Vollenweider: Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett 2022
100
- 2
- Riesling 100%
- 5
- weiß, süss
- 8,0% Vol.
- Trinkreife: 2023–2047
- Verpackt in: 6er
- 9
- mineralisch
- leicht süss
- 3
- Lobenberg: 95/100
- Suckling: 95/100
- Mosel Fine Wines: 93/100
- 6
- Deutschland, Mosel Saar Ruwer
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Weingut Vollenweider, Wolfer Weg 53, 56841 Traben-Trabach, DEUTSCHLAND
Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett 2022
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Lobenberg: Dieser Wein ist aus den alten Reben in der Wolfer Goldgrube entstanden. Einer der besten Lagen und mit die ältesten Reben Traben-Trarbachs. Ganz Vollenweider typisch zeigt selbst das restsüße Kabinett nur wenig Frucht, wie immer voll auf dem Stein laufend. Wilde Reduktionsnoten vermischen sich mit dem Duft nasser Steine und süßer Limette, auch ein bisschen Litschi. Der Wein stammt aus dem westlich exponierten, kühlsten Teil der Goldgrube, deshalb hat er auch in 2021 eine famose Frische. Eine ganz typische Kabinettlage, die immer brilliert. Wahnsinnig viel Spannung im Mund, Quitte, Birne, Granny Smith, sehr pikant, würzig-salzig. Es zeigt nur wenig Süße, weil die Mineralität und die irre Säure perfekte Gegenspieler sind. Dieser reduzierte Stil von Vollenweider ist schon faszinierend, ich finde das genial. Tonische Frische aus der Kräuter-Stein-Kombination. Das Schöne an diesem Kabinett ist, dass es nie süß wird hintenraus, nie in die Breite geht, sondern immer fokussiert, fast trocken schmeckend und straight geradeaus läuft. 95/100
Jahrgangsbericht
All in all der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen! An Vorurteilen gegenüber solchen Witterungsverhältnissen mangelt es uns als weinbauliche Nord-Nation ja nicht. Von den Winzern hatten wir aber schon einiges Erfreuliches gehört. Mit ein klein wenig gesunder Skepsis, aber gewaltiger Vorfreude starteten wir direkt nach der ProWein in unsere vierwöchige Verkostungsreise durch Deutschland. Schon wieder ein Rekordsommer also. Da geht das Kopfkino los. Wird ein Tim Fröhlich vor uns sitzen, der mit kaltschweißiger Stirn erstmals zugeben muss, dass die Star Wars-Ära endgültig vorbei ist? Keine surrenden Laserschwerter in den Fässern?! Knackt der immer trockener werdender Oliver Haag mit seiner Juffer-Sonnenuhr den historischen Brauneberger Alkoholrekord? Und wann wird Konrad Salwey wohl geerntet haben – Ende Juli? Wir waren ja auf alles gefasst. Doch dann glitzern die ersten Weine im Glas: fein, leichtfüßig, harmonisch, zugänglich und …elegant! 12% Alkohol! Wow!! Das glaubt einem ja keiner, der es nicht selbst auf der Zunge hatte. Der Jahrgang zeigt – bei den von uns verkosteten Weingütern, anders als etwa 2003 und 2018 – im Jungstadium kaum Anzeichen eines extremen Hitzejahres. Verblüffend. Mit der fortschreitenden Mediterranisierung der klimatischen Verhältnisse geht die Schere zwischen progressivem Weinbau und den geeignetsten Standorten und allem anderen immer weiter auseinander. Wir sehen das von Frankreich über Italien, Spanien und eben auch in Deutschland. Jeder hat mit sich ungeahnt rasch verändernden Bedingungen zu kämpfen. Doch wer im An- und Ausbau nicht vor 10 Jahren stehengeblieben ist, der beherrscht – fraglos mit teils immensem Arbeitseinsatz und Commitment – selbst solche dramatischen Trockenphasen und massive UV-Intensität. Fakt ist aber auch, dass die deutschen Top-Winzer in kaum einem Jahrgang zuletzt so viel abgestuft haben, so penibel waren in ihrer Traubenselektion und so hart mit der Auswahl der Gebinde bei der Cuvetierung. Lange wurde nicht mehr so viel Wein im Fass wegverkauft, gerade auch aus den jüngeren Rebanlagen und ultratrockenen Standorten. So selektiv wie die Winzer sollten auch wir Weintrinker mit dem Jahrgang sein. Wer sich auf Top-Lagen, Top-Weinbau und Top-Betriebe fokussiert, wird ein Füllhorn an atemberaubend guten, wunderbar eleganten Weinen finden. 