Rafael Palacios: As Sortes Val do Bibei Godello 2022
100
- 2
- Godello 100%
- 5
- weiß, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2025–2042
- Verpackt in: 6er
- 9
- mineralisch
- exotisch & aromatisch
- voll & rund
- 3
- Lobenberg: 98+/100
- Parker: 95+/100
- Penin: 95/100
- 6
- Spanien, Valdeorras
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Rafael Palacios, c/Avda Somoza 22, 32350 A Rua-Ourense, SPANIEN
As Sortes Val do Bibei Godello 2022
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Lobenberg: As Sortes stammt aus den ältesten Weinbergen des Weingutes, den sechs verschiedenen Parzellen, die von Einheimischen Weinbauern 1970 angelegt wurden und von Rafael zwischen 2004 und 2007 erworben wurden. Strikt biologische Weinbergsarbeit in den terrassierten Weinbergen mit uralten Trockensteinmauern. Am nördlichen Ufer des Flusses Bibei gelegen, reiner Granitsand herrscht hier vor, sehr karg, wenig Wachstum für die Reben, die richtig kämpfen müssen und dadurch diese hohe Intensität erhalten. Der As Sortes wird spontan vergoren im 500 Liter Fass aus französischer Eiche und darin für acht Monate ausgebaut. Der As Sortes ist unglaublich elegant, die Frucht strömt nobel und getragen aus dem Glas, weißfruchtig mit leicht grünlich-frischen Einschüben, wie ein moderner Chassagne Montrachet, schwebend fein, weißer Pfirsich, Birne, auch ein bisschen ätherisch werdend, Fenchel, Tee, Kamille, gerösteter Sesam, vielschichtig und wunderbar aromatisch. Obwohl alles so stylisch und fast leicht abgehoben rüberkommt hat der As Sortes trotzdem einen gewissen Charme, einen Schmelz und eine Delikatesse, die ihn enorm verführerisch macht. Der Mundeintritt ist die große Harmonie, alles ist fein, super-poliert und stylisch, so geschliffen, anschmiegsam, seidig, mit toll eingebundener Holzunterlegung. Im Mund kommt schwebende Quitte, weißer und ein bisschen gelber Pfirsich, Birne, süße Kräuter, Grapefruit, helle Blüten, helle Mineralität, feines Salz an den Zungenrändern. Immer schwingt diese animierende grünliche Frische mit, die die Godellos von Palacios so genial macht, die ihnen diese Unbeschwertheit und diesen unendlichen Trinkfluss verleiht. Selbst dieser feine Schmelz aus dem samtigen Mundgefühl wird von der perfekten Frische mitgetragen, die nie anstrengend und nie aggressiv wird, weil auch die Reife und die Konzentration so hoch sind, dass alles perfekt zusammenpasst, dazu eine tolle Länge. Das ist schon großes Kino was Rafael Palacios aus Godello machen kann, weil es die perfekte Harmonie im burgundischen Format darstellt, was aus dieser Rebsorte wirklich nicht einfach ist dermaßen auf die Flasche zu bekommen. Dafür braucht es die niedrigen Erträge von den alten Reben auf kargen Böden und perfekter Weinbergs- und Kellerarbeit. Mit zunehmender Reife wird die Granit-Mineralität und die feine Salzigkeit immer intensiver werden, während die jugendliche Frucht in den Hintergrund tritt. Das ist schon famos. Rafael wird nicht umsonst als der vielleicht beste Weißwein-Winzer Spaniens gehandelt. Groß! 98+/100
Jahrgangsbericht
Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.
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Parker über: As Sortes Val do Bibei Godello
-- Parker: The 2022 As Sortes is evolving quite slowly and is more polished than when I first tasted it in November 2023. It feels approachable now and seems to have calmed down, with a profile that doesn't point at the warm and dry year they had in the zone. It has good ripeness (14% alcohol), a vibrant palate with a pH of 3.02 and 7.2 grams of acidity and a long, dry and tasty finish. It transcends the vintage. 22,200 bottles produced. It was bottled in June 2023.
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Penin über: As Sortes Val do Bibei Godello
-- Penin: Komplex und spannungsvoll. Leuchtende strohgelbe Farbe. Klar definierte Aromen. Frisches Obst und Wildkräuter. Im Mund frisch, fruchtig, schöne Säure und zartbitter.
Weingut über: As Sortes Val do Bibei Godello
-- Weingut: The climatology of the 2022 vintage has been marked by a year of permanent summer period and a considerable drought. Temperatures were quite high during much of the entire vegetative cycle, which at least allowed us to greatly reduce prevention treatments in the vineyard, which is very positive for the good development of the grapes and their geo-climatic expression. Fortunately, the rains arrived in September and once again our patience together with the risk, forced us to delay the harvest and let the plant finally recover its water needs and a better balance of the ripening of the grapes due to the lack of water since its phenolic state was not optimal. Despite the hot and dry summer vintage, the old vineyard has withstood these extreme conditions very well. As Sortes 2022 is a surprisingly fresh and crisp wine for such a hot year, of great purity in the expression of the place of Santa Cruz do Bolo, (aromas of mountain, gorse and chestnut flower). On vthe palate is fragrant, with good fruit weight and a certain volume, and a finish always marked by its acidity and its saline and mineral character. A vintage where the altitude and its cold orientations have marked its profile and its differentiation once again.
Rafael Palacios
Rafael Palacios ist der Bruder von Alvaro Palacios, der das elterlichen Weingut Palacios Remondo in der Rioja führt und zusätzlich einige der besten und gesuchtesten Weine des Priorats unter seinem Namen abfüllt. Seinen ebenso talentierten Bruder Rafael zog es auf die andere Küstenseite an den...