Lobenberg: Auf zur Wiederentdeckung des Cru Brézème! Ein brandneuer Wein im Portolio der Familie Perrin. Dieses Kleinod ist das Verbindungsstück der Nord- und Südrhône. Offziell noch zur Nordrhône gehörend, liegt es allerdings noch südlicher als Cornas und Saint Peray. Auch die Rebsorten sind nördlich, also Syrah und Roussane, Marsanne, Viognier. Die Böden mit Ton- und Kalksteinfelsen sind aber schon etwas mehr an die Südrhône angelehnt. Ein steiler Südhang, wie das Kernstück von Cornas, herausragendes Terroir. Klar, dass das die Aufmerksamkeit der alteingessenen Familiendynastie Perrin geweckt hat, die sich diesem etwas in Vergessenheit geratenen Cru angenommen haben, um ihn wieder zu alter Größe aufleben zu lassen. Nur 4,5 Hektar in der Appellation Cotes du Rhône Brezeme, das meiste davon Syrah. Die Produktion ist also klar auf Rot ausgelegt. Eine bezaubernde Nase, sehr duftig und pur, glockenklar, dunkle und rote Waldbeeren, elegante, leichtfüßige Schwarzkirsche, Holunderbeeren, Veilchen, verbrannte Erde, süße Maronencreme, Lakritze. Gar nichts Üppiges, die Frische seiner Frucht ist die DNA dieses feinen Syrahs. Die typisch süßen Gewürznoten der Nordrhône gehen hier in köstlicher Tateinheit mit der sehr frischen kirschig-beerigen Fruchtstärke einher. Die Tannine geben einen zarten Grip, spielen aber bei dieser elegant-frischen Auslegung des Weines nur eine untergeordnete Rolle. Die Aromen aus der Nase rollen alle nochmal vorbei. Fein austarierte Bitterstoffe von Schwarzkirschschale, dazu die pikante Säurefrische des Nordens. Die Trauben werden an diesem exponierten Südhang durchaus sehr reif, behalten aber diese faszinierende Finesse und Kühle. Der Wein hat eine kühle Cassis-Minznote im Nachhall, die sogar kurz an kühle Cabernet Sauvignon aus kalifornischen Hochlagen denken lässt. Dieses einzigartige Terroir steht für einen ganz eigenen Charakter, ich habe selten so einen Cotes du Rhône im Mund gehabt. Nord- und Südrhône treffen sich im Glas. Eine grandiose Entdeckung! 94-95/100