Lobenberg: Der überwiegend biologisch bewirtschaftete, aber nicht zertifizierte Weingarten schafft ohne jegliche Beschränkung niemals einen Ertrag über 30 Hektoliter pro Hektar. Extrem kleine Beeren, welche in ihrer Winzigkeit eher Richtung Johannisbeere laufen. Dunkelrot mit hellem transparentem Rand. Die Nase ist phänomenal gut, aber auch phänomenal verblüffend. Frisch aus dem Kühlschrank hervorgeholte Johannisbeer-Konfitüre, Sauerkirsche, Herzkirsche, abgehangenes Fleisch. Am Gaumen fein und fleischig mit toller, salziger Präsenz. Dann mehr Schwung aufbauend mit einer herben Frische und wieder Salz, Salz und Johannisbeere. Daneben Holunder und Kampfer, der für einen schöne herbe Komponente sorgt. Rauch, etwas Holz und Pfeffer unterstreichen diesen dichten Aspekt, der in den Abgang überleitet. Hinten heraus bleibt Kirsche, Schlehe und Holundersaft. Dies ist kein Schmeichler auf den ersten Blick, hat durchaus etwas puristisches, gleichzeitig hat doch sehr feine Noten, die in seiner Vielschichtigkeit eingebunden, vielleicht sogar versteckt, sind, ein Wein für Entdecker! Alle Trauben stammen aus dem Reiterpfad, einer der besten Lagen in der Pfalz, die jedoch nicht für ein Spätburgunder GG vom VDP vorgesehen ist, hier soll eigentlich nur Riesling stehen. Stephan hat das Potenzial dieser Parzellen intuitiv erkannt und komplett mit Reben einer Selection Massale aus Vosne-Romanée, dem Mekka des Pinot Noir, bestockt. Ein ganz eigenständiger Pinot Noir von Stephan Attmann, dessen erste berufliche Station nach seiner Ausbildung das Burgund, genauer Nuits-Saint-Georges, war und dessen ganz große Leidenschaft Pinot Noir ist. 97-99/100