Lobenberg: Das hier ist quasi eine österreichische Gran Reserva! Dieser sehr besondere Wein reifte für über zehn Jahre im großen Holz und hat eigentlich schon jetzt Kultstatus erreicht. Es ist Michael Moosbruggers Idee die vorindustrielle Vergangenheit, bevor Kellertechnik und Chemie in den Weingütern Einzug hielt, wieder aufleben zu lassen. Nach der Lese wurden die Trauben eingemaischt, bis zu 18 Stunden mazeriert, mit einer Korbpresse gepresst und ohne Sedimentierung in einem Holzfass spontan vergoren. In regelmäßigen Abständen wird der Wein nach der Gärung umgezogen und belüftet, in diesem Zuge von der Hefe getrennt, sodass der er auch ohne Filtration blank wird. Die Nummer 852 bezieht sich dabei auf die Bestandsjahre des Weinguts auf Schloss Gobelsburg, denn erstmalig gab es diese Cuvée zum 850. Jubiläum. Diese Edition beinhaltet Weine aus den Jahrgängen 2012 und 2010 und setzt sich zu 95% aus grünem Veltliner und 5% Riesling zusammen. Die Nase ist gelbwürzig und hochelegant, ist eben das Gegenteil von duftig und fruchtig, sondern zeigt die wunderbar animierende Herbheit und Klassik eines großen, gereiften, erhabenen Weißweines. Man muss sich von der gewohnten Aromatik eines jungen überschwänglichen Weines verabschieden und sich zur großen Ruhe begeben. Hochfeines gelbes Steinobst, ganz reife Zitronenschalen, Walnuss, Marille, Röstkastanien, Honig, alles so fein verwoben wie es nur die Reife über Zeit erzielen kann. Lang und intensiv, er weicht nicht mehr vom Gaumen, dann Salz, wieder Nuss, Nougat, geröstete Mandel, dazu dezente Anklänge von der Reife, etwas Petrol, feiner Honig, das Ganze so wunderbar komponiert und stimmig, jeder Schluck ist eine Zeitreise. Ein großer Wein. 96-98/100