Lobenberg: Die Trauben kommen von der in den 1960ern gepflanzten Einzellage 'Portillo' in 650 Metern Höhe. In Samaniego, Baskenland, Rioja Alavesa, im Herzen der besten Rioja. Mischsatz mit 3% weißer Viura. Kalksteinterroir, kühles Klima. Biologisch bearbeitet, Buschwein, ultrakleine Erträge. Handentrappt und zum Teil als Ganztraube im Holzbottisch spontan vergoren. Dunkles Granatrot mit undurchsichtigem, etwas stumpfem Schwarz. Man denkt an flüssigen Waldboden, Teer, Erdöl, Brombeersirup und Zuckerrübensirup. Die Nase drückt so brutal pikant, geröstetes Getreide, kubanische Zigarre, Malz, eingekochte Brombeere mit Cassis, dahinter viel Salz und leicht stechende Säure, alter Balsamico. Das knallt rein! Dazu dann dieser fast brutal pikante Finessemund, fast rollt sich die Zunge, Hagebutte, Schlehe, salzige holländische Lakritze mit schwarzer Olivenpaste, Walderdbeere mit Waldhimbeere, Schlehe, Orangenzesten, rote süße Grapefruit, Maulbeere, Minze, Zuckerrübensirup. Und Salz und Stein, alles spielt für viele Minuten. Wie kann man klar machen, dass dieses Ereignis, so muss man es nennen, eine ungeheure Finesse und Feinheit besitzt, wo doch alles so brutal pikant überwältigt. Und dieser Hochlagenwein und nicht der teurere und fette Gloria aus gleichem Hause, steht in der ersten Reihe der Rioja. Die Familie Saenz de Samaniego hat es schon richtig drauf, das ist hier state of the art, die Moderne mit der Bewahrung der ganz großen Klasse der Rioja. 97-98+/100