Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2021

Peter Jakob Kühn: Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2021

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

97+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2056
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 97+/100
Parker: 94+/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2021

97+
/100

Lobenberg: Das Landgeflecht ist eine 1978 gepflanzte Parzelle, 7.000 Stock pro Hektar, lediglich 3.000 Quadratmeter groß. Das nennt man dann einen guten Morgen, weil ein Morgen 2.500 Quadratmeter hat. Das Landgeflecht ist der untere Teil des Doosberg, also noch im gleichen Hang. Es ist eine Lage, die mit ausreichend Wasser versorgt ist, aber nie Nässestau hat. Löss- und Lehmböden über Quarzit. Dieses Landgeflecht ist eine Monopollage. Erstmals gab es diesen Wein 2006 als Auskopplung aus dem Doosberg. Der Wein wird in einem 1.200 Liter Stückfass auf der Vollhefe für bis zu 2 Jahre ausgebaut. Dann bekommt er eine Flaschenreife von circa einem Jahr. Diese Weine sind meines Erachtens die perfekten Rieslinge, weil sie nicht nur die Kühns in ihrer Natürlichkeit und Entspanntheit repräsentieren, sondern auch meine Form von unaufgeregtem, unanstrengendem und schickem Riesling. Oder wie Peter Bernhard Kühn es nennt, «Weine von vinophiler Eloquenz». Für mich einfach souverän und erhaben. Ich, der viel reifes, weißes Burgund trinkt, viel Chenin Blanc von der Loire, mag Weine, die mir alles geben, mich aber nicht anstrengen. PJ Kühns Unikate können das eben auch, das ist Riesling in seiner elegantesten Form. Eine sehr feine Nase, hellgelb in der Frucht, weißer und gelber Pfirsich kämpfen um die Vorherrschaft, Quitte, grünes Zigarrendeckblatt, grüner Pfeffer, schöne Definition, sehr ruhig. Das ist die reinste Eleganz, die große Harmonie, zumindest im Duft – bis man dann von der unglaublichen Spannung im Mund fast vom Sessel geblasen wird. Intensiv salzig, explosiv in der Mineralität, dunkel, griffig, mit felsenfestem Kern aus Tannin und Gesteinsanmutung. Erdig, dunkel, dann aber so fein und dennoch hat er etwas Aufregendes und Wilderes im Kern als der ruhigere Schlehdorn. Der Mund ist seidig und einnehmend, läuft tief und fein verwoben in die Ewigkeit. Schwerelose Intensität. Absolute Weltklasse im Riesling.

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

94+
/100

Parker über: Riesling Landgeflecht PJK. Unikat

-- Parker: The 2021 Landgeflecht Riesling trocken Unikat opens with a deep, intense, refined and seamlessly textured nose of ripe fruits spiced with flinty/stony notes. Rich but also refined and vital on the palate, this is a medium to full-bodied, seriously phenolic but intense, juicy and persistent Riesling with citric notes on the finish that still doesn't sing. But the wine has enough substance to develop intensity and finesse over the years in bottle. 12% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in September 2023. To be released in September 2024. 94+/100

Mein Winzer

Peter Jakob Kühn

Dass man nicht immer Mainstream sein muss, um großen Erfolg zu haben, beweist Familie Kühn mit Ihrer herausragenden Arbeit als Demeter-Aushängeschild des Rheingaus. 1978 übernahmen Angela und Peter Jakob Kühn das Gut in Oestrich-Winkel von Peters Vater, der kurz darauf nach langer Krankheit...

Riesling Landgeflecht PJK. Unikat 2021