Lobenberg: Der Wein kommt immer erst im dritten Jahr nach der Ernte auf den Markt, er wird weit über 2 Jahre auf der vollen Hefe im Fass ausgebaut. Die Vinifikation ist für alle Weine gleich, um nur den Jahrgang und das Terroir sprechen zu lassen. 100 Prozent Handlese, als Ganztraube langsam mit viel Luftzufuhr aber starkem Druck abgepresst. Dann mit bewusst hohem Trubgehalt vom starken Pressen in einen auf wenige Grad gekühlten Stahltank zum Absetzen. Keine Enzymbeigabe oder Filter. Nach der natürlichen Sedimentation wird ins Fass abgestochen, dann Spontangärung. Der Keller von Robert-Denogent ist enorm kalt im Winter, das heißt die Gärungen verlaufen sehr langsam, dauern oft Monate und manchmal bis ins nächste Jahr. Der fertige Wein wird dann zum Ausbau in Barriques, Fuderfässern, Edelstahl und Betontanks gereift. Verbleib auf der Rest-Hefe nochmals rund 2 Jahre. Keine Ansäuerung, keine Chaptalisation, keine Schönung. Die Weine werden nur noch cuvetiert und unverändert abgefüllt. Kleine Schwefelgabe zur Füllung, das wars. Auch dieses Prozedere ist jedes Jahr für alle Weine gleich. Wenn man die Range von Robert-Denogent probiert, ist der Schritt nach Pouilly-Fuissé sehr eindeutig. Die Weine werden eleganter, geschliffener, mineralischer und feiner, einfach eine Klasse besser. Aus kleinen über Fuissé verteilte Parzellen, die 60 bis über 100-jährige Reben beheimaten. Schluffig-schieferiger Boden mit blauem Schiefer über vulkanischem Gestein. Eine sehr warme Lage, die immer Vorsprung vor den anderen hat. Eines der besten Terroirs in Fuissé. Zerklüftet, tief und komplex. Schöne reife Quitte, Johannisbeere, gelbe Melone, Litschi und reife Williamsbirne. Eine sehr einnehmende, reiche Nase mit viel Feuerstein und Schiefer-Touch darunter. Erinnert fast ein bisschen an Riesling in der Art, aber alles ganz charmant. Im Mund ein Ereignis. Dieser Pouilly-Fuissé La Croix kommt mit so viel Intensität in den Mund. Er ist im Holz vergoren und ausgebaut. Das Holz gibt den Rahmen, keine Vanille, und dennoch cremige Fülle. Unglaublich reich und zugleich mineralisch vom harten, blauen Schiefer. Feuchte Gesteins-Note, wie Feuerstein. Dazu diese wunderbar einnehmende, leicht süße, gelbe Netzmelone, Mango, Birne darunter. Ein Strauß von Wiesenblumen. Große Länge, den ganzen Mund einnehmend. Und ob dieser Feuerstein geprägten Intensität und der großen Frische und intensiven Frucht rollt sich die Zunge, werden die Augen schmal. Dieser Wein zeigt so viel Energie und Spannung und ist dennoch ob seiner Fruchtsüße so unglaublich lecker. Nie fett, immer fein bleibend, und doch hedonistisch und reich. Das ist eine Ode an die Freude. Ein so schöner Gegensatz zur Côte d’Or. Lecker und doch intensiv. Anspruchsvoll und doch köstlich saftig. Diese Saftigkeit steht so im Vordergrund. Verblüffend gut! 94-96/100