Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha 2021

Pegaso Vinas Viejas – Telmo Rodriguez: Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha 2021

Zum Winzer

100
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2
Garnacha 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2051
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 97/100
Penin: 96/100
6
Spanien, Madrid, Sierra de Gredos
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha 2021

100
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Lobenberg: Der Topwein von Telmo Rodriguez in Sierra de Gredos. Die Nase entspricht durch den Schieferboden deutlich mehr dem Pizarra als dem Granito. Zugleich ist sie feiner. Klar, wir sind auf über 1.000 Meter Höhe. Cool Climate, extreme Finesse, spielerisch! Ein bisschen Rappen in der Nase, Garrigue-Würze und dazu massive rote Frucht und helle Lakritze, auch Marzipan und Nüsse. Eine schöne Komposition! Der Mund überrascht, weil er in der Finesse mehr beim Granito als beim Pizarra ist. Er ist so ultrafein! Diese leichte Rappenwürze kommt durch und gibt dem Wein eine zusätzliche Frische und Würze. Hohe Intensität! Sehr frisch, aber die Säure ist nie spitz. Die Frische kommt ausschließlich aus der Frucht, aus der Hochlage. Hohe Intensität und trotzdem eine spielerische Leichtigkeit. Konzentrierte Waldhimbeere mit einem Touch Erdbeere und einem Touch süßer roter Kirsche untendrunter nebst etwas getrockneter Blaubeerschale. Helle Schokolade, wieder Nüsse – vornehmlich Haselnüsse, leichte Nougatnote dazu. Blumig, helle Lakritze, Marzipan, zerdrückte Kirschkerne. Der Wein hat bei sattem, reifen und seidigen Tannin eine grandiose Länge, ohne jemals ein fetter oder zu kraftvoller Kracher zu sein. Er bleibt absolut auf der spielerischen Finesseseite und hat trotzdem eine so eigenwillige, aber seidige Würze, dass es ein Unikat ist, aber ein Unikat in Feinheit. Ein extrem schicker, ja sogar ein ganz großer Wein! *** Arrebatacapas ist eine kleine Einzellage in Gredos, der Weinberg liegt auf 1.050 Metern Höhe. Dieser Wein war am Anfang Teil des Pizarra, aber die Hochlage ist einfach zu grandios und auch in ihrer Kühle zu speziell, um sie zusammen zu vinifizieren. Braunen Schiefer haben wir im Untergrund, also Mangan, die Buschreben ziehen sich von der Bergspitze nach unten, wo sie auf Terrassen stehen, einige auch in sehr steiler Hanglage. Die Exposition ist süd-südost. Teilweise sind die Reben über 100 Jahre alt. Der Weinberg ist 2,1 Hektar groß, aber die Reben stehen in extrem geringer Pflanzdichte. Insgesamt gibt es aber nur 1.000 Flaschen. Die Trauben werden zu 80 Prozent entrappt, die Maische spontan im Stahl und in Holztanks vergoren. Der Wein wird im gebrauchten Demi-Muids für 16 bis 18 Monate ausgebaut. Der 2020er hat 14,5 Volumenprozent Alkohol.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

97
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Suckling über: Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha

-- Suckling: Iron, grapefruit, wet stones, bacon and freshly cut strawberries on the nose. Nuanced and airy, but with refined mineral firmness. Sensational powdery texture. It is long, ethereal, taut and quite effortless. Delicate, transparent and agile. It’s like a soft wind blown on your palate. Drink or hold.

96
/100

Penin über: Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha

-- Penin: Elegant, blumig, mit Potenzial und mit durchscheinender kirschroter Farbe. Ausdrucksvolle, ausgewogene, sortenreine und ausdrucksstarke fruchtige Aromen. Am Gaumen frisch, saftig, lebhaft, poliert und mit feinkörnigen Tanninen.

Mein Winzer

Pegaso Vinas Viejas – Telmo Rodriguez

Ein Weingut im Dorf Ceberos, in der Provinz Avillar, im Süden von Castilla y Leon, nicht sehr weit von Madrid entfernt. Genau an dem Punkt, so sagt der spanische Volksmund, an dem der Norden vom Süden getrennt wird.

Arrebatacapas Sierra de Gredos Garnacha 2021