Cotes du Rhone Blanc Les Becs Fins 2023

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Rhone Blanc Les Becs Fins 2023

Zum Winzer

92–93
100
2
Viognier 40%, Clairette Blanche 20%, Grenache Blanc 20%, Marsanne 10%, Roussanne 10%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2031
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
leicht & frisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 92–93/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Blanc Les Becs Fins 2023

92–93
/100

Lobenberg: Les Becs Fins hat 2023 eine hohe Aromatik in der Nase. Blumig, dazu Reineclaude und gelben Birnen, darunter ein bisschen Quitte. Sehr verspielt und voller komplexer Finesse, viele Facetten der Blumigkeit, Mineralität und Fruchtigkeit, das ist erstaunlich für so einen preiswerten Wein! Die Nase strahlt wirklich Größe aus. Im Mund hat er für einen Côtes du Rhône viel Druck, viel Biss und eine salzige Mineralität mit satter Frucht darunter. Er steht lange – für eine Minute… Dann ein wunderschöner, erstaunlich langer Nachhall, wieder mit dieser hohen Fruchtigkeit, aber auch mit dieser salzigen Kalkstein-Mineralität. Dynamik und satte Vibrationen. Ein druckvoller Côtes du Rhône und in seinem Preisbereich einzigartig. Superber Stoff mit Hang zu Größe! 92-93/100 *** Les Becs Fins ist eine Assemblage aus 40 Prozent Viognier, 20 Prozent Grenache Blanc, 20 Prozent Clairette, 10 Prozent Marsanne und 10 Prozent Roussanne. Zwischen 20 und 40 Jahre alte Reben. Es wurde natürlich nie chaptalisiert, sondern die extreme Eleganz und Feinheit gerne mitgenommen. Les Becs Fins wird immer in Zusammenarbeit mit denselben Vertragswinzern gemacht. Insgesamt sind es sechs Stück, alle bewirtschaften etwas unterschiedliche Terroirs. Der Großteil der Reben steht in der Village-Appellation Plan de Dieu auf Kalk- und Lehmböden. Teilweise stehen sie auch auf Sandböden in Cairanne und Sablet. Die Weinbereitung wird von den Tardieus überwacht – spontane Vergärung und Ausbau im Edelstahl und im 6 Monate im Beton. Becs Fins sieht niemals Holz, es findet keine Malo statt. Nach dem Ausbau werden alle Weine zu Tardieu gebracht – dort entsteht der finale Blend mit 13,5% Alkohol. Diam Korken.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cotes du Rhone Blanc Les Becs Fins 2023