Lobenberg: Die Weine von Sallier de la Tour wachsen alle im Hinterland Palermos. Die Weinberge umringen alle das eigene Gut, welches zugleich ein Adelssitz ist. Der Nero d’Avola stammt aus drei Parzellen mit unterschiedlicher Lage in dieser sanften Hügellandschaft, die ein bisschen an die Toskana erinnert. Circa dreiwöchige Maischegärung, danach Ausbau 30% in Barriques aus Allier-Eiche und 70% im Edelstahl, was für diese grandiose Fruchtintensität sorgt. Und das spürt man auch sofort. Wow, was für eine charmante Nase, so fruchtstrotzend, so offen, so reich, ganz wunderbar. Dunkle Kirsche vermählt sich mit einer schiebenden blauen Beerenfrucht, Pflaume, Zimt und auch ein bisschen nasser Lehmboden. Dicht und kraftvoll, aber durchaus fein bleibend, keine Marmelade, bleibt präzise in der frischen Frucht. Auch im Mund samtig und weich, aber nicht überreif, sondern auch hier überwiegend auf der frischen Frucht bleibend, Blaubeere, Schwarzkirsche, ein Hauch eingekochte Himbeere im Nachhall, fein verwoben und mit zarten Tanninen, die dennoch genug Struktur geben. Reintönig und klar auf der Frucht. Um es einfach zu sagen: Extrem lecker! Weil er den üppig-samtigen, dunkelfruchtigen Charakter des Nero d’Avola hat, aber trotzdem genug Frische und Saftigkeit beibehält, um nicht langweilig zu werden. Ein feiner kleiner Wein für den unkomplizierten Genuss, ohne belanglos zu sein. So wie es sein soll und so wie es Freude macht. 91/100