Marko Gure Arbasoak 2022

Oxer Wines – Txakoli: Marko Gure Arbasoak 2022

Zum Winzer

94–95
100
2
Petit Courbu 60%, Cros Courbu 30%, Petit Manseng 10%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
naturbelassen
unkonventionell
3
Lobenberg: 94–95/100
Penin zu 2021: 95/100
6
Spanien, Txakoli
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Marko Gure Arbasoak 2022

94–95
/100

Lobenberg: Alte Reben autochthoner Sorten, die auf mit Lehm und Schiefer versetztem Kalkstein wurzeln. Spontan vergoren, überwiegend in 500-Liter-Fässern aus französischer Eiche. Nach rund neun Monaten Hefelager wird unfiltriert abgefüllt. Schon in der Nase ist der Gure Arbasoak eine ganze Spur dichter, kraftvoller und rauchiger als die Basis. Reife Zitrone, Quitte, Williamsbirne, Apfelblüte, Bienenwachs, auch hier wieder dieser deutliche Natural-Touch. Am Gaumen dann mit kreidiger Mineralität und feinziselierter Säurestruktur, Orangenschale, kräutrig, hefig, hat auch ein bisschen was von Salbeibutter. Ein Wein zum kauen mit dieser festen Struktur. Diese enorme Salzigkeit im Abgang erinnert an irgendwas zwischen Savagnin und trockenem Palomino. Sehr spannender, eigenständiger Stoff aus dem Baskenland. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Penin zu 2021 über: Marko Gure Arbasoak

-- Penin zu 2021: Leuchtendes Gelb. In der Nase Wildkräuter, frisches Obst, Wachs und feine Hefen. Blumig und würzig. Im Mund geschmackvoll, voll, spannungsvoll und komplex. 95/100

Weingut über: Marko Gure Arbasoak

-- Weingut: Gure Arbasoak is Basque for “our ancestors”. It represents the respect for the ancient Basque culture. The frase on the front label comes from a Basque witch spell. Baga, Biga, Higa. Ikimilikiliklik, Izan Ontsa! (One, two, three, abracadabra, be good!). The vineyards are located in the village of Kortezubi, a little old town in Bizkaia, famous for its prehistoric caves which form a Unesco World Heritage Site. The vineyards are located on a clay loam topsoil over limestone subsoil. Slate can be found in some parts. 70% of the wine is fermented in 500 litre French oak barrels and foudres, and 30% in stainless steel tanks. After fermentation, using indigenous yeast, the wine is aged for 9 months in contact with its lees. Finally the wine is bottled unfiltered.

Mein Winzer

Oxer Wines – Txakoli

Oxer Bastegieta ist im durch Picasso weltberühmt gewordenen Küstendorf Gernika im Baskenland geboren und aufgewachsen. In dieser Region begann er 1999 mit ersten Experimenten zur Erzeugung seiner Txakoli-Weine. Die Trauben stammten aus einem von seinem Vater gepflanzten Weinberg in der Nähe des Dorf...

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