Lobenberg: Eine Monopollage von Bürklin Wolf. Buntsandstein, Verwitterung, sandiger Lehm und ein bisschen Kalkmergel. Eine der wärmeren Lagen von Bürklin Wolf. Ein bisschen weiter in der Ebene gelegen, etwas mehr Sonneneinstrahlung pro Tag. Südosthang, zum Glück keine Abendhitze, alte Reben, biodynamisch bewirtschaftet wie alles hier. Der Wein hat, wie alle Grand Crus von Bürklin Wolf, in diesem Jahr nur 12,5% Alkohol, fast 8 Säure und runtergegoren auf minimalsten Restzucker unter 2 Gramm. Bei der Lese hatte der Wein zwischen 90 und 92 Grad Oechsle. Relativ moderate Werte. Es war einfach ein ganz reifes, aber auch kühles Jahr. Der Gaisböhl ist so typisch für Bürklin Wolf, was aber auch klar ist, denn es ist deren Monopollage, deren Vorzeige Grand Cru. Viel Struktur. Spontinase, fast ein bisschen an Nahe erinnernd. Sehr präzise, viel Druck schon in der Nase zeigend. Das ist wahrscheinlich DER Grand Cru von Bürklin, der den meisten Druck aufbaut. Es ist klar bei diesem Buntsandstein, bei dieser Wärme. Und trotzdem ist die Säure mehr auf der Zitrusfrucht als in den anderen Weinen. Wie ich schon sagte, wir haben fast ein wenig einen Nahe-Charakter in der Pfalz. Die Augen ziehen sich zusammen, der Mund zusätzlich. Das ist so druckvoll, so geradeaus und so lang. Läuft ins Salzige, Orangenschale, etwas Mandarine und schmelzige Zitrusfrucht. Das Ganze etwas buttrig ausgepuffert. Das macht schon Freude, das ist delikat und lecker, aber gleichzeitig druckvoll. Im Grunde sehr ähnlich zu einem Grand Cru von Schäfer Fröhlich. Ob seines Druckes liegt er klar vor dem Langenmorgen, der dafür feiner, eleganter, verspielter ist. Am Ende sind sie für mich auf gleichem Level. Das sind zwei große Weine. 98-100/100