Lobenberg: Der Wein wird angebaut in Breitenbrunn, das ist im Leithagebirge, also auf Lehm und Sand auf Kalkstein, auf der gegenüberliegenden Seeseite vom Weingut Preisinger. Biodynamische Weinbergsarbeit, Ganztrauben mit Füßen getreten. Der 20er wird nicht in Amphoren vegoren, sondern im großen Holz, dort verbleibt er dann bis zur unfiltrierten Flaschenfüllung. Die Farbe und die Nase sind eindeutig von der Schale geprägt. Birnenschalen, Apfelschalen, phenolische Eindrücke, aber saftig-süß nicht bitter, Piment, Nelke, Kamille, Brennnessel, Bienenwachs, Blutorange und grüne Walnuss. Hoch reif, oxidativ und zugleich sehr frisch. Ganz klar oxidative Noten in der Nase. Der Wein gilt bei der Prüfkommission als fehlerhaft und untypisch, darf den Lagennamen »Edelgraben« seitdem nicht mehr tragen, deshalb der Kunstgriff mit diesem Namen. Der Mund ist eine Explosion in salziger Saftigkeit. Weißer Tee, grüne und gelbe Birne, Limettenzesten, Bitter Lemon. Immense Länge im Mund. Tolle Säure, auch hier wieder stark schalige Elemente mit Grapefruit und Zitrusfrüchten, extrem viel Salz und Gesteinsmehl. Auch hier oxidative Noten, aber längst nicht so sherryartig, viel mehr enorme Frische aufweisend, aber immer diese herbsaftige, griffige Gerbstoffkomponente dabei. Sehr eigenständiger, sehr witziger Wein. Preisinger pur! 95+/100