ist auch dieser ein Erlebnis. 96+/100