Lobenberg: Komplex, straff, irgendwo mystisch in seiner dunklen, rauchigen Tiefe: Der Ungerberg von Hannes Schuster ist immer ein Veltliner von ganz besonderem Format! Rund 50 Jahre alten Reben wachsen an einer Hanglage auf bis zu 180 Metern über dem Meeresboden. Das Terroir ist Gneis, Kalk und Sand. Ausbau für 10 Monate in verschiedenen großen, gebrauchten Holzfässern. Es werden hier sowohl vollreife, kraftvolle Trauben geerntet als auch etwas grünere, am unteren Ende der Reife, sodass ein komplexes Spannungsfeld entsteht. Dichte Würze, Pfeffer, Rauch, Noten von Sandelholz, Kalkstein, dann kommen grüner Apfel, grüne Marille und etwas Quitte. Walnuss, feine Wiesenkräuter. Sehr versammelt, nichts Vordergründiges, aber man spürt die enorme Frische und Spannung. Er wirkt elegant und spannungsreich. Hohe Präsenz im Mund aus dieser feinen Gerbstoffstruktur. Quitte, Birne, Fleur de Sel, weißer Pfirsich, viel Grip, druckvoll, den Gaumen auskleidend und wunderbar rund in der Phenolik. Elektrisierende Säurespur und eine elegante Salzspur, die sich über die Zunge schlängelt. Das ist kein Burgunder-Abklatsch, sondern ein kristalliner, reiner Wein mit burgenländischer DNA. Intensiv und kraftvoll und dabei so filigran und kreidig-mineralisch. Tolle Länge, die Aromen rollen wieder hoch mit einem salzigen Kräutermantel, es hallt lange nach. Das ist Grüner Veltliner nach meinem Geschmack. Kraftvoll, rund, elegant, mit ganz feinem Zug, in seiner Einzigartigkeit beeindruckend! 96-97/100