2022 ist kein Jahr zum wahllosen Draufloskaufen. Denn von Bordeaux über die Rhône bis nach Deutschland sind sich Winzer in einem einig: einfach war der Jahrgang nicht. Trotz Jahrhundertsommer wurden mitnichten aus jedem Weinberg einheitlich große Qualitäten geerntet. Denn in 2022 ist durch die paradoxe Transparenz der Weine ein faszinierend klares geschmackliches Abbild der Terroirs zu erkennen – und damit auch der feinsten klimatischen Unterschiede. Rebalter, lokale Regenmengen, Wasserhaltefähigkeit, Bewirtschaftung, Laubarbeit, Erntezeitpunkt. Diese Details zählen in einem so extremen Jahr wie 2022 noch mehr als sonst. Denn selbst die kleinsten Fehlentscheidungen oder Defizite der Standorte werden von den Weinen kanalisiert. Der Jahrgang mag auf den ersten Blick nicht so durch die Bank makellos strahlen wie es vielleicht ein 2019 tat oder so mitreißend rassig wie 2021 aus dem Glas kommen. Wir sind eher bei eleganter Frucht ohne Üppigkeit, bei sehr balanciertem, reifem Säurespiel und Zugänglichkeit wie sie auch die schicken Jahre 2020, 2017 oder 2012 hatten. In der Spitze versprechen manche 2022er auf Augenhöhe mit den genannten zu sein – und zeigen Potenzial womöglich sogar darüber hinauszuwachsen. Einige Weine sind berauschend gut. Was für ein unendlich feiner, kühler, kraftvoller Morstein bei Wittmann, Christmanns Hammer-Idig, ein superintensives Ungeheuer bei Bürklin, ungeahnt tänzerisch-leichtfüßige, brillante Kabinette von Saar und Mosel, eine superbe Kollektion bei Luckerts, eine Juffer-Sonnenuhr bei Haag, die keinen Alkoholrekord bricht, sondern mit feingliedrigem Zug glänzt und ganz große Klasse auch bei Loewen. Es gibt so viel Grandioses zu entdecken in diesem Jahr und ich denke auch Weltklasse war drin. Weil der Jahrgang sich regional so unterschiedlich präsentieren kann, habe ich mich entschlossen kleine Abrisse der Regionen zu skizzieren. Genauere Details finden Sie in den neuen Verkostungsnotizen. Tauchen wir also ein ins heterogene, faszinierende, verführerische und teils so überraschend feine 2022, das viele Anklänge von 1999 (trockener Sommer, Regen im September), der Köstlichkeit von 2009 und dem ebenfalls verblüffend delikaten 2020 hat.
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Suckling über: Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett
-- Suckling: Enveloping nose of spring blossoms. Like being in a cloud of aromas. Very juicy and vibrant with excellent concentration packed into a relatively sleek frame. An extremely graceful wine on the palate. Delicate stony finish that glides off into the distance, the lemony acidity already beautifully integrated at the end. From organically grown grapes. Drink or hold. 95/100
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Mosel Fine Wines über: Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett
-- Mosel Fine Wines: The 2022er Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett was made from early harvested fruit at 81° Oechsle on old vines in the Jon sector of the vineyard and was fermented down to fruity-styled levels of residual sugar. This offers a superb and still slightly yeasty nose made of pear, herbs, spices, citrusy elements, green apples, and smoke. The wine is superbly playful, zesty, and multi-layered on the palate and leaves a great sense of tart citrusy elements in the long and crisp finish. The aftertaste is still on the tart side. This hugely impressive Kabinett now only needs a couple of years to reveal its full potential. The lightness, depth, and precision are already remarkable. 2029-2042 93/100
Vollenweider
Wenn Van Volxem eine Disney-Produktion ist, dann ist Daniel Vollenweider eine Arthausproduktion oder Kandidat für Cannes. Genau so muss man die Weine nämlich betrachten. Als großes Independent-Kino. Man muss sich schon mit der Materie vertraut machen und auch etwas Zeit lassen. Denn Vollenweiders...