Riesling Alte Reben LA BORNE Großes Gewächs (Versteigerungswein) 2021

Wittmann: Riesling Alte Reben LA BORNE Großes Gewächs (Versteigerungswein) 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
voll & rund
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 97/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Alte Reben LA BORNE Großes Gewächs (Versteigerungswein) 2021

100
/100

Lobenberg: La Borne steht auf dem gleichen Hang wie Morstein, nur ein ganzes Stück höher. Kalk- und Tonmergel auf reinem Kalkstein. Ganz alte Reben. Philipp Wittmann hat die Parzelle Anfang der 2000er erworben und sehr schnell gespürt, dass die Lage ganz anders ist. Sehr viel kühlere Lage noch als der Morstein selbst. Der 2021er La Borne ist weniger wild-exotisch als im Vorjahr und zum Zeitpunkt meiner Probe leiser als der superspannende Morstein. Mit viel Luft ist schöne gelbe Frucht zu erahnen, weiße und gelbe Pfirsiche vermischen sich, Lavendel, Kumquat, Mandarine. Alles nur in Nuancen, das Ganze ist überhaupt keine Vollgas-Nummer in 2021, sondern sehr elegant, weißfruchtig mit feinen gelben und exotisch-zitrischen Elementen im Mund. Passionsfrucht und reife Grapefruits, tänzelnd und fein auf dem Salz entlang. Die Länge setzt sich dann auch vorwiegend aus der Salzigkeit zusammen, kreidige Phenolik, Mineralität, Gesteinsanmutung, das ist, was stehenbleibt, sobald die Frucht weggespült ist. Grip ohne Ende, aber keinerlei Wucht. Ein feinsinniger La Borne, aber dennoch einer, der Zeit braucht. Man spürt an der Entwicklung, die der Wein in kürzester Zeit macht, dass hier mit der nötigen Reife richtig die Post abgeht. Der Wein ist einfach anders in der Stilistik, irgendwo zwischen dem Brunnenhäuschen und dem Morstein liegend, mit Anklängen an beide und dennoch ganz eigen. Der größte Unterschied ist die unglaubliche Feinheit, das hebt ihn eben ab und macht ihn dann auch teurer. 100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97
/100

Suckling über: Riesling Alte Reben LA BORNE Großes Gewächs (Versteigerungswein)

-- Suckling: Effusive ripe stone fruit aromas! When did I last taste such aromatic mirabelles? Concentrated, yet only medium-bodied and on the sleek side. Tons of chalky minerality that carry the very long, precisely delineated finish. Wonderful freshness and delicacy. Excellent aging potential. From biodynamically grown grapes with Respekt certification. Vegan. Drink or hold. 97/100

Mein Winzer

Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

Riesling Alte Reben LA BORNE Großes Gewächs (Versteigerungswein) 2021