Weninger: Blaufränkisch Kirchholz Alte Reben 2014

Lobenberg: Ich liebe die Blaufränkisch von Weninger in der Jugend, mit ihrer feinen Frucht und Verspieltheit, aber ehrlicherweise tun einige Jahre Flaschenreife den Weinen schon ziemlich gut. Sie werden nochmal komplexer, auch ausgeglichener und vielleicht eine Spur erwachsener. Nachdem wir 2023 den genial gereiften 2013er aus der Schatzkammer des Weinguts bekommen haben, gibt es jetzt analog dazu den 2014er wieder etwa zehn Jahre später. Eine tolle Gelegenheit! Die Riede Kirchholz grenzt direkt an die Lage Hochäcker und ist ihr auch im Unterboden ziemlich ähnlich in der Lehmzusammensetzung. In der Oberschicht haben wir hier aber Schiefersteine und zum Teil Grobschotter, wodurch der Boden durchlässiger wird. Über 40 Jahre alte Blaufränkischreben stehen hier. Brombeere mit roter Johannisbeere, etwas Sauerkirsche und Pflaume. Leicht rauchige Akzente und vor allem ein deutlicher, erdiger Touch. Hier kommen sehr schöne, erste Reifeanklänge durch, aber die klare Frucht scheint noch wie am ersten Tag. Am Gaumen etwas purer und straigther als der 13er, kommt mit kühler Frische daher. Total feinziseliert auf der Kirsche und zarten Kakao-Anklängen laufend. Alles wirkt noch recht jung. Die Tanninstruktur ist dennoch wunderbar fein abgeschmolzen. Feines Salz, Lakritze und etwas Holunder im Nachhall. Gute Länge! Ein toller Blaufränkisch im jetzt idealen Trinkfenster, aber noch vielversprechender Struktur für weitere Jahre Flaschenreife. 94-95+/100