Naturweiss Gutswein 2018

Schätzel: Naturweiss Gutswein 2018

Zum Winzer

92+
100
2
Müller Thurgau, Silvaner, Riesling, Weißburgunder
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2029
Verpackt in: 12er
3
Lobenberg: 92+/100
Falstaff: 91/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Naturweiss Gutswein 2018

92+
/100

Lobenberg: Eigentlich war es nicht direkt geplant hier bei Schätzel einen Naturwein als Gutswein einzuführen, aber 2018 haben sich einfach so viele Partien im Keller im ungeschwefelten Zustand so gut präsentiert, dass es geradezu danach gerufen hat diese Chance zu ergreifen und hier eine naturbelassene Cuvée in die Flasche zu bringen. Wie immer ist hier alles aus biodynamischer Bewirtschaftung und zu 100% spontanvergoren. Die unterschiedlichen Moste werden alle zu 100% rein spontanvergoren, größtenteils in deutschen Stückfässern und Halbstückfässern. Das ist kein Orangewein im eigentlichen Sinne, auch wenn die Maischen unterschiedlich lange Standzeiten gemacht haben und teilweise Ganztrauben in Traubensäcken in die gärenden Moste gegeben wurden, die bei Zeiten mit den Füßen untergestoßen werden, damit die gesamte Gärung quasi unter einer natürlichen CO2-Schutzschicht unter Sauerstoffabschluss stattfindet und der Most vor Oxidation geschützt ist. Also kein reiner Orangewein, keine Oxidation, dennoch alles so naturbelassen wie möglich, das war die Idee hinter diesem spannenden Wein. Kai Schätzel und seine Kellermeisterin Madeline Stößel haben hier ihrer Experimentierfreude freien Lauf gelassen, aber alles tip-top clean, stabil und reintönig. Das sorgt dann für eine erfrischende, klare Nase von einem optisch eher trüben Wein und das ist genau die Idee hinter dem Naturweiss. Den Wein zwar so naturbelassen wie möglich zu erzeugen, aber dennoch eine Präzision, Frische und die puristische Linie auszudrücken für die Schätzel steht. Die zurückgenommene Frucht drückt sich durch zart aprikosige Anklänge aus, Orangenschale, ein Touch Grapefruit, frische Quitte, Zitronengras, alles eingehüllt in einen prägenden Hefeschleier, der die Nase mit feiner Würze unterlegt. Wir haben keine laute Frucht, aber eine trinkanimierende, tonische Frische mit knackiger Präsenz in der Nase. Den Gaumen kleidet der Naturweiss mit einnehmendem Schmelz aus, Grapefruit- und Orangenfrische wechseln sich mit zarter Aprikose und gelbem Pfirsich ab. Die deutlich vorhandene und sehr präsente Frische baut sich auch aus der optimalen Reife der Frucht und der Hefewürze auf. Ein kleiner Bitterorangentouch sorgt im Finish für mundwässernde Saftigkeit bis in den feinsalzigen Nachhall. So kann Naturwein auch sein, nein so sollte Naturwein eigentlich sein, mit frischer Frucht, knackigem Trinkfluss und salziger Würze, ganz ohne Volatilität, sondern mit Präzision, Frische und der unverkennbaren Schätzel Handschrift, Natural ist im Gutswein angekommen. Und was manch Leser jetzt nicht glaubt: Der Wein ist dazu nicht nur spannend sondern auch noch saftig und saulecker, so kann man und frau zum echten Naturweinfan werden! 92+/100

91
/100

Falstaff über: Naturweiss Gutswein

-- Falstaff: Naturweintypisch mit Trub im Glas, hier mit schönen sonnengelben Reflexen, frische Spontinase, Yuzuaromen, Hefe, Birnen, Jod und Meeresbrise. Im Mund saftig frisch, feines, herbes Gerüst, kühl und unbestimmt fruchtig, guter hefiger Nachhall, sehr trinkig. 91/100

Mein Winzer

Schätzel

Kai Schätzel zählt aktuell sicher zur Liga der interessantesten Winzer Rheinhessens. Seit einigen Jahren beobachte ich nun die Weine. Dabei kristallisiert sich mit jedem Jahrgang nach einer experimentellen Anfangszeit ein klarer Stil heraus. Kai Schätzel hat mittlerweile seinen eigenen Stil gefunden...

Naturweiss Gutswein 2018