Lobenberg: Dieser Wein wird überwiegend aus dem Kernbereich der Grand Cru Lage Marienburg, die von Grauschiefer geprägt ist, gewonnen. Das Ausgangsmaterial ist also von höchster Güte. Die Restzuckerwerte werden sich so um 5 bis 6 Gramm einpendeln für die einzelnen Fuder, die dann anschließen vermählt werden. Im Fuder spontanvergoren, manche Fuder durchlaufen spontan eine Malo. Die Frucht weist eine ausgesprochene Tiefe auf, gelber und roter Pfirsich, etwas Aprikose, deutliche Reneklode, merkliche, feine Schieferwürze mit viel süßem Extrakt darunter. Der Wein kommt sehr aromatisch in den Mund, druckvoll, aber auch charmant, nichts ist spitz und doch äußerst pikant. Unglaublich kristallin, helltönig, gar nicht unähnlich zu 2019 in dieser strahlenden, transparenten Art. Viel helles Gestein, zwischen Feuerstein und Kreide, dann zarte, milde Zitrusnoten, Limettensaft, Zitronengras, Darjeeling-Tee, etwas Pfefferminze. Im Mund rassig und direkt in typischer Grauschiefer-Charakteristik, sehr bodenexpressiv dieses Jahr. Dieses Puristische, etwas kargere, auch fordernde, was der Grauschiefer oft hat kommt hier sehr schön zur Geltung, aber eben dennoch charmant und mit feiner Frucht ummantelt, gar nicht aggressiv. Durchaus zugänglich und fein, aber auch mit der grandiosen, leicht herben, steinigen Würze, die an weißen Pfeffer und nassen Kieselstein erinnert. Sehr filigran und leichtfüßig am Gaumen, keine Wärme zeigend, kühl und sehr geschliffen. Grandioser Geradeauslauf, so viel Feinschliff und Eleganz. Ungewöhnlich strahlend und zugänglich für Clemens Buschs Weine, die sich in der Jugend häufiger auch mal verschlossen zeigen. Aber dieses Jahr sind sie schon wunderbar aromatisch und einnehmend. 93-94+/100