Cotes du Luberon rose Les Becs Fins 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Luberon rose Les Becs Fins 2022

2
Grenache 70%, Syrah 20%, Vermentino 10%
5
rosé, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2028
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
leicht & frisch
3
Lobenberg: 92/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Luberon rose Les Becs Fins 2022

92
/100

Lobenberg: 2022 ist die Premiere für diesen Rosé aus der Linie »Les Becs Fins«, die ja bei Bastien Tardieu immer für unkomplizierten Genuss bei maximalen Trinkspaß zu einem fast unverschämt fairen Preis steht. Mit 70% überwiegend Grenache nebst 20% Syrah, aber auch 10% von der weißen Sorte Vermentino mit im Blend. 20 bis 30 Jahre alte Reben, Ausbau im Beton. Der Wein stammt aus der AOC Luberon an der Südrhône, nahe der Provence. Und diese geografische Nähe macht sich hier auch stilistisch durchaus bemerkbar – schon die Farbe erinnert unwillkürlich an Provence in diesem zarten Rosa. Die Nase brilliert zunächst vor Frische mit feiner Beerenfrucht. Rote Johannisbeere, Himbeere, Walderdbeere, aber auch Netzmelone, Plattpfirsich und Grapefruitschale kommen dazu. Eine Aromatik, die einem vor geballter Frucht schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, dabei aber überhaupt nicht laut ist. Das ist eben kein Rosé im »Pink-Bonbon-Stil«, sondern ein eleganter, subtil-fruchtiger Vertreter seiner Klasse. Am Gaumen setzt sich dieser Eindruck fort. Fleischige Erdbeerfrucht mit Himbeere und feinem Salz, dazu eine ganz zarte Säureader, die Frische mitbringt und für ordentlich Trinkfluss sorgt. Ganz dezenter Bitterstoff sorgt im Abgang noch für einen gewissen Grip und Textur am Gaumen. Ein durchaus fruchtbetonter Wein, aber eben mit Spannung und Spiel. Überfordert niemanden, wird aber auch nie langweilig. So liebe ich Rosé! 92/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Luberon rose Les Becs Fins

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Luberon Les Becs Fins Rosé is terrific, with a pure, medium-bodied, textured, yet vibrant style as well as classic notes of watermelon, strawberries, and subtle floral nuances. It's balanced and will shine on the dinner table as well as on its own. 91/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cotes du Luberon rose Les Becs Fins 2022