Lobenberg: Die Weine von Sallier de la Tour wachsen alle im Hinterland Palermos. Die Weinberge umringen alle das eigene Gut, welches zugleich ein Adelssitz ist. Die Landschaft hier erinnert ein bisschen an die Toskana. Die Syrah-Rebe, die ja vor allem im Süden Frankreichs heimisch ist, gedeiht in diesem mediterranen Klima nahe Siziliens Küste ebenfalls besonders gut. Wir befinden uns hier in der DOC Monreale im Jato-Tal. Die Reben sind 1993 gepflanzt, also nun in einem Alter in dem sie einen ernsthaften Wein erzeugen können. Südwestliche Ausrichtung der Lage auf 350 Metern über Meeresspiegel, Tonböden. Ende September gelesen, also recht spät für den Süden, was auf das Cool-Climate-Potenzial der Lage hier hindeutet. Ausbau für 14 Monate in französischen Barriques aus Allier-Eiche. In der Nase schwarze Kirsche und Sauerkirsche, Grillfleisch, Asche, frische Erde, ein bisschen Marzipan, Graphit, kühl, nobel, keine Fruchtbombe. Der Mundeintritt ist ziemlich dicht verwoben, sehr versammelt, der Fruchtkern hat sich noch nicht vollständig aufgedröselt, fest und griffig, monolithisch wie es nur Syrah sein kann. Man muss diese Rebsorte für ihre straighte, direkte, oft etwas zugeknöpfte Art lieben. La Monaca ist so steinig, pfeffrig und fest am Gaumen, dass er ohne Zweifel an die Weine der Nordrhône erinnert. Aber er ist anders, erdiger, toniger, die Säure nicht ganz so aggressiv, obwohl sie durchaus prägnant ist. Unglaubliche Salzladungen im Mund, wow, was für eine Mineralik. Mundwässernd, saftig, gegrillte Kirsche mit so viel Graphit und Teer im Nachhall, alles läuft über nackten Stein. Viel Potenzial, der Wein freut sich über einige Jahre im Keller, oder eine Belüftung in der Karaffe. Dieser festgebaute, knallhart steinig-salzige Charakter zeigt so viel Mineralität aktuell, dass es fast überwältigt. Die Frucht geht noch ein bisschen unter, aber sie ist da, wird nur vom Stein und dem Salz platt gewalzt. Beeindruckende Syrah-Interpretation von diesem speziellen Terroir bei Palermo, einzigartig. 94+/100