Lobenberg: 14,5 Volumenprozent Alkohol. 78 Prozent Merlot, 15 Prozent Cabernet Franc und sieben Prozent Cabernet Sauvignon. Der pH-Wert liegt bei 3,75, die Säure bei 3,4 Gramm. Reife, dichte, ja gar hochreife Nase. Mit sehr süßer, fast schwärzlicher Himbeere. Ein Himbeer-Brombeergemisch. Maulbeere, also eher süßer. Dichte schwarze Kirsche in der Mitte. Das Ganze fein bleibend, aber ein üppiger Teppich aus schwarzroter Frucht. Ganz feine Lakritze drunter, nichts zu Süßes. Im Mund auffällige Chilischärfe, viel rote Frucht. Die Augen ziehen sich ob der hohen Mineralität zusammen. Sehr viel Salz, sehr viel Gestein. Schöne Länge hintenraus, mit Salz und Karamelle. Der Wein ist zu 100 Prozent entrappt, aber die Cabernet Sauvignon gibt auf der Zunge durchaus diesen leichten Touch von Rappen. Der Wein wird traditionell ausgebaut in Barriques. 60 Prozent neues Holz, der Rest Zweit- und Drittbelegungen. Der 2019er besticht gar nicht mal durch irgendeine Wucht oder irgendeine hervorstechende, achtungsgebietende Eigenschaft, sondern durch seine unglaubliche Eleganz, seine Feinheit und durch seine Ausgewogenheit. So schick, so seidig. Und trotzdem so mineralisch hintenraus. Der Wein bekommt Größe über seine Perfektion, über eine Art von Pomerol, die nicht strammstehen lässt, sondern die einfach nur schick ist und durch ihre Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc im rotfruchtigen Bereich wirklich spannend ist. Kein Wein, der so unique ist, wie zum Beispiel Clinet, sondern eher Everybody´s Darling auf extrem hohem Level. Jeder wird ihn mögen, jeder wird ihn schätzen. Aber es ist definitiv ein großer Pomerol, der von seiner eleganten Perfektion lebt. 100/100