Schäfer Fröhlich: Riesling Großes Gewächs Felseneck 2018
100
- 2
- Riesling 100%
- 5
- weiß, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2022–2048
- Verpackt in: 6er
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Elias Schlichting: 100/100
- Suckling: 99/100
- Parker: 97/100
- Weinwisser: 19/20
- Wine Spectator: 96/100
- Pirmin Bilger: 20/20
- 6
- Deutschland, Nahe
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Weingut Schäfer Fröhlich, Schulstraße 6, 55595 Bockenau / Nahe, DEUTSCHLAND
Riesling Großes Gewächs Felseneck 2018
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Lobenberg: Das Felseneck ist Tim Fröhlichs größte Lage. Fast 8 Hektar, worauf nicht nur das Große Gewächs, sondern auch der Zweitwein „Schiefergestein“ und der Süßwein wächst. Ein einziger, großer, sehr steiler Hang. Die Hanglage des Felsenecks beträgt bis zu 70% und ist dann nicht mehr zu Fuß, sondern nur noch mit dem Seilzug zu bearbeiten. Nur die unteren 50% der Lage gehen noch zu Fuß. Komplett blauer Schiefer, ein sehr kühler Untergrund. Trotzdem eine sehr warme, Süd-exponierte Lage. Der älteste Weinberg hier. Nicht terrassiert. Die langen Reihen werden manchmal durch Zwischenmauern unterbrochen. Die ganzen Reihen liegen in Hangrichtung, also längs, dadurch werden die Trauben, trotz der totalen Südexposition, durch das Laub geschützt. Bei Querterrassen würde es sehr heiß werden und verbrennen. Hier sind wir in der Spitze der Weine von Tim Fröhlich angekommen. Tim Fröhlich hat 2018 wie wir das schon von Keller, Schätzel, Kühn und anderen kennen der Laubarbeit einen besonderen Tribut gezollt. Es wurde nur im inneren Bereich entblättert, der gesamte äußere Bereich wurde bestehen gelassen, um Schatten zu spenden. Gleichzeitig wurden die Triebspitzen größtenteils nicht geschnitten und nicht gewickelt sondern einfach etwas herunterhängen gelassen. Das führt zu tieferer Wurzelung, das führt zu dem Versuch der Reben mehr von unten zu holen, das Ergebnis sind schöne, kleine Trauben, lockerbeerig und in einem so warmen, trockenen Jahrgang braucht es diese Laubarbeit, um große Ergebnisse zu haben. Gleichzeitig so sagte Tim Fröhlich darf man in einem solchen Jahr nicht so hohe Erträge fahren, also 50 Hektoliter ist sicherlich die Obergrenze, sonst werden die Reben überfordert, das würde dann auch in der Phenolik zu grob. Der nächste große Schritt war, dass er wohl rund 20 Mal sein Pressprogramm während dem Pressen umgeschrieben hat. Es ging darum möglichst schonend zu pressen, er hat 15-20 Prozent weniger Saft ausgepresst als in normalen Jahren und hat die Trester komplett feucht zurück in die Weinberge zur Düngung verbracht. So ist die Phenolstruktur des Saftes einfach viel feiner, die Weine werden strahlend und brillant. Alle trockenen Weine liegen 2018 zwischen 3 und 5 Gramm Restzucker. Dieser Wein ist Tims ganzer Stolz und der Wein auf den er selbst auch am meisten abfährt 2018. Schon in der Vergärung war jede Partie geiler als die andere laut Tim. Felseneck ist einfach sein Markenzeichen, besser geht’s nicht. Ich persönlich finde in 2018 die Kupfergrube aber gleichwertig mit den beiden Stars des Hauses Stromberg und Felseneck. Ich gebe aber zu, dass die Präzision des Felseneck in der Nase schon schwer zu übertreffen ist. Anders als beim Stromberg haben wir hier auch noch ein bisschen wärmende Frucht, nicht nur Mineralität. Dann auch ein bisschen Mirabelle, weißen Pfirsich, Charme im Feuerstein. Im Mund wetteifern enormer Zug und enorme Mineralität mit einer wunderbaren Saftigkeit. Jetzt kann man noch nicht von lecker sprechen, dafür dominieren Salz und Stein einfach zu sehr, aber man spürt schon den Saft dahinter. Nicht unbedingt viel gelbe Frucht, nicht zu reif, schon sehr geradeaus laufend. Aber anders als im Stromberg haben wir hier ein bisschen saftigen Schmelz aus der Frucht dazu, zumindest wird das in 5 bis 10 Jahren der Fall sein. Eine große Harmonie. Fein und kraftvoll, tänzelnd und schiebend, geschliffen und steinig, schwebend und nachhaltig, Gegensätze vereinend. Unendlich lang. Stromberg und Felseneck sind zwei Monolithen mit gegensätzlicher Ausrichtung. Sehr präzise, ein grandioses Felseneck GG in 2018. 100/100
