Lobenberg: Der einzige Wein, der hier zu 100 Prozent aus Sangiovese gemacht ist. Vielleicht kann man sagen, dass er damit das aromatische Herzstück der Villa Saletta darstellt. Die Reben wachsen auf feinstrukturierten Tonablagerungen, Meeressediment, Sandstein und salzhaltigem Lehm. Sorgfältige Auslese, komplettes Entrappen und sanfte Presse. Gärung im Edelstahl, um die typischen Aromen der Sangiovese zu erhalten. Danach reift der Wein für 20 Monate zu einer Hälfte in neuen 500-Liter-Tonneaus und zur anderen in kleinen Barrels, zwei Fünftel davon sind neu. Nur 5000 Flaschen werden produziert. Unendlich tiefe Sangiovese-Nase. Ein langsamer, aber unaufhaltsamer Sog ins Glas. Zuerst dominiert die schwarze Frucht, Schwarzkirsche, Cassis, Pflaume, Brombeere. Aber dahinter kommen immer wieder rote, feinfruchtige Nuancen durch, Herzkirsche, Johannisbeere. Dezente aber doch vorhandene Anklänge von Zartbitterschokolade und Assam-Tee, dazu noch Andeutungen von Leder, Tabak, Teer und deutlicher noch Graphit. Nichts Grünes, alles fast betörend schön. Im Mund dann so unfassbar elegant, auch hier nichts Vegetales oder Unreifes. So wahnsinnig feine Frucht. Auch hier ein Wechselspiel der Farben. Schwarzkirsche, Sauerkirsche, rote und schwarze Johannisbeere, eine Spur Hagebutte, saure Himbeere und dann auch Schlehe. Am Ende bleibt eher ein frischer, rotfruchtiger Eindruck, auch durch das nicht enden wollende Rückaroma. Die Tannine sind superb poliert, und die Säure baut die elegante Struktur. Beeindruckend. Am Gaumen manchmal Nachklänge von Tee und Schokolade mit einer fein-steinigen Kräutrigkeit. Man, ist das groß. 96-97/100