Chateauneuf du Pape Cuvee Speciale 2023

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Chateauneuf du Pape Cuvee Speciale 2023

Zum Winzer

100
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Grenache 99%, Diverse 1%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2032–2065
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Cuvee Speciale 2023

100
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Lobenberg: 2023 haben wir erstmals die faszinierende Situation, dass sowohl der Vieilles Vignes als auch die Cuvée Spéciale auf dieser Finesse-Welle laufen. Die Nase des Cuvée Spéciale zaubert direkt ein Lächeln ins Gesicht. Hocharomatische süße rote Kirsche, Granatapfel dahinter und süße rote Johannisbeere nebst Cranberry und Waldhimbeere. Chambolle-Musigny in hochkonzentrierter Form. Nur Schnüffeln reicht, großes Glas. Extrem schick! Feine Veilchennoten, Rosenblätter, aber niemals fett, auch die Veilchen kommen fein rüber. Was für ein aromatisches Wunderwerk! Im Mund die reinste Freude – was für filigranes Meisterwerk, so verspielt, so komplex! Sahne, Kalkstein und Salz, dazu eine leicht cremige Sandigkeit. Die Tannine sind ultrazart, trotzdem hat der Wein eine gute kirschige Intensität. Er bläst einen fast weg in seiner Eleganz… Die Tannine sind komplett poliert. Er ist sicher nicht größer als 2022, vielleicht weniger langlebig, aber 2023 ist im Charmefaktor und im Finesse-Faktor eher noch überlegen. Ein Meisterwerk der filigranen Ausprägung. Ganz reif, ganz fein und extrem schick. Das ist Château Rayas und Henry Bonneau in einem ultrafeinen Jahr. Ganz großer Stoff der alten Schule. 100/100 *** Die Cuvée Spéciale besteht aus 99 Prozent Grenache von über 100 Jahre alten Reben, die nach der Reblauskrise direkt am Anfang des 20. Jahrhunderts neu gepflanzt wurden. Sie liegen im unteren Bereich von La Crau auf Lehm- und überwiegend Sandböden. Der 2023er hat 14,5 Volumenprozent Alkohol. Der Trauben werden überhaupt nicht entrappt und als Ganztrauben im Beton spontan vergoren. Danach erfolgen Malo und der zwölfmonatige Ausbau in Barriques mit Zweit- und Drittbelegung. Anschließend wird der Wein für weitere 12 Monate in große Doppelstückfässer von Stockinger gelegt. Die Weine werden nicht geschönt und nicht filtriert, bevor sie in die Burgunderflaschen gefüllt werden. Seit dem Jahrgang 2020 mit der teuersten Korkvariante von DIAM ausgestattet, die neben Naturkork 100 Prozent natürliche Materialien wie Rizinusöl und Bienenwachs enthält.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Chateauneuf du Pape Cuvee Speciale 2023