A Cruceira Tinto 2021

Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez: A Cruceira Tinto 2021

Zum Winzer

97–99
100
2
Caino Tinto 60%, Pinot Noir 40%
5
rosé, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2040
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
saftig
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 97–99/100
6
Spanien, Rias Baixas
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
A Cruceira Tinto 2021

97–99
/100

Lobenberg: Aus uralten Familienweinbergen der zwei Somelliers Iraia und Eduardo mit winzigen Erträgen gewonnen. Rodrigo Mendez von Forjas del Salnes bearbeitet die Weinbverge und vinifiziert die Weine. 120 Jahre alte, wurzelechte und autochtone Caino vom Granit wird vermählt mit 40% Pinot Noir auf Gneis (das älteste Gestein der Welt aus dem Kern des Kontinents, oft mit Quartz und Sand und Feldspat und grobschiefriger Struktur, gilt als Garant für Mineralität und multikomplexe Finesse). Nur zuz 50% entrappt und dann ungequetscht 5 Tage Kaltmazeration. Vergärung dann im offenen Holz-Tonneau. Ausbau 12 Monate auf der Feinhefe (ohne Batonage) im 2-jährigen Burgunder-Barrique. Helles Ziegelrot, eher Rosé denn Rotwein. Entrappt, kurze Kaltmazeration und dann ungequetscht kühl spontan vergoren. Helle Kirsche mit etwas Walhimbeere und Walderdbeere in der Nase. Im Mund klarer Kalksateinbezug und ultrafein vom Granit. Tänzelnd, salzig, kirschig. Wieder diese leckere Himbeere mit Salz, hohe aromatische Intensität mit total seidigen Gerbstoffen. Caino und Pinot Noir passen echt famos zusammen, erinnert mich total an den Fleur de Pinot von Silvain Pataille aus Marsannay und spielt als Quasi-Rosé auch in der gleichen Oberliga. Kühler mineralischer Trinkfluss. Die Caino ist zu großen feinen Weinen in der Lage, das beweist schon Zarate. Aber hier, zusammen mit 40% Pinot Noir und nicht lange auf der Schale belassen, ergibt das charakterlich einen überragenden Rosé (ist natürlich offiziell ein Rotwein), trotz aromatischer und farblicher Intensität voller Leichtigkeit (nur 11,5 Alk) und Verspieltheit. Trotz 60% Anteil Caino eigentlich der weitaus beste Pinot Noir Spaniens. Großartig.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

Mein Winzer

Rodrigo Mendez

Rodrigo Mendez, der - wie so viele andere - stark vom Tausendsassa und alles überstrahlenden Winzerstar Nordspaniens Raul Perez beeinflusst wurde, erzeugt seit 2005 einige der besten Weine des Val do Salnés. Die Rias Baixas sind die am stärksten atlantisch geprägte Region Galiziens mit vielen alten,...

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