Lobenberg: Biologisch angebaut am Wagram, einem langen, steinigen Hügelzug im Donautal. Die Weinberge sind hier größtenteils terrassiert. Der Riesling Rosen wächst auf rötlichem, eisenhaltigem Schottergestein. Langsame Pressung und Ausbau im Edelstahl und Beton, kein Holzeinfluss. Die Nase zeigt eine feine Frucht, sehr klar, sehr steinig, fast kreidig, darunter helle Steinobstnoten, Pfirsich, Aprikose, Birne, aber alles bleibt schlank und rassig. Das ist kein klassischer österreichischer Barock-Stil, sondern vitaler, kristalliner, schlanker im Ausdruck, kein Fett, keine Öligkeit. Trotzdem kommt Druck im Mund, kommt die typische Rieslingfrucht aus vollreifer Frucht, fast leicht exotisch aus den reifen Trauben, wunderbar herausgearbeitete, pure, klare Frucht. Kraftvoll und reif zwar, aber keine Wuchtbrumme. Es bleibt ein eleganter, frischer Riesling, mit etwas weicherer Säurestruktur und etwas mehr charmantem Schmelz aus weißem Pfirsich und Birne, als man das von deutschem Riesling gewohnt ist. Ganz feine mineralische Ader, die im saftigen Nachhall nochmal durchkommt. Sehr schick, harmonisch, fruchtig, sauber definiert und ganz eigenständig im Stil. Die Weine von Strobl sind defintiv etwas anders, aber der Winzer ist eben ein Querdenker, der keinen externen Einschränkungen folgt, sondern nur den eigenen Ideen. Deshalb wird der Wein auch ohne Appellation gefüllt. No rules! 95/100