Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2020

Domaine de la Commaraine: Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2020

Holzkiste

Zum Winzer

95–97
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 95–97/100
Suckling: 94/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2020

95–97
/100

Lobenberg: Der Clos de la Commaraine ist eine historische Monopole-Lage mitten in Pommard, seit Jahrhunderten ein großes Terroir und ein Einzellagenwein mit Historie zurück bis ins frühe Mittelalter. Der Weinberg umgibt eine Festung und eine ehemalige kleine Klosteranlage. Lange Zeit war der Weinberg nur mittelmäßig bewirtschaftet, Jadot hat einen Großteil der Trauben gekauft und einen ordentlichen, aber etwas belanglosen Wein daraus gekeltert – mehr war einfach nicht drin. Seit 2017 ist nun alles anders. Das komplette Anwesen inklusive Weinberg und aller uralter Gebäude wurde von finanzstarken Investoren übernommen: Harvard-Professorin Denise Dupré und Dr. Mark Nunelly vom Boston Capital Fund. Die beiden sind auch an einer der luxuriösesten Hotelketten der Welt beteiligt, zu der unter anderem das Megahotel Royale in der Champagne gehört. Es versteht sich, dass auch in den Festungs- und Klosteranlagen des Clos de la Commaraine, der nun aufwendig restauriert und ausgebaut wird, ein Weinhotel entsteht. Direkt vor dessen Türen wächst auf 3,7 Hektar in bester Lage Pommards dieser Wein – der einzige der Domaine. Es wird nur ein Grand Vin aus allen Teilen des Clos erzeugt, um die maximale Komplexität zu erreichen. Die Weinbergsarbeit und den Wein macht kein geringerer als Louis-Michel Liger-Belair, der Superstar aus Vosne-Romanée. Der Clos de la Commaraine ist heute also ein Pinot Noir im grandiosen, samtigweichen Liger-Belair-Style und weit weg von der Mittelmäßigkeit früherer Zeiten. Dass das Terroir Größe hergibt, steht seit Jahrhunderten fest. Das System Liger-Belair beinhaltet sofortige Umstellung auf Biodynamie auf der ganzen Fläche, organische Düngung, im Clos weidende Schafe und maximal penible Weinbergsarbeit. Im Keller wird zurückhaltend gearbeitet, auch wenn in der bezaubernden Samtigkeit des Weines Liger-Belairs Handschrift klar erkennbar ist. Schon beim ersten Hineinriechen ist man verblüfft, wie zart und duftig der Commaraine ist. Man erwartet Üppigkeit und eine gewisse Rustizität in Pommard und findet das Gegenteil. Fast ätherisch wirkend in seiner Art, duftet hier zunächst viel frische, überwiegend rötliche Frucht. Die hauchfeine Unterlegung von gerösteten Kaffeebohnen, Mokka und feinen Karamellen zeigt den eleganten Holzeinsatz und dass hier ein großer Winzer mit sehr teuren Fässern am Werk ist – denn man spürt den Ausbau kaum. Die Struktur ist samtig, fast seidig und unglaublich zart und frisch. Der 2020er hat noch einen Hauch mehr Struktur als 2019, fest, dunkelmineralisch und griffig mit einer Anmutung, die fast an die elegantesten Syrah der Nordrhône denken lässt. Auch das überraschend für einen Pommard, das beweist die Einzigartigkeit dieses Terroirs, das nicht ohne Grund jahrhundertelang neben dem Clos des Epenots als Primus der Gemeinde galt. Mit etwas Luft verdichtet sich der Wein, bekommt Nuancen von Graphit und feuchtem Lehm. Direkt nach der Arrivage geöffnet ist die jugendliche Zartheit eine Ode an die Freude, aber ich glaube in 5 bis 10 Jahren kommt hier noch eine Dimension hinzu, die man aktuell nur erahnen kann. Es lohnt sich mehr als eine Flasche von diesem Wein zu haben! 95-97/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

94
/100

Suckling über: Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole

-- Suckling: Tons of blood orange and candied orange on the nose makes this a very striking Pommard. Very concentrated and highly structured on the wide-screen palate, but a big wave of ripe berry and citrus fruit pours over the mineral and tannic core to make a major statement about this appellation in the 21st century. Long, moderately dry finish. From organically grown grapes. Drink or hold. 94/100

Mein Winzer

Domaine de la Commaraine

Der Clos de la Commaraine ist eine historische Monopole-Lage mitten in Pommard, seit Jahrhunderten ein großes Terroir und ein Einzellagenwein mit Historie zurück bis ins frühe Mittelalter. Einst und lange in adligem Besitz, lebt der Clos heute unter neuen Besitzern zu alter Größe auf. Der Weinberg...

Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2020