Lobenberg: Er kommt zu 100% aus dem Felseneck, das sind während der Gärung stehengebliebene Fässer des Großen Gewächses. Blauer Schiefer mit Quarzit als Untergrund. Eine sehr kühle Lage. Noch vor dem Stromberg Tim Fröhlichs beste Lage. Die Reben sind hier 30 bis 35 Jahre alt. Gleichzeitig ist es auch der Ortswein aus Bockenau. Tim Fröhlich hat 2018 wie wir das schon von Keller, Schätzel, Kühn und anderen kennen der Laubarbeit einen besonderen Tribut gezollt. Es wurde nur im inneren Bereich entblättert, der gesamte äußere Bereich wurde bestehen gelassen, um Schatten zu spenden. Gleichzeitig wurden die Triebspitzen größtenteils nicht geschnitten und nicht gewickelt sondern einfach etwas herunterhängen gelassen. Das führt zu tieferer Wurzelung, das führt zu dem Versuch der Reben mehr von unten zu holen, das Ergebnis sind schöne, kleine Trauben, lockerbeerig und in einem so warmen, trockenen Jahrgang braucht es diese Laubarbeit, um große Ergebnisse zu haben. Gleichzeitig so sagte Tim Fröhlich darf man in einem solchen Jahr nicht so hohe Erträge fahren, also 50 Hektoliter ist sicherlich die Obergrenze, sonst werden die Reben überfordert, das würde dann auch in der Phenolik zu grob. Der nächste große Schritt war, dass er wohl rund 20 Mal sein Pressprogramm während dem Pressen umgeschrieben hat. Es ging darum möglichst schonend zu pressen, er hat 15-20 Prozent weniger Saft ausgepresst als in normalen Jahren und hat die Trester komplett feucht zurück in die Weinberge zur Düngung verbracht. So ist die Phenolstruktur des Saftes einfach viel feiner, die Weine werden strahlend und brillant. Der Wein hat 15 Gramm Restzucker und ist glasklar das Felseneck GG ohne natürlich so benannt zu werden. Hier bekommen wir noch mehr Spannung in der Mitte. Wow, das Ding hat so immense Grapefruit in der Mitte, der trinkt sich nun überhaupt nicht restsüß, das ist Puristik, Länge und Spannung wie beim Felseneck. Minze und Eukalyptus, hohe Frische, kühl und aromatisch, feinsalzig. Hintenraus kommt die Extraktsüße und die feine Fruchtsüße, aber wie gesagt kaum spürbar, so elegant und verspielt. Für Menschen die extrem mineralische, trockene Weine nicht so sehr mögen, ist dies die Idealversion des Felseneck GG. Ich weiß nicht, warum ich mich sperre, ihm genauso glatte 100 zu geben, eigentlich müsste ich es. 99-100/100