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Elias Schlichting über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Elias Schlichting: Die Nase ist eine Mischung aus saftiger Blaubeere, mild-grüner Limette, feuersteinig-kreidiger Wucht und von der typisch schrägen Reduktionsnote durchzogen. Auf sehr merkwürdige Art und Weise ist das sehr anziehend, ich mag das. Kristalline Klarheit, Präzision und substanzielle Tiefe zeichnen das Felseneck aus, 2018 ist da keine Ausnahme, sondern eine Bestätigung mit Nachdruck. Auch am Gaumen reduktiv, dann feinzitrisch, hell-mineralisch und feuersteinig-griffig, salzig-pikant, Sancerre-artige Bissigkeit in der Bodenexpression, kompromisslos zupackend und dann auch nicht mehr loslassend. Zunehmend kommt sogar Delikatesse, kommt sogar etwas Grapefruitsüße, etwas voluminösere Blaubeerknackigkeit, kommt etwas Charme und Liebreiz auf den verflüssigten Stein, sogar eine zarte Veilchen-Verspieltheit. Ein Träumtänzer von einem Naheriesling und in einer Reihe mit der Hermannshöhle, genauso groß aber völlig anders. Das Felseneck ist mehr mein Style, kompromisslos auf Druck und mineral-infusionierte Lasersäure gebaut, auf der Zunge Zitrusroulette. Ein extremer Wein, und es war sicher in diesem Jahr nicht einfach ihn so werden zu lassen. Auf den Punkt! 100/100
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Suckling über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Suckling: Very pure slate here, this is something unique. The elevated, steep and stony site has such strength of character, delivered with such purity. Gun smoke, gunflint and very fine fragrance with a streak of fresh lemons. So fine. The palate has a super fine and elegant feel, floating ballet-like over the palate. Such elegance and power. The finesse and length is really ethereal. Yellow-grapefruit juice and pith here. Wildly succulent at the long, salty finish. What a thrilling wine. Drink or hold. 99/100
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Parker über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Parker: Bright and clear fruit aromas intermix with flint stone and herbal aromas to open the spectacularly deep, dense and coolish, extremely mineral 2018 Felseneck Riesling GG. Very intense, rich and concentrated on the silky-textured and refreshing palate, this is a crystalline and silky yet dense and enormously mineral, tightly woven, dry and piquant Riesling with remarkable tannin structure and sustainable salinity. This Felseneck needs years to open up and also the biggest glass you can find. Tasted during the VDP Grosse Lage preview in Wiesbaden in August and two times at home in October 2019. 97/100
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Weinwisser über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Weinwisser: Was für ein geniales Parfum, abgrundtief mineralisch, die wil den SpontiNoten sind hier auch etwas verhaltener als bei den anderen GGs des Hauses, extrem transparent, tief gestaffelt und geheimnisvoll. Am Gaumen von gros ser Klarheit, Finesse und klirrende Frische, durchweg mineralisch, pikant ohne Ende, man möchte sofort ein ThaiCurry dazu essen, betörende Komplexität mit exotischen Kräutern, unfassbar vielschich tig, verdichtete Präsenz, mineralisch und druckvoll, würzigsalziger Nachhall. Gros se Transparenz. Wieder unter den Top 3, wenn auch einen Tick unter 2017. Dennoch absolut «unique». 19/20
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Wine Spectator über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Wine Spectator: A very expressive, medium-bodied version, with lots of flesh, offset by powerful acidity that gives this ample energy and drive. Notes of jasmine, hops, yellow plum and kumquat impart charm midpalate, while hints of shaved ginger and lemon oil linger on the long, well-defined finish. Best from 2023 through 2036. 96/100
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Pirmin Bilger über: Riesling Großes Gewächs Felseneck
-- Pirmin Bilger: Das ist der absolute Favorit von Tim Fröhlich - er selber sagt, dass dies der beste Felseneck ist, welcher er je gemacht hat. Ein Wein von unglaublicher Präzision und mit ätherisch minzigem Tiefgang. Was für eine noble Schiefer Mineralität, welche prägnant im Vordergrund steht. Die Frucht ist unglaublich zart im Hintergrund und schwebt verspielt um die Schiefer Aromatik herum. Was für eine Wucht und Kraft am Gaumen. Auch hier ist die Mineralität so etwas von dominant und wird noch zart von der Zitrone und Grapefruit begleitet. Der Felseneck ist fulminant saftig und unendlich frisch mit dieser kraftvollen Säure. Zart würziges Finale. Ein Meisterwerk von einem Riesling. 20/20
Schäfer Fröhlich
Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.