Barolo Aleste 2020

Luciano Sandrone: Barolo Aleste 2020

Zum Winzer

97–98
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2050
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–98/100
Suckling: 97/100
Parker: 96/100
Galloni: 95/100
Wine Spectator: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Aleste 2020

97–98
/100

Lobenberg: Barolo Aleste ist im Gegensatz zum Barolo Le Vigne, der aus verschiedenen Lagen wie Villero in Castiglione Falletto, Merli in Novello und Baudana Castiglione in Serralunga kommt, ein reiner Wein aus der Barolo-Lage Cannubi, sogar aus der Sublage Cannubi Boschis, direkt direkt gegenüber des Weinguts empor thront. Erst vor wenigen Jahren wurde der Wein zu Ehren der Enkelkinder umbenannt von Cannubi Boschis in Aleste, die Abkürzung der beiden Vornamen Alessia und Stefano. Cannubi Boschis ist eine der anerkannt besten und fast mystischen Lagen der gesamten Langhe. Jeder Winzer, der etwas im Gebiet rund um La Morra und Barolo auf sich hält, versucht, hier eine kleine Parzelle zu mieten. Wohl dem, der großen Eigenbesitz hat wie die Familie Sandrone. Das Parfum von Cannubi ist auf beinahe unschlagbar. Das ist das Herz des Ortes Barolo. Vollständige Entrappung, acht Tage kalte Mazeration, dann weitere drei Wochen Fermentation im Stahltank mit anschließender Verweildauer auf der Schale. Verwendung nur des Vorlaufweins nach der Vergärung, kein Presswein. 24 Monate langer Ausbau zu 80 Prozent in gebrauchten 500 Liter fassenden Tonneaux, 20-25 Prozent davon sind neues Holz, kein Abzug, keine Bâtonnage. Die Nase ist wunderbar harmonisch und perfekt stimmig mit ihrer seidig samtigen Krischfrucht, weißer Pfefferwürze, Rosenblüten, Potpourri und dann Veilchen, Veilchen und Veilchen. Verspielt und doch auch mit intensivem Druck. Sanft rauchige Mineralität. Dann im Mund ist das die perfekte, hedonistische Saftigkeit. Wellen süßer Würze schwappen über meine Zunge. Meine Güte, ist das eine Verführung. Ich bin verblüfft wie so ein junger Barolo schon so lecker und verführerisch sein kann. Saftige Schwarzkirsche, Blaubeere und Vanille tänzeln über meine Zunge. Die Tannine sind fein griffig, aber dennoch auch reif und von puderzuckerartiger Textur. Im Schlepptau haben sie weißen Pfeffer, warme Gewürze und eine salzige, ton-artige Erdigkeit. Der Wein bleibt Minuten lang im Mund stehen. Hier hat das Weingut einen absoluten Topwein auf die Flasche gebracht. Er hat die Statur, Eleganz und die Aura eines großen Burgunders. Eine schier unglaubliche Tiefe und dennoch diese wunderschöne Verspieltheit. Ich bin hellauf begeistert von dieser saftig komplexen Perfektion.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2020 ist der Mittlere einer Trilogie herausragender, großer Jahrgänge im Piemont. Im Weinberg waren die Konditionen des Bilderbuch-Jahrgangs absolut perfekt. Während der Wachstumsperiode wurden die Reben mit ausreichend Regen versorgt, die Temperaturen waren im Sommer warm und ausgeglichen, ohne Hitzespitzen. Ab September sorgten die kühlen Nachttemperaturen für das langsame, gleichmäßige Ausreifen der Trauben – also hervorragende Voraussetzungen. Wenn man den Jahrgang mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es »Balance«. Die besten 2020er Nebbiolo Weine sind mit unendlich dichter, manchmal beinahe überwältigend intensiver, umwerfend attraktiver, saftiger, vibrierender, roter Frucht ausgestattet. Sie haben viele, dafür aber unendlich feine, rund polierte Tannine, die harmonisch in diese opulente »Fruchtwelle« integriert sind, ihre rassige Säure verleiht den Weinen neben diesem Tanningerüst zusätzlich ein vielversprechendes Reifepotential. Ob ihrer reifen Frucht werden die 2020er Baroli und Barbaresci dennoch vor den noch intensiver und klassischer strukturierten 2019ern und auf jeden Fall vor den 2016ern in ihr Trinkfenster kommen. Das Barolo Consortium vergleicht 2020 mit dem Jahrhundertjahrgang 2016, aber die Weine haben genuss-technisch sogar noch mehr auf dem Kasten, denn sie erreichen eine traumhafte Kombination aus der ultra-hedonistischen Frucht des Jahrgangs 2018 mit der phänomenalen, klassischen Struktur des Jahrgangs 2019. 2020 ist also »The best of both worlds«.

97
/100

Suckling über: Barolo Aleste

-- Suckling: Cherry and hibiscus aromas with hints of tar and dried flowers such as roses. Full-bodied and layered, with lots of juicy and rich fruit showing the warmth of the vintage, yet it’s framed with creamy and chewy tannins that give it form and intensity. A very serious and structured 2020. Drink after 2030.

96
/100

Parker über: Barolo Aleste

-- Parker: The Luciano Sandrone 2020 Barolo Aleste (with 10,000 bottles released) is layered with sweet earth and drunken cherry. It shows seamless integration and a crescendo of intensity that starts with ripe fruit and dovetails into oak elements, licorice, spice and balanced acidity. This wine is very beautiful in terms of mouthfeel, with length and complexity. Aleste is made with fruit from Cannubi Boschis in the village of Barolo. This is the full monty. 96/100

95
/100

Galloni über: Barolo Aleste

-- Galloni: The 2020 Barolo Aleste is a classy, elegant wine that will drink well right out of the gate. Black cherry, plum, mocha, licorice and dark spice resonate beautifully. Soft and succulent, with silky tannins, the 2020 Aleste is a total charmer. 95/100

95
/100

Wine Spectator über: Barolo Aleste

-- Wine Spectator: This red shows breadth to its cherry, plum, tar, eucalyptus and sweet spice flavors, with an accent of licorice. Walks a tightrope between power and elegance, with a well-integrated structure, refined tannins and a racy, resonant finish. Best from 2028 through 2048.

Mein Winzer

Luciano Sandrone

Luciano Sandrone war wohl einer der dynamischsten Erneuerer und Vorreiter in der Barolo Region. Er erreichte das schier Unglaubliche, nämlich sein Weingut aus dem Nichts aufzubauen und es in wenigen Jahren zu einem der besten und bedeutendsten der Region zu machen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau...

Barolo Aleste 2020